Kapitel 63: Haus und Pizza

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-Mila-

Nach der Badewanne setzen wir uns mit Ipad und Laptop bewaffnet zum Esstisch. „Okay, womit wollen wir starten? Möbel oder Badezimmer?" „Badezimmer." „Okay, wollen wir oben eine Wanne und eine Dusche oder beides in einem?", fragt Wincent. „Ich fände beides getrennt gut und Platz haben wir ja denke ich." „Ich finde auch, dass beides gut wäre. Und unten im Gästebad nur eine Dusche, oder?" Ich nicke und öffnet Pinterest. „Wollen wir einmal die Inspirationen durchsehen, die wir vor ewigen Zeiten gespeichert haben und entscheiden, ob sie uns noch gefallen?", schlage ich vor und Wincent nickt. Wir schauen die ganzen Bilder durch und eigentlich gefällt uns das meiste noch. „Wollen wir also die zwei Bäder hell gestalten und mit viel Holz?", meine ich als ich mir die Pins so anschaue. „Ja, das große schon, aber ich finde so dunkle Fliesen und eine dunkle Wand irgendwie echt schön.", sagt Wincent. „Ja stimmt. Also oben hell und unten dunkel?" Wir gehen noch jeden Raum so durch und erstellen für alles eine eigene Pinnwand. „Ich freue mich schon richtig darauf. Es dauert zwar noch gefühlt ewig, bis wir da oben wohnen, aber ich kann es kaum erwarten. Fahren wir nächste Woche einmal in den Baumarkt und holen uns Farbproben?", seufzt Wincent als wir alles wegpacken. „Machen wir. Was wollen wir Mittagessen?" „Hm...wir könnten in die Stadt gehen, bei dem Wetter und dann irgendwo eine Kleinigkeit essen, bevor am Abend Fabi, Kevin und Mathi mit den Mädels kommen.", schlägt Wincent vor. „Okay, können wir machen. Bist du schon aufgeregt?" Heute startet „The Voice Kids" und es kommen eben ein paar Leute zum Schauen und ich bin echt gespannt wie Wincent so ist. „Nö, ich freu mich drauf. So ich geh mich einmal umziehen." „Ich mich auch."

20 Minuten später sind wir auf dem Weg zur S-Bahn-Station und ich hoffe, dass uns keiner erkennt. Wincent scheint sofort zu merken, dass etwas nicht stimmt, weshalb er seinen Arm um meine Schulter legt und mich fragend ansieht. „Es ist wegen den Fans, oder?", harkt er nachdem ich nichts sage nach. „Ja und ich bin so genervt von mir selbst, dass ich mir davon immer die Laune vermiesen lasse, aber ich kann auch nichts machen." „Mila, ich versteh dich schon. Du wurdest da durch mich reingezogen und kannst nichts dafür. Ich bin immer bei dir und die Nachrichten auf Instagram sind doch schon nur mehr ganz wenige." „Ja stimmt schon. Ich les mir die eigentlich auch nicht durch, aber hier in München ist es immer komisch mit dir draußen zu sein.", gestehe ich. „Ach Zeit mit mir verbringen ist also komisch?", lacht Wincent. „Du weißt, wie ich meine, aber jetzt egal. Ich will einen schönen Tag mit dir." „Ja ist schon gut. Komm da vorne kommt schon die Bahn."

Wincent und ich schlendern den ganzen Nachmittag durch München und suchen auch in einigen Geschäften nach Inspirationen für unser Haus. Ich hätte ja nicht gedacht, dass Wincent so motiviert für Einrichtung und Co ist, aber ich will mich nicht beklagen. „Wie viel fehlt dir jetzt eigentlich noch fürs Album?", frage ich ihn als wir in einem Kaffee sitzen und eine kleine Pause machen. „Das Buch für die Deluxebox ist ja schon abgegeben und jetzt geht es noch an alle Songs, also ein paar sind schon fertig, aber es werden noch intensive 2 Wochen, wenn wir wieder da sind." Ich liebe es, wenn er davon erzählt. „I gfrei mi scho so und auch auf die Tour freue ich mich schon." „Oh ja ich mich auch. Die Fans sind schon komplett abgegangen, was den Ticketverkauf betrifft." Wir reden den ganzen Nachmittag noch über Gott und die Welt und ich fühle mich einfach wie eine 26-Jährige mit ihrem Freund, der kein berühmter Sänger ist.

Auf dem Weg zurück zur Wohnung nimmt Wincent meine Hand und lächelt mich glücklich an. „Heute bin ich irgendwie ganz normal und das ist so schön." „Ich finde dich immer normal, aber ich weiß was du meinst. Es war ein echt schöner Nachmittag." „Wollen wir noch was einkaufen? Oder haben wir alles?" „Bestellen wir nachher Pizza?" Wincent nickt. „Okay, dann brauchen wir vielleicht noch Chips und Co." „Lass uns einfach eine Station früher aussteigen und gehen noch einkaufen?", schlägt Wincent vor und wir steigen Hand in Hand in die Straßenbahn ein. Drinnen ist nicht wirklich viel los, nur eine Gruppe von Jugendlichen und ich befürchte, dass der unerkannte Nachmittag jetzt vorbei ist. „Wincent, hey. Könnten wir ein Foto machen?", kommt die erste auf uns zu. Wincent spannt sich leicht an, lächelt mir zu und ist jetzt einfach kurz der Sänger. Die Mädels reden dann doch noch länger mit Wincent und ich muss sie unterbrechen, was ich nur ungern mache. „Wincent, wir müssen raus.", tippe ich ihn auf die Schulter. „Okay. Leute es war schön mit euch. Tschüss." Die Mädels verabschieden sich von uns und wir verlassen die Bahn. Ich grinse anscheinend vor mich hin, weil Wincent mich fragt: „Was grinst du so?" „Ach ich finde es nur heiß, wenn du so im Sängermodus bist.", antworte ich lachend. Wincent schüttelt lachend den Kopf und holt einen Einkaufswagen.

Ding Dong „Wincent kannst du schnell gehen?" Ich stehe noch nackt im Bad und muss mich noch kurz anziehen. Ich kann dann schon Kevin und Mathi hören, wie sie Wincent begrüßen. Kurze Zeit später habe ich einen von Wincents Pullis an und eine meiner Leggins, bevor ich zu den anderen hinaus ins Wohnzimmer gehe. „Milaaaa", schreit Louis der auf mich zugestürmt kommt. „Hey Kleiner, was machst du denn hier?" Ich bekomme von ihm keine Antwort, denn er kuschelt sich nur an meine Schulter. Lisa kommt auf mich zu und umarmt mich kurz zur Begrüßung. „Wir mussten ihn mitnehmen, es gab keinen Babysitter. Ich hoffe es ist kein Problem." „Ach überhaupt nicht. Ihr könnt ihn dann im Studio schlafen legen." „Schlafen. Nein, nicht müde.", protestiert Louis auf meiner Schulter. Wir gehen lachend zu den anderen und ich lasse ihn auf die Couch zu Wincent setzten, damit ich alle begrüßen kann. „Habt ihr alle was zu trinken?" Jeder nickt und somit lasse ich mich neben Wincent fallen, als sich Louis wieder auf mich kuschelt. „Wincent du hast heute Konkurrenz was Kuscheln betrifft.", kommentiert Fabi die Situation. Ich lache nur und kuschle mich näher zu Wincent, der mich nur lächelnd beobachtet. „Was willst du denn trinken, Süße?", fragt er mich. „Einfach ein Glas Wasser." Er steht auf und holt es mir und nimmt einen Zettel inklusive Stift für die Pizzabestellung mit. „So alle aufschreiben welche Pizza ihr wollt." In dem Moment, wo Wincent Pizza sagt, fährt Louis auf mir in die Höhe und schreit lautstark „Pizzzzaaaaaa!!!" „Was ist denn deine Lieblingspizza?", frage ich den kleinen Mann auf meinem Schoß. „Salami." „Oh nicht schlecht. Sollen wir so eine bestellen für dich?" Er nickt nur und klettert von meinem Schoß und beschäftigt sich alleine mit seinem Spielzeug. „Hat jeder aufgeschrieben?", fragt Wincent. „Na, woat. Ahm fia mi einfach a Margherita bitte." Wincent nickt und nimmt sein Handy, um zu bestellen. „Mila, warum trinkst du eigentlich nur Wasser?", fragt mich Lisa leise. „Meine Spirale ist jetzt weg und wir haben gestern das Kondom vergessen, jetzt weiß ich nicht, ob ich nicht schon schwanger bin. Es war zwar kein fruchtbarer Tag, aber wer weiß. Aber pscht." Lisa sieht mich überrascht an und versucht sich ein Jubeln zu verkneifen. „Wie geht's deiner Zyste?" „Ist schon kleiner geworden. Ich glaube ja nicht, dass es schon passiert ist wegen der Zyste, aber sicher ist sicher." „Okay, das wird schon. Ich hatte auch mal eine und die war dann von einem Tag auf den nächsten weg." „Ja, es sind jetzt zumindest die Schmerzen weg, was für mich das Wichtigste ist." „Pizza kommt in 20 Minuten. Jungs habt ihr noch Bier?" „Ey, Ich will auch Bier.", wirft Chrisi ein. „Okay, okay. Mädels Bier?", lacht Wincent. Alle außer Lisa und mir bestellen somit ein Bier.

Als die Pizza da ist klettert Louis wieder auf meinen Schoß und wartet auf seinen Karton. „Louis, komm setz dich zu Papa, dann kann Mila essen." „Nein ich will bei Mila sein." „Tut mir leid.", lacht Lisa. „Kein Problem.", antworte ich als ich mir ein Stück meiner Pizza essen und versuche Louis nicht anzukleckern. Wir alle genießen die Pizza und pünktlich um 5 nach 8 sind wir fertig. „So Leute noch schnell alle aufs Klo, dann geht's los.", jubelt Wincent und ich merke ihm schon an, dass er nervöser ist als er zugibt. Er holt noch gleich Chips und Co bevor er sich neben mich kuschelt und mich zu sich zieht. Louis legt sich dann noch enger auf uns und ich finde ihn einfach Zucker. „Er ist so süß.", sage ich zu Wincent. „Du und er seid süß." Er legt kurz seine Lippen auf meine und dreht die Lautstärke am Fernseher auf. Es finden zum Glück alle einen Platz auf der Couch und jeder beobachtet gespannt Wincent auf dem Fernseher. „Wincent", sagt Louis und deutet auf das Bild. „Ja da ist Wincent im Fernsehen.", lache ich.

-Wincent-

Es ist immer wieder komisch mich im Fernsehen zu sehen, aber ich liebe es. Diese Sendung war ein Traumjob für mich und ich bin gespannt, wie es ausgeht. Die ersten Blinds laufen für mich nicht so toll, aber egal am Ende ist jedes Team voll. „Wince, die wollten dich alle nicht.", lacht Kevin. „Kann ich verstehen, ich würd auch zu Steff gehen.", meint Fabi noch. Ich finde es so schön, dass sie alle da sind und wir einmal nicht im Studio zusammen sind. Ich schaue zu Mila die an mich und Louis gekuschelt auf den Fernseher starrt. Louis scheint eingeschlafen zu sein. „Süße, er ist eingeschlafen." „Oh Gott, wie süß. Lisa, er ist eingepennt." „Warte ich trag ihn ins Studio rüber.", sagt Kevin als er aufsteht und Louis aufhebt. „Kannst ihn aber auch in unser Bett legen." „Okay." Als Louis weg ist setzten sich Mila und ich etwas anders hin und decken uns zu. „Und wie findest du es?", frag ich sie. „Echt gut. Ich bin stolz auf dich und du siehst ganz schön heiß aus, da im Fernsehen.", flüstert Mila bevor sie weiter auf den Fernseher schaut. Ich wäre jetzt gerade in dem Moment am liebsten alleine mit ihr, aber das ist ja nicht der Fall, weshalb ich mich einfach wieder auf den Fernseher konzentriere.

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