Kapitel 21.1

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Kapitel 21.1

Die Wochen vergingen und Sera versuchte sich in dieser Zeit mehrmals mit Astarot zu verabreden. So gut wie immer lehnte er ab, aber als es einmal klappte, war Sera voller Vorfreude und war gut gelaunt. Als sie jedoch am Restaurant angekommen war, hatte Astarot sie angerufen und in letzter Minute abgesagt.

Da Sienna ebenfalls ausgegangen war, wusste sie, mit wem er sich traf. Sie hielt es nicht für Zufall, dass ihre Schwester ausgerechnet an dem Abend ebenfalls ausgegangen war.

Niedergeschlagen hatte Sera daraufhin ihre neuen Freunde von der Universität angerufen und sich mit ihnen verabredet. Diese hatten versucht, sie aufzumuntern, doch so richtig hatte es an dem Abend nicht funktioniert.

Sera hatte zuvor noch nie wirklich Liebeskummer oder so eine starke Eifersucht erlebt. Es machte sie fertig und zehrten an ihren Nerven. Gleichzeitig fühlte sie sich mit ihren Gefühlen überfahren und sie versteckte sich hinter Büchern, um zuhause nicht mehr als notwendig reden zu müssen. Zwar sprach sie mit Sienna möglichst normal, doch wenn diese von Astarot anfing, stand Sera auf und ging in ihr Zimmer.

Es war Wochenende, als Seras Handy plötzlich klingelte und sie Astarots Namen auf dem Display bemerkte. Bisher hatte er sie nur selten angerufen.

Für einen Moment überlegte sie sogar, einfach nicht ranzugehen, aber vielleicht war es etwas Wichtiges von der Arbeit. Deshalb nahm sie den Anruf entgegen und sprach gleichgültig, als sie ihn grüßte.

„Hallo Sera. Hast du heute Zeit?", fragte er charmant, wie er oft war. „Ich möchte mich für die letzten Wochen entschuldigen. Es war wirklich viel los und ich wollte dich nicht versetzen", versicherte er.

„Hast du bereits", erwiderte sie schnippisch, weil sie es nicht lassen konnte, ihm das vorzuhalten. Sein Verhalten hatte sie an dem Abend am meisten verletzt. „Zeit habe ich schon."

„Ich würde dich gern einladen", meinte er und ruhiger Stimme. „Dann kann ich dir auch erklären, warum ich letzte Woche oft so kurz angebunden war und mit was du dich rumschlagen musst, sobald du wieder da bist."

Sera haderte mit ihrer Entscheidung. Sollte sie darauf eingehen? Wenn es um die Arbeit ging, sollte sie zusagen. Schließlich wollte sie diese ordentlich erledigen. „Also gut. Wann und wo?"

„Ich würde dich heute Abend abholen", bot Astarot an.

„Danke, nein. Ich komme zu dem Ort", erwiderte sie ernst. Schon allein, falls er sie wieder versetzen würde, damit sie sich kein Taxi nehmen musste.

„Nein, ich hole dich entweder direkt von der Uni ab oder bei dir zuhause", sagte er ernst.

Das sorgte bei Sera für eine Trotzreaktion. „Ich komme an den Ort, den du willst oder gar nicht. Ich werde nicht wieder wie ein begossener Pudel vor einem Restaurant stehen und auf dich warten, sondern gleich fahren, wenn du innerhalb zehn Minuten nicht da bist", widersprach sie und würde sich nicht umstimmen lassen. Außerdem hatte sie keine Lust, Sienna wieder dabei zu beobachten, wie sie sich Astarot an den Hals warf.

„Deshalb will ich dich ja von zuhause abholen. Dann musst du nicht durch die Gegend fahren und wenn ich nicht komme, musst du nicht zurück", erklärte er ihr seufzend.

„Ist mir egal. Ich werde selbst fahren und mich gegebenenfalls irgendwo anders amüsieren. Schreib mir eine Nachricht mit den Details. Ich muss zum Unterricht", sagte sie, als sie auf die Uhr sah.

Astarot seufzte. „Na gut. Wir treffen uns am STR Steakhouse", murmelte er.

„Schreib mir noch die Uhrzeit. Bis dann." Mit diesen Worten legte sie auf und bereute es im gleichen Moment, zugesagt zu haben. Die letzten Wochen hatten sie verändert. Die Eifersucht fraß sie innerlich auf und sie war sich nicht sicher, ob sie Astarot unverfänglich begegnen konnte.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt