Kapitel 22.4

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Kapitel 22.4

„Du wirst mir doch sowieso nicht glauben", schrie sie zurück und warf einige Dinge in ihre Tasche. „Er ist ein guter Junge. Du kennst ihn nicht und genau deshalb wollte ich ihn dir nicht vorstellen."

Ruhig sah Sera ihr zu. „Doch, ich werde dir Glauben schenken, wenn du mir sagst, warum du mir das mit Astarot antust, wenn du einen Freund hast. Du weißt doch, wie wichtig du mir bist, meine Kleine", sagte sie leise und ließ sich ihre Beunruhigung nicht anmerken. „Lade ihn zum Essen ein, stell ihn mir vor, aber schließ mich nicht von deinem Leben aus."

Sienna blickte Sera schief an. „Er ist nicht mein Freund", sagte sie langsam. „Sondern ein Kumpel."

„In Ordnung", stimmte Sera zu und wollte wissen, wo sie ihn kennengelernt hatte. „Und warum bearbeitest du Bilder, um mich als Konkurrenz weg zu haben? Du weißt doch, dass mir das mit Cody gereicht hat ..."

„Als wüsste ich nicht, dass zwischen dir und Astarot etwas läuft", meinte Sienna bissig.

„Sienna", sagte Sera sanft und ging auf ihre Schwester zu, bevor sie ihre Arme fest um diese schloss. Damit wurde Sienna abgehalten, weiter zu packen. „Zwischen Astarot und mir ist nichts. Egal, ob ich es gerne würde oder nicht. Er ist mein Chef. Einen Menschen, den ich respektiere und ich werde deswegen mein gutes Arbeitsverhältnis nicht kaputt machen." Während Sera sprach, strich sie Sienna eine braune Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sera wollte gerne etwas mit Astarot haben, doch außer ein paar Küssen und Streicheleinheiten war nie etwas geschehen. Er schien kein Interesse daran zu haben, intim zu werden.

Sienna löste sich von ihrer Schwester und blickte sie ärgerlich an. „Dann sag das ihm!", rief sie empört.

Sera seufzte. „Wenn etwas zwischen uns wäre, wären wir intim geworden. Sind wir nicht. Ja, wir haben ein gutes Verhältnis, aber ...", sagte sie und senkte ihre Stimme. Nicht weil Astarot da war, sondern weil sie ihr sonst wegbrach. „Hätte er wirklich Interesse, sehe es wohl anders aus. Sag mir, liebst du ihn wirklich?"

„Du bist so blind und naiv", meinte Sienna verärgert, ohne auf ihre Frage einzugehen.

Ihr Verhalten verunsicherte Sera und sie wandte sich zu Astarot, der an der Tür gelehnt stand. „Eine Erklärung bitte", forderte Sera energisch.

Astarot zuckte die Schultern. „Wenn du es immer noch nicht mitbekommen hast, kann ich dir wirklich nicht helfen."

Sera ließ Sienna los und trat einen Schritt zurück, schloss die Augen und atmete tief ein und aus. In ihrem Kopf setzte sich ein Puzzle zusammen, das sehr verwirrend war. Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto eher schien es, dass Astarot sie mochte. Tatsächlich hatte sie das nicht für bare Münze genommen, weil Astarot bisher jeden gut behandelt hatte. „Und warum hast du dann solche Bilder geschickt? Du hast mich eifersüchtig gemacht, Sienna", brachte Sera mit tonloser Stimme hervor.

„Ja, damit dir endlich klar wird, dass du ihn magst", grummelte Sienna. „Du bist immer so schwer von Begriff."

„Du hast Recht. Siehe Cody", flüsterte Sera. Bei ihm hatte sie viel zu lange gebraucht, um zu verstehen, was wirklich Sache war. „Es tut mir leid, Sienna."

Diese betrachtete Sera eingängig. „Was tut dir leid?"

„Dass ich dir gegenüber nicht fair war und dir etwas vorgeworfen habe, was vielleicht nicht stimmt. Aber ich war genervt und eifersüchtig", antwortete Sera und sah ihrer Schwester direkt ins Gesicht. „Das, was ich vorhin gesagt habe, habe ich lediglich gehört. Also mit deinem Kumpel. Ich möchte ihn wirklich kennenlernen. Es tut mir leid, dir Vorwürfe gemacht zu haben."

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt