Kapitel 19.2

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Kapitel 19.2

Das nervige Piepen der Geräte weckte Sera auf und sie grummelte, als sie die dröhnenden Kopfschmerzen spürte. Aber nicht nur das, sondern auch, dass sie in einem Bett lag und zugedeckt war.

Zudem spürte sie auch, wie jemand ihren Arm streichelte. Jemand, der wohl neben ihr saß.

Durch die Kopfschmerzen war es fast unmöglich, die Augen zu öffnen, doch als Sera es endlich schaffte, wurde ihr schlecht, denn sie erkannte die kalten, weißen Krankenhauswände um sich herum. Aber auch Astarot, der hier war. Der metallische Geschmack im Mund war unerträglich, genau wie die Trockenheit, die ihre Zunge am Gaumen kleben und sie kein Wort herausbringen ließ.

„Du wurdest angefahren", sagte Astarot sanft. „Es besteht die Gefahr einer Gehirnerschütterung, aber ansonsten bist du gut weggekommen."

Sera wollte etwas sagen, doch als sie die Infusion und ein paar Pflaster sah, schloss sie gleich wieder ihre Augen. Das Ganze war ein Albtraum. „Wie lange ... muss ich hierbleiben?", fragte sie langsam mit gebrochener Stimme.

„Ein paar Tage zur Kontrolle", sagte Astarot sanft. „Zur Sicherheit."

Seufzend wandte Sera ihren Kopf ab und blieb ruhig und schweigsam liegen. Etwas anderes blieb ihr im Moment nicht übrig, nachdem ihr schwindelig war. In welchem Krankenhaus sie wohl lag? Wäre sie nicht ohnmächtig geworden, würde sie jetzt entweder im Büro sitzen oder zuhause sein. Oder wenn Astarot nicht aufgetaucht wäre und sie auf den Boden gedrückt hätte. Ob sie weit von der Wohnung entfernt war? „Ich will nach Hause."

„Morgen", versicherte Astarot und fuhr ihr sanft über die Haare.

Ob es wirklich stimmte, wusste Sera nicht, denn gerade eben hatte er noch von ein paar Tagen gesprochen. Seine Berührung hatte etwas Beruhigendes an sich. Gleichzeitig etwas Schmerzhaftes, wenn sie an Sienna und ihn dachte. „Du solltest zurück ins Büro. Deine Termine warten", murmelte Sera in der Hoffnung, dass sie allein sein würde. So konnte sie eher abhauen und nach Hause gehen, ohne erwischt zu werden.

„Die habe ich für heute abgesagt", meinte er beschwichtigend. „Du warst wichtiger."

Noch einmal seufzte Sera und es dauerte, bis sie ein „Danke" hervorbrachte. Dann verfiel sie wieder in Schweigen. Hätte Cody nicht angerufen und sie abgelenkt, wäre der Unfall gar nicht passiert. Wenigstens war sie nicht schwer verletzt, das war schon einmal gut. Aber auch ein Wunder, denn Sera erinnerte sich an den starken Aufprall.

„Was ist überhaupt passiert?", wollte Astarot besorgt wissen.

Sera hob ihre Hand und befühlte sich den Kopf. Dort war ein Verband angebracht und ihr war klar, dass sie dort eine Wunde hatte. „Ich habe telefoniert und habe nicht aufgepasst", murmelte Sera, denn das normale Sprechen strengte sie mit den Kopfschmerzen an.

„Klingt überhaupt nicht nach dir", bemerkte Astarot noch immer besorgt. „Bedrückt dich irgendwas?"

Erst nach mehreren Sekunden brachte Sera die Antwort hervor, dass ihr Noch-Ehemann ihr Stress bereitete.

„Du bist verheiratet?", fragte Astarot überrascht. „Und dem noch entnehme ich, du willst die Scheidung?"

Sera, ihrerseits überrascht, dass Astarot das nicht wusste, öffnete die Augen und wandte ihm den Kopf zu. „Hast du meine Bewerbung überhaupt durchgelesen?", wollte sie zögernd wissen. Da stand klar drin, dass sie verheiratet war.

„Ja. Die wichtigen Teile", meinte Astarot mit einem Lächeln. „Mich interessiert es nicht, ob die Person verheiratet ist, Kinder hat oder sowas. Das ist unwichtig für die Stelle."

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt