Kapitel 19.5

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Kapitel 19.5

Als sie schließlich wieder erwachte, tat ihr Kopf höllisch weh und ihr Blick war verschwommen. Zudem bemerkte sie, dass es irgendwie an ihrem Arm schmerzte. Dort entdeckte sie ein weiteres Pflaster. Hatte man ihr etwa Blut abgenommen, während sie geschlafen hatte?

Sofort war sie hellwach, musste aber mehrmals blinzeln, um es richtig zu erkennen. Was war nur passiert? War sie so sehr im Tiefschlaf gewesen, dass sie rein gar nichts mitbekommen hatte? Stöhnend rieb Sera ihren Kopf, als der nagende Schmerz sich wie ein Ring um diesen legte.

Die Tür öffnete sich und Astarot trat ein. „Wie geht es dir?", fragte er und hielt ein Tablett mit Getränken und Essen in den Händen.

Ohne auf seine Frage zu antworten, wollte sie wissen, was das Pflaster sollte. Seras Stimme verriet, dass sie nicht gerade glücklich darüber war und sie überhaupt nicht mochte, was hier passierte.

„Blutabnahme. Das Krankenhaus hat diese angefordert. Der Arzt sagt, du kannst wahrscheinlich nicht normal ins Sommersemester starten", erklärte Astarot mit ruhiger Stimme.

Beide Hiobsbotschaften ließen Sera blass werden. Nicht nur, dass man gegen ihren Willen Blut abgenommen hatte, sondern auch, dass sie nicht in den Sommerkurs durfte, machte sie nervös. „Aber ... es ist doch noch ein paar Tage hin!", rief sie verzweifelt. Das durfte doch nicht wahr sein! Es war ihr erster Kurs, den sie gleich von Anfang an verpassen würde! „Mach das nie wieder, gegen meinen Willen einen Arzt an mich heranzulassen! Ich hasse so etwas!"

„Besser, als wenn ich dich festketten muss", sagte er nüchtern. „Ich werde nicht mit deiner Gesundheit spielen."

„Ich will nicht, dass jemand an mir herummacht!", beharrte Sera engstirnig. „Es ist meine Entscheidung und mir ging es gut." Außerdem würde es ihr viel besser gehen, wenn das mit Cody oder der Spritze nicht gewesen wäre.

Sie sah, wie Astarot das Tablett abstellte und ihr das Trinken reichte. Vorsichtig, da ihre Hände zitterten, nahm sie das Glas und trank einen Schluck.

„Nein, dir geht es nicht gut", widersprach er sanft.

Sera schnaubte, sagte aber nichts dagegen. Jetzt ging es ihr wirklich nicht gut. Allerdings half ihr das Trinken, sich wieder ein wenig zu sammeln und sie schloss die Augen, bevor sie tief durchatmete. „Mach es trotzdem nie wieder, verstanden?", bat sie leise mit gesenktem Kopf.

„Hättest du es zugelassen?", fragte er und reichte ihr ein kleines Häppchen.

Dieses nahm Sera an und knabberte daran herum. „Nein."

„Sera", sagte Astarot sanft. „Bitte sei nicht so leichtsinnig."

„Was denn? Ich habe eine Phobie", meinte sie schulterzuckend und knabberte an dem Sandwich weiter.

„Das habe ich bemerkt", meinte er nüchtern. „Trotzdem sind manche Dinge nötig."

„In diesem Fall völlig unnötig", erwiderte sie trocken und musterte den Inhalt des Sandwiches. Gurke, Tomate, Schinken und Käse. Genau, wie sie es am liebsten mochte. Das Astarot sich daran erinnerte, trieb ihr Tränen in die Augen. Er war viel zu lieb.

„Das sehe ich anders", meinte Astarot sanft.

Seufzend sah sie ihn an. „Können wir über etwas anderes reden?", bat Sera leicht verzweifelt. Das Thema war ihr nicht nur unangenehm, es verursachte auch Übelkeit.

„In Ordnung", meinte er und reichte ihr einen Tee. „Du bleibst die nächsten Tage hier und hast frei."

„Aber ... ich war noch nicht fertig mit der Vorbereitung, bevor ich an die Uni gehe!", sagte sie traurig. Es waren nur noch wenige Tage bis dahin und sie wollte alles zu seiner Zufriedenheit hinterlassen. Schließlich würde sie zwei bis drei Monate nicht zur Arbeit kommen.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt