Kapitel 22.1

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Kapitel 22.1

„Kommst du?", fragte Tanja, als Sera ihre Tasche zusammen räumte. Sera nickte und lächelte ihr zu. Für heute hatte sie den Unterricht hinter sich, doch da die Prüfungen anstanden, verbrachte sie die meiste Zeit wieder mit ihren neuen Freundinnen. Abends lernten sie fleißig zusammen, sodass Sera ein ganz gutes Gefühl für die Prüfungen hatte.

Diese rückten immer näher und näher, was sie unruhig machte.

Daher war sie ein bisschen gestresst, denn sie wollte die Prüfungen mit Bestnoten bestehen. Es kam ihr Recht, dass sie so gute Freunde gefunden hatte, mit denen sie lernen konnte.

„Lernen wir in der Bibliothek?", fragte sie neugierig, denn sie rotierten gerne die Plätze. Manchmal lernten sie im Vorlesungsraum, dann in der Bibliothek oder auch mal im Garten.

„Ja", antwortete Tanja und schien auf sie zu warten.

Sera schulterte sich die Tasche und nahm die Bücher in die Hand. Gerade, als sie das Klassenzimmer verlassen wollte, vibrierte ihr Handy und sie glaubte schon, dass Astarot vielleicht ausgehen wollte.

Zu ihrer Verwunderung war es Sienna. Mit einem mulmigen Gefühl öffnete Sera die Nachricht und keuchte. Sienna hatte ein Bild von sich und Astarot geschickt. Auf diesem küsste sie ihm frech auf die Wange und hatte ihre Arme um ihn geschlungen. Das verletzte Sera sehr, denn dadurch, dass sie abends so viel lernte, konnte sie nicht jeden Abend ausgehen. Zeitgleich konnte Astarot meistens nicht und er lehnte ab. Aber das Bild zeigte, dass sie anscheinend gerade in einem Vergnügungspark waren, denn Sera erkannte Zuckerwatte in Siennas Hand.

Sie schluckte. Sollte sie vielleicht Astarot anrufen und fragen?

Wahrscheinlich nicht. Er war mit Sienna unterwegs. Ihre Schwester hatte ihr einen Zettel hingelegt, auf dem sie geschrieben hatte, dass sie den ganzen Tag über unterwegs sein würde. Mit wem, war Sera nun klar.

Sie schluckte ihre aufkommende Enttäuschung hinunter und legte das Diensthandy wieder in die Tasche. Ihr entging Tanjas fragender Blick nicht. „Lass uns gehen, die Zeit drängt", versuchte Sera zu scherzen, doch sie wusste, dass sie sich jetzt nicht mehr konzentrieren konnte.

Tanja wirkte nachdenklich, nickte aber. Es schien, als würde sie nicht nachfragen wollen. Das kam Sera gelegen, denn sie wollte auch nicht darüber sprechen.

Wie vorausgesehen, konnte sie sich nicht konzentrieren.

Genau wie in den kommenden Tagen, in denen Sera von Zeit zu Zeit neue Bilder von Sienna und Astarot bekam. Noch hatte dieser nicht verlauten lassen, ob er herausgefunden hatte, wen Sienna manchmal traf. Auch mit Cody hatte sich noch nichts getan.

Das alles belastete Sera und sie fing an, daran zu zweifeln, dass alles gut gehen würde, wie er versprochen hatte.

Schließlich erhielt Sera eine SMS mit der Frage von Astarot, ob sie telefonieren konnten.

Sie saß gerade in der Vorlesung, weshalb sie zurückschrieb, dass sie nicht konnte. Dennoch nannte sie ihm eine Uhrzeit, wann sie Pause hatte.

Er antwortete, dass sie einfach anrufen sollte. Er wäre da.

Es machte Sera unruhig und sie rutschte ungeduldig hin und her, während sie auf das Ende des Kurses wartete. Nur kam das nicht so schnell wie erhofft. Endlos zog sich die letzte Stunde hin.

Sobald es klingelte, stürmte sie nach draußen und wählte seine Nummer. Was wollte er ihr sagen?

Es klingelte nur ganz kurz und dann nahm Astarot ab. „Sera. Ich würde mich gern mit dir treffen, ich muss dir was wegen Sienna erzählen", sagte er und klang ernst.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt