Kapitel 22.3

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Kapitel 22.3

Astarot sah sich um und griff dann nach etwas auf dem Nachttisch. „Ich glaube, es ist nass geworden", bemerkte er.

Sera nahm es entgegen und betrachtete es genau. „Warum? Es lag doch auf dem Stuhl?" Zumindest erinnerte Sera sich daran, ihre Kleidung auf einen Stuhl gelegt zu haben.

„Ja, aber ein Kleidungsstück hing ins Wasser und hat sich vollgesaugt", informierte er. „Das Dienstmädchen kümmert sich aber schon darum, aufzuräumen."

„Es tut mir leid, dass ich Schaden angerichtet habe", murmelte Sera und versuchte, das Handy zu starten. Glücklicherweise ging es, aber sie sah bereits, dass es nicht mehr lange durchhielt. Deshalb rief sie schnell die Nachrichten mit den Bildern auf und reichte es Astarot. So konnte er auch lesen, was sie geschrieben hatte. Auch das Foto vom Vergnügungspark war mit dabei.

Astarot runzelte die Stirn. „Wir waren in keinem Vergnügungspark", meinte er sichtlich irritiert.

Dennoch sprach das Bild eindeutige Beweise. So, wie Sienna sich auf dem Foto gab und mit der Zuckerwatte in der Hand, bestand kein Zweifel.

„Ist das bearbeitet?", fragte er nachdenklich.

Leicht verärgert, aber auch niedergeschlagen, zuckte Sera mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen? Ihr müsst es wissen, nicht ich", murmelte sie und stellte den Tee weg, um sich hinzulegen. Ihr war auf einmal kalt, weshalb sie die kuschelige Decke um sich zog.

„Ich hatte Kundenkontakt", meinte Astarot. „Zumindest an dem Tag, wo sie es dir geschickt hat."

Dennoch hatten sie an all den anderen Tagen im Vergnügungspark sein können. Es hieß nicht, dass es an dem Tag gewesen war. „Du kannst ruhig alles ansehen. Das Handy wird nicht mehr lange mitmachen. Ich weiß nicht, was für ein böses Spiel ihr beiden mit mir treibt, aber ich habe wirklich genug davon."

„Dann solltest du Sienna fragen", meinte er nicht so gut gelaunt und betrachtete die Bilder nachdenklich.

Sera schüttelte traurig den Kopf. Ihre Schwester hatte sehr viele Geheimnisse vor ihr, das war ihr klar geworden. Dabei hatten sie sich früher immer so gut verstanden. Ob es der Umgang war, der Sienna so verändert hatte? Nichts war von der kleinen Schwester übrig, die mit Sera so viele Dinge erlebt hatte. Sie war sich sicher, dass Sienna nichts sagen würde.

„Ich kann dir nicht sagen, wie sie das gemacht hat. Aber ich weiß, dass ich weder mit ihr im Vergnügungspark war, noch sie geküsst habe", erklärte Astarot und runzelte die Stirn.

Noch einmal zuckte Sera die Schultern. Es stand, genau wie im Gericht, Aussage gegen Aussage. Niemand konnte wirklich bezeugen, was genau vorgefallen war.

Astarot seufzte und gab ihr das Handy zurück, bevor er ihr sanft durch die Haare strich.

Gerade, als Sera das Handy in die Hand nahm, ging es aus. Der Schaden war wohl doch größer und es war ein Wunder, dass es wenigstens noch für ein paar Minuten an gewesen war.

Sera kuschelte sich in die Decke und legte das Handy zurück auf den Nachttisch. Sie war traurig. Alles, was sie sich vorgenommen hatte, war komplett aus. Sie würde die Prüfungen nicht bestehen und musste sie nachholen. Ob sie Astarot nach all dem jemals wieder so unverfänglich im Büro begegnen konnte?

Er saß noch immer neben ihr und streichelte sie sanft. „Mach dir bitte nicht so viele Gedanken", bat er eindringlich.

Sera schloss die Augen und atmete Astarots Geruch ein, um sich zu beruhigen und nicht loszuheulen. Es war einfach für ihn zu sagen, dass sie sich keine Gedanken machen sollte. Doch genau das tat sie und im Moment wünschte Sera sich, alles vergessen zu können. Neu anfangen und alles besser machen zu können.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt