Kapitel 15.1

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Kapitel 15.1

„Schau mal, wie viele Hasen dort hinten sind", flüsterte Sera aufgeregt und zeigte auf die Stelle, an der sie die Tiere sah. Astarot und sie spazierten bereits seit dem Frühstück durch den Wald. Das Bewegen gefiel Sera sehr und sie war völlig entspannt. Astarot erzählte ihr hin und wieder etwas über die Insel und die Wege, die sie entlangliefen. Dann schwiegen sie wieder eine Weile, in der Sera die Natur genoss.

„Eine Hasenfamilie", bemerkte er ebenso leise und schien sie genau wie Sera zu beobachten.

„Wie süß", erwiderte Sera liebevoll und ihr Blick war weich. Es war so schön, die Tiere hier zu sehen. In Los Angeles konnte sie das nicht.

Solange die Tiere zu sehen waren, blieben sie stehen und gingen dann weiter. Astarot bog einen Weg ab, der tiefer in den Wald führte und Sera fand einige Sträucher, die Beeren trugen. Einige pflückte sie und reichte ihrem Chef ein paar davon.

„Danke", lachte er und nahm sie sofort in den Mund. Er schien beschwingt und völlig entspannt.

Genau wie Sera, die gesprächiger als sonst war. Sie hatte bereits am Vorabend bewiesen, dass die Ruhe ihr guttat und sie auch an etwas anderes denken konnte.

„Fühlst du dich hier wohl?", wollte Astarot wissen und hob ein schönes Blatt vom Boden auf.

Mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt, nickte Sera und betrachtete das Blatt, welches eine ungewöhnliche Form hatte. „Sehr", gab sie zu und lächelte. „Die Ruhe hat mir gefehlt. Es war in letzter Zeit ziemlich stressig und es tut gut, ein bisschen Abstand zu haben." Gleichzeitig machte sie sich aber auch Sorgen, denn sollte Sienna wieder Mist bauen, konnte sie nicht einfach nach Hause fliegen.

„Das freut mich sehr", meinte er und nahm das Blatt einfach mit.

Es war sicherlich ein hübsches Andenken für Astarot.

Hier und da pflückte Sera Beeren, die sie dann gemeinsam aßen. „Machen wir gerade eigentlich einen Rundgang? Ich habe das Gefühl, dass wir schon einmal hier waren. Oder nehmen wir jetzt den Weg zum See?", fragte sie neugierig.

„Wir sind gerade auf dem Rückweg", stimmte er zu. „Ich dachte heute ist es so schön, dass wir vielleicht im See baden könnten."

Glücklicherweise hatte Sera vorsichtshalber einen Badeanzug eingepackt, deshalb nickte sie zustimmend. „Gute Idee. Es ist ziemlich warm", meinte sie und fächelte sich Luft zu. „Ich würde trotzdem gerne eine Weile einfach am See sitzen."

„Das kannst du ja tun", stimmte er zu. „Ich werde ins Wasser gehen. Es ist einfach zu warm."

„Ich komme natürlich mit", behauptete Sera lachend. Sich abzukühlen und dann einfach dazusitzen, hatte sicher etwas Schönes.

Astarot schmunzelte und führte sie zurück zum Häuschen wo sie ihre Sachen holen konnten.

Nicht einmal eine halbe Stunde später stand Sera vor dem glitzernden Wasser und sah auf die fast spiegelglatte Fläche. Noch war sie angezogen, doch sie musste lediglich ihr Kleid ablegen, da sie ihren Badeanzug darunter angezogen hatte.

Astarot schien es genau so zu machen. Allerdings breitete er im Moment die Decke und die Handtücher aus, damit sie sich darauf niederlassen konnten.

Damit sie schneller ins Wasser konnten, half Sera ungefragt mit. Dann zog sie ihr Kleid einfach über den Kopf und warf es auf die Decke. Ihr schwarzer, ganz normaler Badeanzug stand ihr sehr gut und gab nicht so viel preis wie ein Bikini.

Sie spürte dennoch Astarots musternden Blick auf sich, als sie in Richtung Wasser ging. Was er wohl gerade dachte?

Es war schwer zu sagen, denn seine Blicke zu deuten, war nicht einfach.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt