Kapitel 25.1

678 43 0
                                    

Kapitel 25.1

Noch in der Nacht zog Sera in ein günstiges Hotel, um von Astarot wegzukommen.

Tatsächlich verfasste sie sofort am nächsten Tag ihre Kündigung in einem Internetcafé und gab sie zusammen mit ihrem Diensthandy im Büro ab.

Danach setzte sie sich mit ihrem Bruder in Verbindung. Dort wollte sie einige Zeit wohnen.

Ab und an gingen ihre Gedanken an Sienna, doch wo sie war, konnte sie nicht sagen. Womöglich bei ihrem Freund. Es war ihr im Moment aber auch egal.

Ihr Bruder nahm ab und sie unterhielten sich kurz, doch leider ging es nicht, dass sie bei ihrem Bruder unterkam. Das hieß sie musste wohl erst einmal einige Zeit im Hotel wohnen.

Zum Glück hatte sie noch Geld auf dem Konto. Aber sie würde schnellstmöglich eine neue Arbeitsstelle brauchen. Vielleicht sollte sie sich mit ihren Freunden aus der Uni in Verbindung setzen. Eventuell konnten sie Abhilfe schaffen.

Unruhig tigerte Sera in ihrem Hotelzimmer herum. Nervös und übermüdet, weil sie kaum geschlafen hatte. Zu viele Gedanken drehten sich in ihrem Kopf und sie vermisste Astarot. Allerdings nur den alten, den sie kennengelernt hatte. Mit dem neuen wollte sie nichts mehr zu tun haben.

Es klopfte an ihrer Tür, was Sera zucken ließ. War es das Zimmermädchen? Sie trat an die Tür heran und öffnete sie leicht. Es war niemand da, aber ein kleines Päckchen lag vor ihrer Tür.

Das war höchst merkwürdig. Wer legte einfach ein Paket vor der Tür ab. Auch noch in einem Hotel, wo jeder Gast es mitnehmen konnte?

Sera konnte sich zuerst nicht dazu durchdringen, das kleine Päckchen zu nehmen. Was, wenn darin eine Bombe lag? Oder etwas Schlimmes versteckt war? Vielleicht sogar von Sienna? Bei dem Gedanken wurde Sera schlecht. Sie ermahnte sich, nicht so viele Kriminalserien zu sehen, denn die brachten solche absurden Dinge überhaupt hoch.

Kurzerhand bückte Sera sich und nahm das Paket hoch, um es mit ins Zimmer zu nehmen. Nachdem sie sich auf dem Bett niedergelassen hatte, drehte sie es vorsichtig hin und her. Zögernd und langsam öffnete sie es schließlich.

Als sie den Inhalt bemerkte, blieb ihr die Sprache weg und sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Es war das Kleid, das sie mit Astarot auf der Feier in der Galerie getragen hatte.

Es erinnerte sie daran, wie unterhaltsam der Abend mit dem Thema tausend und einer Nacht gewesen war. Auch an die Besitzerin Ceciel, wie sie mit ihren Geschichten Seras Ohr abgekaut hatte. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Aber auch nur für einen kurzen Moment. Was sollte das? Sera konnte kaum glauben, dass man ihr das Kleid schickte. Von wem war es überhaupt? Erlaubte sich gerade einer einen Scherz?

War es von Astarot?

Sera bemerkte eine Karte, die ebenfalls in dem Karton lag.

Fing er etwa wie Cody an? Mit zitternden Fingern nahm sie die Karte und drehte sie um, damit sie diese lesen konnte.

„Ich hoffe sehr, das Kleid erinnert dich an die schöne Zeit, die wir miteinander hatten und dass du dich daran erinnerst, dass ich dir nichts getan habe."

Bitter schnaubte Sera und warf die Karte aufs Bett. Sie hatten eine schöne Zeit gehabt. Aber nicht immer. Seitdem Sienna bei Sera gelebt hatte, war es nicht mehr so schön gewesen. Woran sie auch teilweise selbst schuld war. Sera war so ehrlich, sich das selbst einzugestehen. Aber war es wahr, dass er ihr nichts getan hatte? Daran glaubte sie nicht ganz.

Sie beschloss, das Kleid zurückzuschicken. Es hatte keine Verwendung mehr und fand sicherlich einen neuen Besitzer. Außerdem wollte sie keine Erinnerungsstücke an Astarot behalten.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt