Kapitel 8: Umzugschaos

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-Mila-

Ich bin gerade auf dem Weg in die Schule und fühle mich heute wie gerädert. Gestern nach dem Bad mit Wincent bei dem wir einfach nur entspannt haben und die Zeit zu zweit genossen haben. Wincent, Fabi und Kevin sind schon in meiner Wohnung und zerlegen den Schrank und einige Möbel, die wir in der neuen Wohnung brauchen. Wincent hat über das Jahr nicht allzu viele Möbel gekauft weshalb noch einiges von mir Platz hat. Von Mario habe ich heute nur gehört, dass mein Vater nicht mehr am Grundstück meiner Großeltern ist. Wo er ist wissen wir nicht, aber zumindest kann meine Oma wieder beruhigter schlafen, da er nicht mehr vor dem Haus herumlungert. Ich werde heute am Nachmittag, wenn es sich schon ausgeht zu Wincent ziehen und dann mit morgen, also dem 15.9 aus meiner Wohnung ausziehen. Wincent wollte mich zu Schule bringen, da er irgendwie mehr Angst hat als ich, aber ich konnte ihn überzeugen, dass mir nichts passieren wird.

Der Schultag vergeht zu Glück schnell und ich hole noch Burger und Pommes für die Umzugshelfer ab. Ich betrete gerade meine Wohnung und die drei sitzen im Wohnzimmer auf der Couch. „Hey Leute, ich habe euch was zum Essen mitgebracht. Hoffentlich habt ihr Lust auf Burger." Wincent springt auf und begrüßt mich mit einem kurzen Kuss. „Und wie war dein Tag?" „Echt gut. Wie wars hier?" „Sind schon fast fertig, nach dem Essen holen wir den Lieferwagen und dann können wir das alles wiederaufbauen." Wir setzen uns an meinen Esstisch und hauen rein. „Boa sind die lecker. Danke Mila.", meint Kevin. „Ist doch klar. Danke für eure Hilfe." „Machen wir doch gern."

Nach dem Essen fahren Kevin und Fabi den Lieferwagen holen und ich und Wincent widmen uns den restlichen Sachen aus meinem Kleiderschrank, die die Jungs vorhin aufs Bett gelegt haben in Kisten zu packen. „Wie geht es dir wegen der Situation mit deinem Papa?", fragt Wincent nach einiger Zeit. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Klar hab ich Angst, dass er meiner Familie oder mir was antut, aber irgendwie auch nicht. Keine Ahnung." „Ich verstehe dich. Wie war es in der Schule? Hast du noch immer Spaß dabei?" „Oh ja es ist einfach der perfekte Job für mich, ich liebe es. Wann treffen wir uns am Samstag zum Oktoberfest?" „Das freut mich unheimlich für dich, Süße. Gegen 16 Uhr. Warum?" „Ich habe am Vormittag eine Besprechung wegen meiner Masterarbeit, damit ich diese bald schreiben kann und mein Studium dann endlich beende." „Ja das geht sich eh alles locker aus am Samstag. Hast du schon eine Ahnung was du schreiben willst?" Ich schüttle den Kopf und beobachte Wincent neben mir wie er die gerade die Lade mit meiner Unterwäsche aus räumt und sich alles natürlich super genau ansieht. „Du kennst, das aber eh schon alles Babe." „Glaube ich nicht. Ein paar sind da doch neu?" „Nein, einfach noch nie getragen, wo du sie gesehen hast. So und jetzt pack sie ein, die Jungs müssten jederzeit zurückkommen." Mein Bett ist wieder leer, genauso wie meine Kommode hier in diesem Raum.

-Wincent-

Mittlerweile haben wir 18 Uhr und Kevin und ich fahren gerade die letzte Partie von Milas Wohnung in meine. Ich sitze glücklich grinsend am Steuer, was meinem Freund natürlich nicht entgeht. „Ich freue mich so für dich, dass du sie gefunden hast." „Danke, Kevin. Mir bedeutet es viel, dass ihr sie alle mögt. Das ist gut, weil ihr sie nicht mehr los werdet." „Was ist es schon so weit? Hochzeit?" „Nein noch nicht, aber irgendwann sicher. Sie ist einfach die Person auf die ich all die Jahre nach Yvonne gehofft und gewartet habe. Sie kommt einfach mit meinem Leben klar und wäre bereit von hier wegzuziehen, für mich. Und verdammt sie ist so heiß, ich freu mich schon auf heute Nacht." „Mann Wince. Musst du die schöne Stimmung immer zerstören." Ich parke gerade das Auto vor der neuen Wohnung und steige aus. „Das ist die letzte Fuhre. Morgen Nachmittag noch etwas putzen und fertig.", informiere ich Fabi und Mila die bereit stehen zum Kisten schleppen. „Juhu. Ich freue mich." 30 Minuten später sitzen wir komplett kaputt auf unserem Balkon, mit einem Bier in der Hand. „Danke Leute, für die Hilfe.", sage ich als ich mein Bier hebe, um anzustoßen. „Immer wieder gerne.", sagt Fabi. Wir verbringen noch einige Zeit draußen, bevor wir dann als es zu kalt wird hineingehen. „Ich werde mich verabschieden. Lisa will heute noch was machen und Louis ist bei ihrer Mum." „Uh na dann viel Spaß." „Kannst du mich noch zu Chrisi fahren?", fragt Fabi Kevin, welcher nickt und sich von Mila verabschiedet. Ich bringe die zwei noch zur Tür und Mila geht in die Küche.

-Mila-

So jetzt wohn ich also endlich hier. Ich schaue gerade in den Kühlschrank und kann nicht sonderlich viel entdecken, aber Penne Arrabiata sollen wir schaffen. „Und was gibt's?", fragt Wincent der wieder den Raum betritt. „Penne Arrabiata", antworte ich schmunzelnd. „Aber dieses Mal von dir, also genießbar.", sagt Wincent als er sich auf die Küchentheke setzt. Ich gehe zu ihm hin und stelle mich zwischen seine Füße. „Du kannst mir schon helfen, hast ja damals gesagt ich soll es dir lernen." „Aber ich habe den ganzen Tag geschuftet und gerackert." Der König der Ausreden, wenn es um den Haushalt geht. „Alles klar, aber beim nächsten Mal kochst du und ich schau zu." Wincent legt seine Hände um meinen Körper und zieht mich zu sich so dass endlich seine Lippen auf meinen liegen. Der Kuss entwickelt sich schnell zu mehr und ich kann mich nur schwer von ihm lösen, aber der Hunger ist zu groß. „So ich muss jetzt kochen." Wincent bleibt einfach auf der Insel sitzen und verbindet sein Handy mit der Box hier in der Küche, um Musik an zu machen. Wie immer Dermot Kennedy. Er ist einfach ein Fangirl. Ich muss lachen, weil ich es einfach so süß finde, wie begeistert er von ihm ist. „Was?" „Ach nix." „Komm jetzt sag schon." „Okay ich finde dich als Fangirl ziemlich süß." Wincent sieht mich schockiert an und fängt dann an zu schmollen. „Ich bin kein Fangirl." „Ach deswegen hast du dir den Schriftzug tätowieren lassen, weil du kein Fangirl bist?" „Ja okay hast ja recht.", gibt er sich dann doch einsichtig. Ich stelle mich neben ihn und beginne Zwiebel, Knoblauch und Tomaten zu schneiden. Chillis hat er keine frischen da und ich muss mit getrockneten Arbeiten, was aber vollkommen okay ist. „Ich freue mich schon aufs Oktoberfest am Samstag." „Oh ja. Ich muss bis dahin noch meine Lederhose finden, die ist in einer der Kisten untergegangen, aber irgendwie habe ich auch Lust auf ein Dirndl." „Ich muss diese Woche noch zu Gaudiherz, die haben mich eingeladen. Wenn du willst können wir zu Almliebe oder zum Angermaier schauen wegen einem Dirndl für dich." „Ja schon, aber die sind so teuer. Ich verdien zwar jetzt mehr, aber trotzdem." „Süße, du weißt das das kein Problem ist." „Ja klar ist mir das bewusst, aber ich will nicht von dir abhängig sein, sondern auf eigenen Beinen stehen. Kannst du mir bitte endlich sagen, wie viel Miete du bezahlst, dass ich dir die Hälfte überweisen kann?" „Nö. Meine Wohnung, meine Miete." „Stop. Jetzt unsere Wohnung also unsere Miete." „Ja trotzdem bezahl ich die Miete." „Mensch Wincent. Dann bezahle ich die Einkäufe." Er will schon zum Gegenreden ansetzen, als ich aber sage: „Keine Widerrede. Wir sind ein Team und machen das gemeinsam." „Okay, aber das Dirndl kaufe ich für dich und du sagst einfach nichts mehr dazu." Ach, warum wird aus dem Thema Geld immer eine Diskussion.? „Kannst du die Nudeln kochen? Das schaffst du, oder?" Wincent hüpft von der Theke und stellt Nudelwasser auf und sucht die richtigen Nudeln.

15 Minuten später sitzen wir bei Tisch und essen die Nudeln. „Wann bist du bei Gaudiherz?", frage ich Wincent. „Am Donnerstag nachmitttag. Geht das bei dir?" „Ja sollte klappen, hab bis halb 2 Schule." „Perfekt, dann können wir für mich schauen und dann für dich in einem anderen Geschäft." Wir verbringen den restlichen Abend noch ganz entspannt auf der Couch und dann im Bett.

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