Kapitel 4.1

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Kapitel 4.1

Das Abendessen war wunderbar gewesen und voller Tatendrang und neugierig, was sie heute erwarten würde, machte sich Sera auf den Weg in den Fahrstuhl und fuhr hinauf in ihr neues Büro.

Wie immer wippte sie unruhig mit den Beinen und betrat dann erleichtert den hübsch eingerichteten Raum. Ihre Tasche stellte sie unter den Schreibtisch, damit sie nicht abgelenkt wurde und fuhr dann den Laptop hoch. Da sie mit der Technik gut vertraut war, hatte sie keine Probleme, sich schnell zurechtzufinden.

In ihrem Kalender fand sie zudem einige Dinge, die sie erledigen sollte, weshalb sie sich gleich daran machte.

Sera arbeitete schon eine ganze Weile, als Astarot sein Büro verließ. „Soll ich Ihnen einen Kaffee mitbringen?", fragte er leicht belustigt. Scheinbar, weil Sera so vertieft war oder weil sie den Kaffee nicht geholt hatte.

„Was? Nein, danke. Ich habe bereits einen getrunken", erwiderte sie, starrte aber auf den Bildschirm und tippte etwas ein. „Sie haben nichts gesagt, dass Sie einen wollen."

„Haben Sie schon gefrühstückt?", fragte er weiter und lehnte gegen seiner Tür.

„Auf dem Weg hierher", murmelte Sera vertieft.

„Verstehe. Haben Sie eine Wohnung gefunden?", wollte Astarot leicht belustigt wissen.

Sie schüttelte mit dem Kopf und erklärte, dass sie zwei Termine am späten Nachmittag hatte. Die anderen hatten sich noch nicht gemeldet, doch es war unwahrscheinlich, dass sie so schnell eine Wohnung finden konnte. Mit verschränkten Armen lehnte sich Sera zurück und starrte Astarot an. „Ich werde meine Arbeit erledigen und dann gehen, damit ich nicht zu spät komme", informierte sie ihn.

„In Ordnung. Sollten Sie die Wohnung nicht bekommen, melden Sie sich", sagte er und stieß sich von der Wand ab. „Sicher, dass sie keinen Kaffee wollen?"

„Erst, wenn ich müde werde", erwiderte Sera. „Sonst bin ich zu aufgeweckt. Trotzdem danke für das Angebot. Wenn Sie morgen früh einen wollen, bringe ich Ihnen einen", versprach sie und zog dann den Vertrag hervor, den sie unterschrieben und sich ausführlich durchgelesen hatte.

Astarot kam zu ihr. „Sind sie mit den Vertragsbedingungen einverstanden?"

Sie blätterte in dem Vertrag und zeigte dann auf eine Stelle. „Alles in allem bin ich zufrieden, aber die Bezahlung steht nicht im Verhältnis zu den Arbeitsstunden", bemerkte Sera. Sie war davon ausgegangen, viel mehr Stunden zu absolvieren.

„Das sind die reinen Arbeitsstunden im Büro", erklärte Astarot. „In dem anderen Punkt geht es um die Veranstaltungen, die wir regelmäßig besuchen. Sie gehören dazu."

Sera runzelte die Stirn. Für solche Veranstaltungen war sie nicht geboren. „Sie sollten Ihre Frau oder jemanden mitnehmen, der Ihnen ebenbürtig ist. Eine Sekretärin hat auf solchen Veranstaltungen nichts verloren", behauptete Sera ernst.

„Ich habe keine Frau. Zudem sind diese geschäftlicher Natur. Ein Klientenkreis ist wichtig", erklärte Astarot mit ruhiger Stimme.

Die junge Frau stand auf und verschränkte die Arme. „Das mag stimmen. Nur sehe ich es nicht ein, von einer noblen Veranstaltung zur nächsten geschleppt zu werden. Dabei fühle ich mich wie ein Vorzeigepüppchen", meinte sie und schob ihm den Vertrag hin. „Da es aber von Ihnen vertraglich festgelegt ist, bleibt mir nichts anderes übrig. Nehmen Sie ihn, bevor ich es mir doch anders überlege und weiter diskutiere."

Astarot grinste und nahm den Vertrag entgegen. „Sie sollten sich als Anwältin darauf einstellen, solchen Veranstaltungen beizuwohnen."

Daraufhin winkte Sera ab. „Lassen Sie das meine Sorge sein. Vielleicht habe ich auch gar nicht vor, so öffentlich wie Sie aufzutreten", bemerkte sie und widmete sich wieder ihrem Laptop.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt