Kapitel 23

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Kapitel 23

Mit vollen Tüten in den Armen kam Sera die Treppen hinauf und stellte diese ab, um die Wohnungstür zu öffnen. Astarot würde abends vorbeikommen und sie würden gemeinsam kochen und essen. Darauf freute Sera sich.

Nach dem katastrophalen Tag und dem Gespräch mit Sienna hatte Sera tatsächlich die Prüfungen verpasst, denn sie war nicht mehr in der Lage gewesen, intensiv zu lernen. Daher würde sie diese im Herbst nachholen.

Ihre Schwester war nicht zuhause. Vermutlich traf sie sich wieder mit dem Unbekannten. Wenn Sera daran dachte, bekam sie ein mulmiges Gefühl, doch sie hatte sich seither nicht mehr eingemischt. Dafür lief es zwischen ihr und Astarot ein wenig besser. Sie waren bisher nicht intim geworden, aber sie küssten sich viel häufiger und tauschten kleine Zärtlichkeiten aus, wenn sie sich im Büro begegneten.

Sera schloss gerade die Tür auf, als ein Auto hielt und sie sich umdrehte. Zuerst glaubte sie, dass es Astarot war, doch dann bemerkte sie den kleinen Unterschied der Autos. Zudem stieg Cody aus.

Ihr fiel vor Schreck der Schlüssel aus der Hand. „Was machst du hier?", fragte sie verärgert. Seitdem ihr Smartphone beim Unfall kaputt gegangen war, konnte er sie nicht mehr kontaktieren. Woher wusste er also, dass sie hier war?

Er kam langsam auf sie zu geschlendert. „Sehen, ob es dir gut geht", sagte er und wirkte irgendwie seltsam.

„Solange du außer Reichweite bist, geht es mir gut", bemerkte Sera trocken. „Verschwinde. Ich habe dir nichts zu sagen, außer, dass du endlich die verfluchten Papiere unterschreiben sollst." Das hatte er bisher immer noch nicht getan und soviel sie wusste, standen sein Anwalt und Astarot im Kontakt.

Er lächelte lediglich. „Du gehörst mir", bemerkte er und kam ihr plötzlich näher.

Erschrocken quietschte Sera und tastete nach einem Gegenstand in ihrer Tasche. In der Hoffnung, dass sie etwas fand, mit dem sie sich verteidigen konnte. „Ich gehöre dir nicht. Vor allem nicht nach allem, was du mir angetan hast. Verschwinde, Cody", warnte sie ernst.

Doch da war es schon zu spät. Sie spürte, wie er ihr plötzlich etwas auf die Nase drückte und ihr schwindelig wurde.

Vor ihren Augen wurde es schwarz und sie verlor das Bewusstsein, bevor sie um Hilfe rufen konnte.

Stille herrschte um sie herum, als Sera langsam zu Bewusstsein kam und spürte, dass sie auf einem Stuhl saß. Doch nicht nur das. Sie war sogar gefesselt. Mit einem Schlag war sie hellwach und sah entsetzt auf die braunen Seile, die ihre Arme und Beine festhielten.

Sie hörte, wie sich etwas bewegte und wandte den Blick, um Cody zu beobachten, der einen Stuhl direkt vor sie stellte. „Jetzt bist du wieder da, wo du hingehörst", sagte er und klang dabei fast schnurrend.

„Spinnst du? Ich gehöre nicht hierher und auch nicht dir!", bemerkte sie nervös und hysterisch. Cody hatte sie tatsächlich zu sich nach Hause in Phoenix gebracht! Das erkannte sie sofort an der Einrichtung, die sich seit dem letzten Besuch, der natürlich im Streit geendet hatte, nicht verändert hatte. „Warum hast du mich entführt?", wollte sie von Cody wissen. Astarot würde sich Sorgen machen, wenn sie nicht zuhause war!

„Weil du mir gehörst", sagte er mit einem bösartigen Lächeln. „Und du wirst hierbleiben."

Heftig schüttelte Sera mit dem Kopf. Was fiel ihm ein? „Ich gehöre dir nicht!", rief sie aufgebracht. „Wir sind zwar noch verheiratet, aber ich gehöre nicht dir, du Psycho!"

Cody lachte und griff ihr Kinn, bevor er sie einfach küsste.

Sein Kuss war, im Gegensatz zu Astarots, hart und keinesfalls liebevoll. Sera roch, dass er Drogen genommen hatte, denn sein Atem war süßlich. Das ließ sie fast würgen und sie riss ihren Kopf los. „Hör auf damit. Früher hat es dich auch nicht interessiert."

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt