Kapitel 21.4

663 41 0
                                    

Kapitel 21.4

Nur am Rande bekam sie den exzellenten Geschmack mit und wie butterweich es war. Als sie die Hälfte gegessen hatte, lehnte sie sich zurück und warf Astarot einen Blick zu. „Du verwirrst mich total und ich weiß gerade nicht, was ich denken soll", gestand sie.

„Ist es wirklich so schwer zu glauben, dass ich dich mag?", fragte er und lehnte sich ebenfalls zurück.

„Das nicht", begann sie zögernd, „aber dass du mich verführen willst." Vor allem der Ort und die Zeit. Er hätte es zu jedem anderen Zeitpunkt tun können. „Denkst du, ich erwarte es von dir?"

„Nein", sagte er nachdenklich. „Ich tue selten, was Leute von mir erwarten."

Das beruhigte sie ein Stück weit. Sollte er es nur tun, weil er glaubte, sie wollte und erwartete es, würde sie es nicht genießen können. Doch so? So beschloss Sera, einfach das zu genießen, was sie heute bekam. Auch wenn es nur ein weiterer Kuss war. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und lächelte verlegen.

Er legte ihr wieder den Arm um die Schultern und zog sie an sich.

Dass ihr Essen kalt wurde, schien sie nicht zu stören, denn sie kuschelte sich an ihn. Seras Herz klopfte stark und sie hoffte, dass er das nicht spürte. Dafür würde er ihre Hitze mitbekommen, die von ihr ausging.

Astarot zog ihr Essen heran und schaffte es irgendwie, ihr ein Stück davon auf die Gabel zu spießen und ihr hinzuhalten.

Das brachte sie zum Lachen. „So spielst du also gerne", murmelte sie und nahm das Stück von der Gabel. Dann nahm sie ihre eigene, spießte geschmorten Blumenkohl auf und hielt es Astarot hin.

Astarot lachte und nahm diesen. „So schmeckt es doch gleich besser", behauptete er.

Kichernd und gut gelaunt hielt sie ihm ein weiteres Stück hin. „So wird es wenigstens nicht kalt", erwiderte sie lächelnd.

„Stimmt", sagte er und nahm es, bevor er auch ihr wieder etwas reichte.

So fütterten sie sich gegenseitig, bis die Teller leer waren. Sera musste gestehen, dass es sich sehr intim und angenehm anfühlte. „Wirst du Sienna ab sofort beschatten lassen? Ich möchte nicht, dass sie dir Ärger macht", flüsterte sie mit dem Weinglas in der Hand, nachdem die Teller abgeräumt worden waren.

„Wenn du das möchtest, kann ich das tun", sagte er sanft.

„Danke", hauchte sie, denn es war ihr wichtig, das nichts passierte. In gewisser Weise trug sie Verantwortung für Sienna.

Astarot begann, ihren Nacken zu streicheln. „Gefällt dir das Essen bisher?"

Als Antwort nickte sie. „Es ist sehr gut. Aber die Gesellschaft ist am schönsten", gestand sie und seufzte wohlig.

Astarot lachte rau. „Das sehe ich auch so."

Sein Geruch war so beruhigend, dass die Anspannung langsam von ihr abließ und sie genauso entspannt war wie in Mallorca. „Aber ich trinke jetzt keinen Wein mehr, wenn ich nachher noch fahre."

„Ich kann dich heimfahren", hauchte Astarot ihr ins Ohr. „Oder wir lassen uns fahren."

Erneut rann ein Schauer über ihren Rücken und sie nickte. „Wir werden sehen. Aber du weißt, dass zu viel Alkohol mir nicht gut tut", gestand sie.

„Vielleicht", murmelte er. „Du musst aber nichts trinken, wenn du nicht willst."

„Das ist gut. Wie war dein Tag bisher?", erkundigte sie sich bei ihm.

„Der Tag war nicht gut, aber der Abend." Seine Worte klangen rau und entspannt.

Sera lachte und gab ihm einen kleinen Kuss auf seinen Hals. „Das beruhigt mich. Solange es dir gefällt ..."

„Tut es", versicherte er und küsste sie erneut.

Der Kuss war noch intensiver als zuvor und sie fragte sich, wie das überhaupt möglich war. War es Astarot, der mit seinem Geruch ihre Sinne vernebelte? Oder lag es wieder am Wein?

Schließlich ließ Astarot von ihren Lippen ab und lehnte sich mit ihr zusammen zurück.

In seinen Armen war es so angenehm und kuschelig, dass sie beinahe einschlief. Doch der Abend war noch lange nicht vorbei. Der nächste Teil der Vorstellung würde bald anfangen und danach gab es noch Eis. Was sie wohl danach machen würden?

Sera strahlte, als sie die Wellen des Meeres beobachtete. Sie stand an Astarot gelehnt am Strand, genoss das Rauchen des Meeres und den Sternenhimmel.

Nie hätte sie gedacht, dass Astarot mit ihr hierher kommen würde. Nach dem gelungenen Abend im Restaurant hatte er sie damit überrascht, indem er seinem Fahrer gesagt hatte, dass er sie zum Strand bringen sollte. Dort hatten sie den Sonnenuntergang verpasst, doch das war Sera egal. Der Moment, mit Astarot einfach so am Strand zu stehen, war einfach wunderschön.

Er war einfach bei ihr und schien es ebenfalls zu genießen. „Schau, ein Krebs", bemerkte er.

„Wo?", fragte sie, denn in der Dunkelheit konnte sie fast nichts erkennen. Bis jetzt hatte sie in den Himmel gesehen, an dem zahlreiche Sterne zu sehen waren und als sie nun auf den Strand sah, konnte sie das kleine Tier nicht schnell genug erkennen.

Dafür sah sie, wie es wieder im Wasser verschwand.

„Wie hast du das so schnell sehen können?", fragte sie erstaunt und löste sich von ihm, um ein bisschen in die Hocke zu gehen. Sera hatte ihre Schuhe ausgezogen, sodass sie den noch warmen Sand und das Salzwasser an den Füßen spürte.

„Ich kann sehr gut im Dunkeln sehen", meinte er schmunzelnd.

„Woher denn?", wollte sie wissen und wandte ihm den Kopf zu. Es gab nicht viele Menschen, die so gut in der Dunkelheit sehen konnten. „Ach, egal. Dafür kannst du mir dann sagen, wie das Meer im Moment aussieht."

Astarot lachte. „Auch das sehe ich fast nur als Schwarz."

„Und ich dachte, du siehst viel mehr", neckte sie ihn und richtete sich wieder auf, um sich gegen ihn zu lehnen. „Danke für den wunderschönen Abend", hauchte sie ihm ans Ohr. Diesen würde sie nicht so schnell vergessen.

„Ich freue mich, wenn er dir gefallen hat", flüsterte er und legte ihr die Arme um.

Dadurch spürte sie seine Körperwärme umso deutlicher und sie lächelte an seinem Hals, den sie sanft küsste. Es war schön, seine gut schmeckende Haut an ihren Lippen zu fühlen.

Er erwiderte diese Geste und küsste ihren Hals, an dem er auch saugte.

Das entlockte Sera ein leises Stöhnen, das nur er zu Gehör bekam, denn die Wellen waren laut genug, um alles andere zu übertönen. „Das ist schön", murmelte sie und legte ihren Kopf zur Seite, damit er besser heran kam. Ihr ganzer Körper kribbelte. Nicht nur durch den lauen Abendwind, der ihr die salzige Meeresluft auf die Haut brachte, sondern auch Astarots Küsse.

Es war einfach ein wundervoller Abend, der sich in ihr Gedächtnis brennen würde.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt