Kapitel 16.2

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Kapitel 16.2

Unschlüssig stand Sera vor ihrer Kleiderauswahl und konnte sich nicht entscheiden, ob sie das schwarz gepunktete Kleid oder das marineblaue mit Kragen tragen sollte. Sie war früher als Astarot nach Hause gekommen und hatte sich zuerst ein Bad gegönnt, bevor sie sich daran gemacht hatte, sich ein Kleid auszusuchen. Nur mit Handtuch bekleidet und ihre Haare unter einem weiteren versteckt, hielt sie sich abwechselnd die Kleider vorm Spiegel hin.

Warum war sie ausgerechnet jetzt nicht zufrieden? Sie ging zu einem Geschäftsessen zwischen Astarot und Belial. Also sollte es etwas Förmlicheres sein. Da war das marineblaue Kleid mit Kragen die bessere Wahl.

Unten hörte sie die Tür. Das musste Astarot sein. Er kam recht spät. In weniger als einer Stunde würden sie sich treffen.

Aber sie wusste, dass er nie lange brauchte, um sich fertig zu machen. Daher würden sie pünktlich sein, wenn sie sich endlich für ein Kleid entschied. „Astarot?", rief sie aus ihrem Zimmer. Die Tür war nur angelehnt, weshalb sie wusste, dass er sie hören würde. „Ich brauche fachmännische Hilfe."

Sie hörte, wie er seine Tasche abstellte. „Bin auf den Weg", rief er zurück und sie hörte, wie er die Treppe hochkam.

Schon kurz darauf stand er in der Tür und Sera hielt ihm hilflos und bettelnd die beiden Kleider hin. „Ich kann mich nicht entscheiden", klagte sie seufzend. Bisher hatte sie ihren Chef noch nie um einen Kleiderrat gefragt, wenn es um so ein Essen ging.

Astarot musterte beide Kleider. „Ich denke beide stehen dir sehr gut. Für den Anlass würde ich allerdings das Blaue empfehlen", erklärte er, als wäre es für ihn völlig normal so eine Entscheidung zu treffen. „Damit bist du elegant gekleidet, aber gleichzeitig nicht zu auffällig."

Damit landete das schwarz gepunktete Kleid auf dem Koffer. „Perfekt. Danke", lächelte Sera und machte eine winkende Handbewegung, die ihm bedeuten sollte, dass das alles gewesen war und sie sich nun umziehen würde.

„Ich bin in spätestens zehn Minuten fertig", informierte Astarot sie und verzog sich in sein Zimmer.

Pünktlich stand Sera am Spiegel nahe der Eingangstür und überprüfte noch einmal ihre marineblauen Ohrringe, welche die Form von kleinen Rosen hatten. Sie passten perfekt zum Kleid und ihrer silbernen Handtasche, die sie sich schulterte, bevor sie ihre Pumps anzog und auf Astarot wartete.

Dieser kam die Treppe nach unten und trug seinen blauen Anzug.

Bewundernd, wie er es in der kurzen Zeit geschafft hatte, so frisch auszusehen, konnte Sera nicht anders, als ihm ein Kompliment zu machen. „Sehr schick und elegant", fand sie und tigerte sogar um ihn herum, um ihn von allen Seiten zu betrachten.

Astarot lächelte zufrieden und reichte ihr den Arm. „Damit ich dich nicht blamiere", meinte er neckend.

Sera hakte sich bei ihm ein und lachte. „Haha, eher anders herum. Mit dir kann keiner mithalten", behauptete sie auf dem Weg zum Auto.

„Ach. Das kommt dir nur so vor", meinte er und öffnete ihr die Tür.

Jedoch behauptete Sera, dass sie bisher noch keinen anderen gesehen hatte, der es schaffte, immer elegant und schick auszusehen. Belial war zwar oft elegant, aber er hatte auch etwas Verwegenes und Schlichtes an sich, wenn sie ausgegangen waren. Das hatte Sera gut gefallen. „Welches Restaurant hat er sich ausgesucht?", wollte sie wissen, als sie ins Auto einstieg. Der Abendverkehr war weniger geworden, sodass sie sich Zeit lassen konnten, nachdem sie so früh fertig waren.

„Das Harajukan Taproom. Das Sushi dort ist sehr gut", sagte er schmunzelnd, bevor er sich zu ihr auf die Rückbank saß.

Sera begann, aufgeregt zu quietschen. „Sushi? Das hatte ich schon Ewigkeiten nicht mehr!", rief sie begeistert und strahlte. Belial hatte sie mit der Auswahl überrascht.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt