Kapitel 15.3

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Kapitel 15.3

Verblüfft blinzelte Sera mehrmals. „Ich soll was?", fragte sie ungläubig und schüttelte dann energisch den Kopf. „Nein, es gibt keinen Grund dazu. Ich wollte lediglich wissen, wie du deine vorherige Sekretärin behandelt hast."

Astarot streichelte sie mit seinem Daumen. „Ist das alles?"

Sera nickte ernsthaft. „Natürlich. Es gibt keinen Grund, auf etwas eifersüchtig zu sein."

„Dabei siehst du mich manchmal so an, als würdest du auf etwas warten", bemerkte er und streichelte sie weiter mit seinem Daumen.

Sera schluckte und schüttelte den Kopf. „Ich warte lediglich darauf, dass ich dein Glas wegräumen und die Spülmaschine anstellen kann", behauptete sie ernst. „Außer, du willst noch ein Glas, dann lasse ich es draußen. Meines steht noch auf dem Tisch."

„Ich bin dafür, dass wir noch einen Wein genießen und uns den Sonnenuntergang ansehen", meinte er und ließ von ihrer Wange ab.

„Gute Idee", erwiderte Sera und drückte ihn leicht von sich, damit sie an ihm vorbei gehen konnte. „Holst du den Wein? Ich mach noch schnell den Tisch sauber."

Sie sah, wie er schmunzelte und sich dann auf den Weg machte.

Ihr Herz klopfte heftig in ihrer Brust und irgendwie fühlte sie sich seltsam.

Das lag sicherlich am Wein. Zumindest redete Sera sich das ein. Oder es war ein Psycho-Trick von Astarot. So ganz genau wusste sie es nicht.

Nachdem sie den Tisch fix abgewischt hatte, nahm sie ihr leeres Glas und ließ sich auf der gemütlichen Sitzecke auf der Terrasse nieder. Von hier hatte sie einen schönen Blick auf den See und die bald untergehende Sonne. Es war richtig heimelig.

Astarot kehrte mit einem Wein aus dem kleinen Keller zurück und fragte, ob er ihr einschenken sollte.

„Nur ein halbes Glas, bitte", antwortete Sera, die ihren Blick nicht von der schönen Natur ließ. Sie hatte schon mehr getrunken, als sie eigentlich wollte und sollte, aber sie brachte es nicht übers Herz, nein zu sagen.

Er schenkte ihr ein halbes Glas ein und als Sera probierte, musste sie seufzen. Es war ein wirklich guter Wein, der genau ihren Geschmack traf.

Gleichzeitig machte es das gefährlicher, denn sie tendierte leicht dazu, von guten Weinen mehr zu trinken. „Welcher Jahrgang?", fragte sie gedankenverloren und zog ihre Beine an sich heran.

„Ein sehr guter", meinte er ausweichend. „Er lagert schon länger im Keller."

Sera machte ein nachdenkliches Geräusch und nickte dann. Ihr Glas hielt sie mit beiden Händen fest und sie betrachtete die dunkelrote Flüssigkeit, bevor sie wieder auf den See sah. „Ich hoffe, dass Sienna deine Chance zu würdigen weiß. Ich mache mir Sorgen, dass es ... genau das Gegenteil bewirkt."

„Wir können es nur versuchen", winkte Astarot ab. „Versuch es positiv zu sehen."

Seufzend fuhr sich Sera über ihr Kleid. „Ich versuche es. Nur ist das in der letzten Zeit immer schwerer geworden", gestand sie. Es war nicht nur Sienna, die ihr Probleme bereitete. Aber darüber wollte sie jetzt nicht sprechen. „Ich würde mir wünschen, dass Sienna vernünftig wird."

„Das kann nur die Zeit zeigen", meinte Astarot, der den Wein auf den Tisch stellte, nachdem er sich eingeschenkt hatte und sich dann neben Sera niederließ. Den Arm legte er auf die Lehne der Sitzbank und blickte ebenfalls auf den See.

Sofort bekam Sera eine Gänsehaut, denn der Wind brachte seine Wärme und Geruch zu ihr hinüber. Zusätzlich war sie durch den Alkohol empfindlicher geworden, weshalb sich vieles plötzlich anders anfühlte.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt