Kapitel 12.3

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Kapitel 12.3

„Das hatte ich gehofft", lächelte Astarot sichtbar zufrieden und schlürfte seine Auster.

Während sie aßen, wollte Sera wissen, ob er öfter ins Ausland musste und wie diese Dinge dann abliefen. Ob er die Klienten dann vor dem ausländischen Gericht vertrat oder nicht. Es war ein spannendes Thema und Sera fiel gar nicht auf, dass sie nun doch über die Arbeit sprachen.

Astarot erklärte ihr die Sachen, wobei es bei ihm Kundenabhängig war. Manche seiner ehemaligen Klienten waren ins Ausland gezogen und luden ihn ab und an ein.

„Was ist das dann für eine Art? Machen Sie dort Urlaub oder arbeiten Sie richtig?", forschte Sera weiter. Es war wohl ein Privileg, wenn ein Kunde ihn einlud.

„Kommt darauf an, warum man mich einläd", lachte er. „Manchmal mache ich auch einfach nur Urlaub."

Da kam Seras Frage auf, wie viele Länder er schon bereist hatte. Es interessierte sie einfach. Auch, weil sie gerne wissen wollte, wie Astarot privat war, nachdem sie zusammen wohnten. Noch konnte sie in ihre eigene Wohnung nicht zurück.

Es würde wohl auch noch etwas dauern.

„Ich habe fast alle Länder der Welt bereist", meinte er belustigt und lehnte sich etwas zurück. Die Muscheln waren leer.

Sera schlürfte genüsslich ihre letzte Muscheln und benutzte dann die Serviette, um sich den Mund abzutupfen. „Es ist bestimmt schön, aber auch anstrengend mit den verschiedenen Zeitzonen, nicht wahr?"

„Man gewöhnt sich daran", winkte er ab. „Aber in manchen Ländern ist es wirklich heiß. Das kann einem sehr zu schaffen machen."

Erneut leuchteten Seras Augen, als sie meinte, dass er ihr die schönsten Ziele eines Tages sagen sollte. Diese würde sie dann zuerst bereisen.

Sera wollte die Welt entdecken, Neues lernen und eine Auszeit nehmen, wenn es an der Zeit war.

„Wenn Sie gedenken weiterhin bei mir zu arbeiten, dann werden Sie mit Sicherheit einige Länder bereisen", erklärte er, als wäre das logisch. „Am Ende jedes Jahres gibt es einen Kanzleiausflug."

„Was bedeutet das denn genau?", wollte Sera wissen. Wurden alle Mitarbeiter eingeladen, irgendwo hin zu fliegen und Urlaub zu machen? Außerdem würde Sera, solange sie bei Astarot arbeitete, die Länder für die Arbeit bereisen.

„Ich besitze in einigen Ländern kleine Anwesen. Dort lade ich dann die Belegschaft ein, um eine Woche oder manchmal auch zwei Urlaub zu machen", erklärte er. „Das ist immer sehr lustig."

„Eine tolle Idee. Das ist sehr nett von Ihnen", sagte Sera begeistert. „Dann kann ich die anderen noch besser kennenlernen. Sie sind richtig nett und wir verstehen uns gut", fuhr sie fort und war aufgeregt.

„Ich wähle meine Leute auch persönlich aus. Mir ist ein gutes Arbeitsklima wichtiger, als sehr gute Leistungen", erklärte er, als man ihnen einen weiteren Gang brachte. Einen, der in der Mitte abgestellt wurde. Es war ein Hummer.

Plötzlich zuckte Sera zusammen, als ein riesiger Fisch auftauchte und die Sicht verdunkelte. Ein Rochen, größer als sie selbst, schwamm über ihnen hinweg.

Sobald dieser nicht mehr zu sehen war, wandte sich Sera an den Hummer, der vermutlich die Hauptspeise sein sollte. „So einen großen habe ich noch nie gesehen" meinte sie ehrfürchtig.

„Er ist ja auch für zwei Personen", meinte Astarot schmunzelnd. „Aquakultur."

Leise lachte Sera und wartete, bis er sich nahm. In der Zwischenzeit konnte sie den Hummer, der im Licht glänzte, bewundern. „Planen Sie immer im Voraus?"

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt