Kapitel 24.1

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Kapitel 24.1

Tatsächlich war Astarot den restlichen Abend in der Wohnung geblieben. Sera hatte ihn im Wohnzimmer sitzen sehen, als sie aufgestanden war, um sich etwas zum Trinken zu holen. Sie war froh, dass er nicht in ihr Zimmer gekommen war. Seine Augen hatten sie verstört, doch als sie ihm kurz einen Blick zuwarf, waren sie völlig normal. Als wäre nie etwas vorgefallen.

Am Morgen hatte sie zur Arbeit gehen wollen, aber Astarot hatte ihr fast schon verboten, zu kommen. Sie sah nicht sonderlich gut aus und da Sera sich auch nicht so gut fühlte, hatte sie letztendlich zugestimmt und einen Tag frei genommen, während er ins Büro gefahren war.

Diesen hatte sie mit Nichtstun und vor sich hinstarren verbracht. Eine Zeit lang saß sie im Wohnzimmer, dann in ihrem Bett oder auf der Terrasse. Sie konnte sich zu nichts aufraffen, doch sie musste die Polizei verständigen, um das Protokoll machen zu lassen.

Darauf hatte sie jedoch keine Lust und blickte immer wieder nach draußen. Sie hatte wirklich Angst, dass Cody wieder hier auftauchte.

Ob er wirklich ohnmächtig gewesen war? Oder hatte Astarot ihn getötet und sie nur im Glauben gelassen, dass er in Ordnung war? Und was hatten die roten Augen zu bedeuten?

All die Fragen schwirrten in ihrem Kopf, weshalb sie sich wieder im Wohnzimmer niederließ und nach draußen sah, wie der Tag immer weiter fortschritt, bis es abends war. Sienna war nicht da, aber Sera machte sich keine Gedanken mehr. Sie hatten sich auseinander gelebt und waren lediglich Mitbewohner.

Es klingelte, was Sera zusammenzucken ließ. Wer war das?

Sie erhob sich und ging zur Tür, um durch den Türspion zu schielen. Sera erkannte eine Frau, die ihr bekannt vorkam.

Sera runzelte die Stirn. Was machte Misses Dabalast hier? Verwundert öffnete sie die Tür einen Spalt und grüßte die Frau. „Guten Abend, Misses Dabalast. Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte Sera. Ihr war bewusst, dass sie nicht besonders herausgeputzt war, aber im Moment war ihr das egal.

„Sie sind die Sekretärin von Mister Diabolus?", fragte die Frau nach, weil sie Sera scheinbar nicht erkannte.

„Ja. Ich bin Sera Taylor", antwortete Sera und wunderte sich ein bisschen. Woher wusste sie, wo Sera wohnte? Gab es einen Notfall und sie konnte Astarot nicht erreichen? Irgendwie ergab das keinen Sinn. „Ist etwas passiert? Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie und öffnete die Tür weiter.

„Astarot sagte, dass Sie mir vielleicht helfen können. Es geht um ein Dokument für den Fall", erklärte sie und trat ein.

Sera trat zur Seite und legte den Kopf schief. „Natürlich. Nur habe ich Ihre Papiere gar nicht hier. Sie sind im Büro", erwiderte sie und machte eine einladenden Geste ins Wohnzimmer.

Misses Dabalast trat ein und sah sich um. „Wirklich?", fragte sie sichtlich überrascht.

„Ja", antwortete Sera und zeigte auf die Couch, damit sich Misses Dabalast setzen konnte. „Ich arbeite nur selten zuhause", erklärte sie. Auch, weil sie Angst gehabt hatte, dass Sienna etwas verschwinden ließ. „Aber ich kann Ihnen vielleicht trotzdem helfen?"

Statt auf das Sofa zuzugehen, strich sie mit ihren Fingern über die Gardine an ihren Fenstern. „Das hoffe ich doch", sagte sie und Seras Herz rutschte ihr in die Hose, als sie sah, wie die Gardine dort, wo Misses Dabalst sie berührte, begann zu brennen.

„Was machen Sie da?", schrie Sera aufgeregt und panisch rannte sie in die Küche, wo es einen Feuerlöscher gab, um diesen zu holen. Wieso zündete die Frau die Wohnung an?

Bevor sie mit dem Feuerlöscher das Feuer erreichen konnte, hielt die Frau ihn auf. Dabei stellte Sera panisch fest, dass ihre Finger seltsame Krallen waren.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt