Kapitel 21.3

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Kapitel 21.3

Langsam schüttelte sie den Kopf. So ganz konnte sie ihm nicht folgen und wusste nicht, ob es der Wahrheit entsprach. Vor allem, da sie nicht glaubte, dass er sich in einer Stunde Mittagspause entspannen konnte.

„Du bist heute so ungläubig", bemerkte er und klang ein bisschen besorgt.

Sera zuckte mit den Schultern. „Es fällt mir momentan schwer, irgendetwas zu glauben", gestand sie, da sie tatsächlich völlig verwirrt darüber war, was er gesagt hatte.

„Wieso?", fragte er überrascht und blickte sie fragend an.

„Eure Versionen gehen ziemlich weit auseinander und ich weiß nicht, wem ich mehr Glauben schenken soll", antwortete Sera nachdenklich, während die Tänzer auf der Bühne ihre Stellung wieder einnahmen. Gleich würde es weitergehen, denn die Musik erklang bereits. „Eigentlich dir, weil ich weiß, dass Sienna manchmal lügt, wenn sie etwas angestellt hat. Aber das hat sie glaube ich nicht und sie scheint an deinem Geld zu hängen."

„Hm", murmelte Astarot nachdenklich. „Vielleicht möchte sie dich ärgern."

Erneut zuckte Sera mit den Schultern. „Weiß ich nicht", erwiderte sie. Es war alles möglich und das verwirrte Sera sehr. „Wenn, dann hat sie es jedenfalls geschafft."

„Bist du eifersüchtig?", fragte Astarot überrascht.

„Nein", log Sera und flüsterte ihm zu, dass Belial gemeint hatte, dass er eifersüchtig geklungen hatte. Wieso, das konnte Sera bis heute nicht nachvollziehen. Aber ihr waren Belials Worte, dass Astarot Sienna anscheinend nicht so ansah, als würde er etwas von ihr wollen, im Kopf hängen geblieben. Was also war das dann zwischen den beiden?

„Sicher?", fragte er und wirkte nicht so ganz überzeugt.

Um nicht direkt darauf antworten zu müssen, zuckte sie die Schultern. Er hatte auch nicht auf das reagiert, was Belial gesagt hatte, daher fühlte sie sich nicht verpflichtet, darauf etwas zu erwidern. „Lass uns den Tanz ansehen", flüsterte sie, damit sie das unangenehme Thema bleiben ließen. Zu viel schwirrte ihr gerade im Kopf herum und sie war sich nicht sicher, wie sie alles zuordnen sollte. Es war ihr peinlich zuzugeben, dass sie eifersüchtig war. Zumal es alles nur noch schlimmer machen würde.

„Dann schauen wir uns den Tanz an", gab Astarot nach und schwieg, streichelte sie aber weiterhin.

Somit herrschte eine Stille zwischen ihnen, die durch die Musik nicht so unangenehm war, wie Sera gedacht hatte. Sein Streicheln half ihr, sich zu beruhigen und irgendwann legte sie ihre Hand auf seinem Knie ab. Schon allein, weil die Haltung so viel angenehmer war. „Also gut, ich gebe es zu: Ich bin eifersüchtig", gestand sie flüsternd. „Aber was hilft es schon? Ich kann nichts dagegen tun."

Es schien ihn zu überraschen, doch so ganz zeigte er es nicht. „Magst du mich so sehr?"

„Ja. Du bist ein hervorragender Chef, an dem ich nichts auszusetzen habe. Außerdem genieße ich deine Gesellschaft", erwiderte Sera und lehnte sich nach vorne, um ihr Glas in die Hand zu nehmen. Noch war ein Schluck darin, aber sie war sich sicher, dass der Kellner es beim Hauptgang auffüllen würde. „Aber was hilft es, eifersüchtig zu sein? Das ist nur eine dumme Angewohnheit. Es ist dein Leben und Siennas. Nicht meins. Meins ist in der Universität. Zumindest im Moment."

Sie bemerkte, wie Astarot die Stirn runzelte. „Was meinst du mit: Es ist dein Leben und Siennas?"

„Das ihr machen könnt, was ihr wollt. Es sollte mich nicht stören", erklärte Sera, die ihren Blick nun zu ihm wandte, als die Musik sich veränderte. „Das Ganze sollte mich nicht beeinträchtigen."

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt