Kapitel 25.2

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Kapitel 25.2

Sera knirschte mit den Zähnen und meinte, dass sie nicht viele Männer kannte, die sich so wie Astarot zurückhielten. Tatsächlich hatte sie geglaubt, dass er sie schnell ins Bett bekommen würde, doch da es nicht der Fall gewesen war, hatte sie sich gefragt, warum.

„Wie du sicherlich bemerkt hast, bin ich kein Mensch", meinte er nüchtern. „Meine Art im Bett kann Menschen abschrecken und ich wollte dich nicht verschrecken."

Frustriert schnaubte Sera. „Ja, ziemlich spät habe ich gemerkt, dass du kein Mensch bist", spuckte sie die Worte aus. „Wenn deine Art im Bett so abschreckend ist, ist es umso besser, dass nie etwas zwischen uns geschehen ist. Wahrscheinlich hättest du mir niemals die Wahrheit gesagt." Vielleicht wäre es besser gewesen, es nicht zu erfahren, denn jetzt hatte Sera Angst vor ihm. Gleichzeitig fühlte sie sich noch immer zu ihm hingezogen.

„Es gibt durchaus Menschen, die auf diese Dinge stehen", meinte er nüchtern. „Und soweit ich mich erinnere, hast du es im Club auch genossen", bemerkte er belustigt.

Sofort wurde Sera rot und biss sich auf die Lippen. „Du meinst diesen ganzen Mist mit Fesseln? Das ist nicht zum Genießen. Ich habe es Belial zuliebe mitgemacht. Woher willst du schon wissen, ob ich es gemocht habe oder nicht?" Auch wenn es sehr befremdlich gewesen war, ab und zu dachte Sera daran und musste gestehen, dass sie es manchmal vermisste. Aber wenn sie es wirklich wollen würde, wäre sie dorthin zurückgekehrt.

Astarot schmunzelte. „Ich kann mich sehr genau an dein Stöhnen erinnern", meinte er belustigt. „Weißt du überhaupt, wie dieser Club funktioniert?"

„Als ob du dabei warst", schnaubte Sera verächtlich. „Ich weiß nur das, was Belial mir erzählt hat."

„Jeder, der dort hingeht, füllt einen Bogen aus und dann werden zwei Partner, die ähnliche Interessen angegeben haben, miteinander gemischt. Ich gehe dort schon seit Jahren hin", meinte er und klang noch immer so belustigt. „Du glaubst doch nicht, dass ich dich wegen deiner Maske nicht erkannt habe."

Astarot stand auf Fesselspiele? Das konnte nicht sein Ernst sein. Nicht nur dieser Gedanke schockte und verwirrte Sera, sondern auch, dass er davon sprach, dass er sie im Club erkannt hatte. Wo hatte er sie gesehen? Etwa, als sie gekommen oder gegangen war? „Wo soll das bitte gewesen sein? Und wie willst du mich erkannt haben?", wollte sie wissen. Sie hatte ihn nicht gesehen.

Er lachte rau. „Als du gefesselt am Boden lagst. Nein, eigentlich schon, als du in den Raum gekommen bist."

Sera starrte ihn fassungslos an und wurde feuerrot. Es gab nur einen, der sie so gesehen hatte. Ihr Dom. „Du warst mein ... Dom?", fragte sie ungläubig und schluckte, denn ihr Mund wurde staubtrocken.

„Ja", meinte er, als wäre es nichts Großartiges.

In diesem Moment wünschte Sera sich, dass sie im Boden versinken würde. Die ganzen Dinge waren irgendwie demütigend gewesen und er hatte sie so gesehen. Halbnackt und gefesselt. In aufreizenden Posen. Dafür schämte Sera sich total. Es war ihr schon damals peinlich gewesen, dass ein wildfremder Mann so etwas tat. Dass es aber ausgerechnet Astarot gewesen war ... Diesen Schock verkraftete sie nicht. Sichtlich rang sie nach Worten, um sich zu erklären. „Das heißt trotzdem nicht, dass mir dein ... Spiel im Bett gefällt", brachte sie heiser hervor und musste höllisch aufpassen, nicht vor ihm in Tränen auszubrechen.

„Und genau deshalb bin ich nie weiter gegangen", meinte er nüchtern. „Zudem bin ich hier, weil ich auf die Dämonen aufpassen muss, die hier auf der Erde leben."

Das klang merkwürdig, wenn er selbst einer war. Warum war er dafür zuständig? „D-Dann tu das. Viel Erfolg", sagte Sera langsam und drehte sich wie in Zeitlupe um. Er war ihr Dom gewesen. Der Schock darüber, und wie sanft er gewesen war, steckte ihr in den Gliedern. Sie glaubte, dass er viel härter sein würde, wenn Menschen auf so etwas standen.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt