Kapitel 5.2

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Kapitel 5.2

Sera war manchmal eine hoffnungslose Romantikerin, was das Spazierengehen am Strand anging. Schon immer wollte sie das erleben und sie nahm sich vor, an einem freien Tag den ganzen Tag am Strand zu verbringen.

Vor ihr hielt ein Auto und ihr Chef stieg aus. Er trug einen schwarzen, maßgeschneiderten Anzug, der ihn sehr elegant wirken ließ.

Auch seine schwarzen, langen Haare waren sorgfältig gerichtet. Das verschlug Sera die Sprache und sie brauchte einige Sekunden, bis sie wieder in der Lage war, etwas zu sagen. „Ich wusste nicht, dass Sie noch eleganter aussehen können als sonst", bemerkte sie trocken, wobei es eher als Kompliment gemeint war.

So schien er es auch aufzufassen. „Ich muss mich Ihnen doch anpassen", meinte er und Sera fragte sich, ob das ebenfalls ein Kompliment war.

Um ihre Unsicherheit zu überspielen, winkte sie ab und stieg ins Auto, da ihr Chef ihr die Tür aufhielt. Sobald er sich ebenfalls ins Auto begeben hatte, wandte sie sich ihm zu. „Im Gegensatz zu Ihnen ist das meine erste Veranstaltung dieser Art. Daher gehe ich davon aus, dass Sie wissen, auf was Wert gelegt wird. Informieren Sie mich, wenn Sie sich nicht blamieren wollen."

Astarot schmunzelte. „Sie meinen, wenn Sie mich nicht blamieren wollen." In seiner Stimme hörte sie etwas und glaubte fast, dass es ihm egal war, ob sie ihn blamierte oder nicht.

Sera hob eine Augenbraue. „Sagte ich doch. Wenn Sie sich nicht blamieren wollen", behauptete sie und nahm ihre kleine, silberne Tasche auf den Schoß, damit sie nicht schmutzig wurde. Wobei sein Auto stets blitzeblank war.

„Seien Sie einfach Sie selbst. Damit sollten Sie genug Eindruck schinden", lachte er scheinbar gut gelaunt.

Als Astarot den Wagen startete, warf Sera ihm einen Seitenblick zu. „Sie wissen überhaupt nicht, wie ich eigentlich bin", erwiderte sie trocken, wandte ihren Blick jedoch dem Verkehr und der Umgebung zu. Wie es aussah, fuhr Astarot in den Hollywood Bereich.

„Ich würde es gern erfahren", meinte er und wirkte konzentriert, während er sich durch den Verkehr schlängelte.

Eines Tages würde er es vielleicht erfahren. Zumindest dann, wenn sie zusammenarbeiteten. Sera schwieg zu dem Thema und überprüfte noch einmal unauffällig ihre Verkabelung.

Aus den Augenwinkeln sah sie mehr und mehr teure Autos, die sie überholten oder parkten. Ein Indiz, dass sie fast da waren.

Die Umgebung hatte sich stark verändert und die Hochhäuser wichen immer mehr teuren Villen mit Vorgärten.

Schließlich hielt Astarot vor einer der Villen und stieg aus.

Die Villa sah atemberaubend aus, denn außen angebrachte Lichter beleuchteten sie und ließen das riesige, weiße Gebäude noch größer und edler wirken.

Sera schnappte nach Luft, als sie aus der Ferne einige berühmte Schauspieler erkannte und ihr Griff um ihre Handtasche wurde fester. Schon immer hatte sie einige Schauspieler näher kennenlernen wollen, doch dass sie jemals eine Chance bekommen würde, hatte sie nicht geglaubt.

„Versuch nicht nach Autogrammen zu fragen", meinte Astarot nüchtern, während er ihr die Tür aufhielt.

Dass er sie einfach duzte, ließ Sera in dem Moment einfach durchgehen. „Ich habe nicht vor, nach Autogrammen zu fragen", murmelte sie. So etwas lag ihr nicht. Sie wollte die Schauspieler lediglich näher kennenlernen, um ihre Charaktereigenschaften zu verstehen. Von manchen hörte man stets gute Dinge, von anderen eher schlechte.

„Sehr gut", meinte Astarot. „Sie sind übrigens als meine Begleitung hier. Nicht als meine Assistentin."

Entsetzt sah Sera ihn an. „Und das sagen Sie mir erst jetzt? Ziemlich hinterhältig", bemerkte sie verächtlich. Als seine Assistentin wäre sie lieber vorgestellt worden. Von einer Begleitung erwartete man viel mehr.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt