Kapitel 26

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Kapitel 26

Genau zwei Wochen brauchte Sera Bedenkzeit. Es fiel ihr nicht leicht, diesen Schritt zu tun, doch sie fuhr in den dreizehnten Stock, um mit Astarot zu sprechen. Jeden Tag hatte sie die Vor-und Nachteile durchdacht und war zu einem Entschluss gekommen. Diesen wollte sie Astarot nun mitteilen.

Ihre Hände waren vor Aufregung voller Schweiß und ihr Herz klopfte heftig. Es war schlimmer, als bei ihrem Bewerbungsgespräch.

Auf dem Weg zu seinem Büro fragte sie sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Schon bald würde sie es erfahren.

Es war ruhig hier. Genauso hatte Sera es in Erinnerung und sie seufzte. Die Arbeit hatte ihr wirklich Spaß gemacht.

Ob Astarot gerade einen Kunden hatte? So hörte es sich nicht an. Dennoch wartete Sera ein paar Minuten vor seiner Tür, bevor sie schließlich anklopfte.

„Herein", erklang seine fragende Stimme. Wahrscheinlich, weil sie angeklopft hatte.

Sera zögerte. Woher wusste er, dass sie es war? Sie fasste sich ein Herz und trat ein, schloss die Tür und blieb dort stehen. Da saß Astarot. So wie immer und wie sie ihn kannte. Keine Anzeichen darauf, dass er ein Teufel war. „Hallo", brachte sie hervor.

„Hallo, Sera", sagte er sanft und mit dem Lächeln, das sie so liebte. „Womit kann ich dir helfen?"

Astarot wusste anscheinend wirklich, wie er sie manipulieren konnte. Einfach, indem er ihr zu lächelte. „Ich denke, du weißt, warum ich hier bin", meinte sie und blieb mit klopfendem Herzen stehen. „Ich habe eine Entscheidung getroffen."

„Ich bin gespannt zu hören, was für eine Entscheidung", sagte er und wirkte ruhig, aber in seinen Augen sah sie so etwas wie Neugier.

Daraufhin schloss Sera ihre Augen und legte sich ihre Wortwahl sorgfältig zurecht. So oft hatte sie diese in Gedanken vor sich hingesagt, aber plötzlich fielen ihr die Wörter nicht mehr ein. Daher brauchte sie Zeit. „Wir können es versuchen. Ich bin mir nicht sicher, ob es funktionieren wird, aber ich würde gerne mit dir zusammen sein." Jetzt war es raus.

Sie schlug die Augen auf und betrachtete Astarot, der sie neugierig betrachtete. „Aber du hast Forderungen", bemerkte er. Es schien, als könnte er ihr ansehen, dass da noch etwas war.

„Ich will lediglich Ehrlichkeit, Astarot. Keine Lügen, Geheimnisse und sonstiges", erklärte Sera, denn davon hatte sie genug. Ständig solche Überraschungen, die ihr den Boden unter den Füßen wegzogen, verkraftete sie nicht.

„Ich war fast immer ehrlich zu dir", meinte er. „Auf alles, was du gefragt hast, habe ich ehrlich geantwortet. Und das einzige Geheimnis, das ich habe, ist meine Herkunft."

Sera nickte. „Du sagst es: Fast immer", wiederholte sie. „Du hattest auch das Geheimnis mit deiner ... Leidenschaft im Bett", bemerkte Sera nüchtern. „Was soll ich überhaupt hier? Warum hast du mich ausgesucht?"

„Also jetzt mal ernsthaft: Erwartest du in deiner Beziehung, dass der Mann dir sofort erzählt, auf was er im Bett steht? Hattest du jemals eine normale Beziehung?", fragte Astarot mit hochgezogener Augenbraue.

Kopfschüttelnd erklärte sie, dass sie nicht gemeint hatte, dass er ihr das sofort hätte sagen sollen. Aber es wäre gut gewesen, ein bisschen mehr zu erfahren. Dass er ihr Dom gewesen war und ihr selbst danach nichts gesagt, sondern so getan hatte, als wäre nie etwas vorgefallen, gefiel ihr nicht so. „Und nein, ich denke, mit Cody hatte ich keine normale Beziehung. Auch wenn ich es geglaubt habe."

Astarot deutete auf den Sessel. „Setz dich doch erstmal, du machst mich nervös."

„Sagst ausgerechnet du", bemerkte Sera trocken, ging aber gehorsam dorthin und ließ sich nieder. Ihr Blick lag dabei auf Astarot.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt