Kapitel 66: Okay

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-Mila-

Ich drehe den Test in meiner Hand um und es ist nur ein Strich zu sehen. „Nicht schwanger.", murmle ich, bevor ich in Wincents Augen schaue und meine schon einen Hauch von Enttäuschung sehen zu können. „Hey, irgendwann wird es klappen." „Ich weiß, es wäre einfach zu schön gewesen.", sagt Wincent, während er mir eine Haarsträhne hinters Ohr streicht. „Stimmt, aber irgendwann kann ich dich dann mit einem positiven Test überraschen, denn dann, wenn wir nicht verbissen daran denken passiert es." „Ich freu mich schon drauf. Wollen wir los? Zumindest noch ein Einrichtungshaus schaffen wir." Ich stehe auf und auch Wincent steht auf, bevor wir unser Haus verlassen und die Türe schließen.

Bei XXXLutz in Neumünster angekommen schlendern wir durch die Abteilungen und versuchen uns auf Möbelstücke zu einigen. Im Esszimmer ist es eigentlich ganz einfach, da wir beide einen großen massiven Holztisch wollen. „Wollen wir nur Sessel oder wäre eine Bank auch schön?", frage ich Wincent, da bei dem Tisch mit schwarzen Beinen eine passende Bank steht. „Die Bank ist geil, aber auf einer Seite wären Sessel schon schön." Wir schreiben uns alles auf was wir wollen und haben am Ende dann: Barhocker, Tisch mit Sitzgelegenheiten und eine Wohnwand. „So und jetzt fehlt nur noch das Bett. Das Wichtigste.", lacht Wincent als er mich in die Bettenabteilung zerrt. „Du Spinner, kannst immer nur an das Eine denken." „Ich kann nichts dafür, wenn du so gut aussiehst und mich den ganzen Tag heiß machst." „Bitte? Ich habe heute gar nichts gemacht." „Du merkst es nicht mal. Wow. Komm das Bett dort sieht gemütlich aus." Wincent renn auf ein Bett zu und schmeißt sich drauf. „Süße, das nehmen wir." Ich lege mich neben ihn und muss feststellen, dass es extrem bequem ist. „Von mir aus. Sieht auch ganz gut aus." Es ist ein helles riesiges Boxspringbett mit 2x2 Meter. „Das ging ja schnell.", kommentiere ich die Situation. „Tja im Bett sind wir uns einfach einig.", lacht Wincent. „Komm es reicht für heute, lass uns die Sachen noch bestellen und dann sind wir durch. Deine Mum hat wahrscheinlich schon eine Vermisstenmeldung aufgegeben." Wir bestellen die ganzen Sachen und hoffen einfach darauf, dass das nicht zu spät ankommt und zu einer Zeit, wo wir eventuell für ein Wochenende hochkommen können.

Zurück bei Wincents Mama hat sie für uns gekocht und erwartet uns schon. „Sorry Mama, dass es so lang gedauert hat, aber wir mussten noch die Farbeimer ins Haus bringen." „Wie ins Haus?" „Wir haben heute schon die Schlüssel bekommen.", antworte ich als ich mich setze. „Wie jetzt? Zwei Monate früher?" „Ja der Besitzer ist schon früher als geplant ausgezogen und jetzt gibt es keinen Grund mehr, warum wir warten sollten.", erklärt Wincent seiner Mama die Situation. „Das ist ja toll.", jubelt sie und umarmt uns beide fest. „Zieht ihr jetzt früher her?" „Nein, ich muss ja noch arbeiten, also ich werde erst richtig endgültig im Juli hochkommen. In den kommenden Schulferien sind wir aber immer da, weil wir eben noch die Bäder renovieren und die Treppe abschleifen." „Ah ja ist klar. Wenn ihr jemanden braucht der Möbel annimmt, wenn ihr nicht da seid kann ich das gerne machen.", bietet Angela an. „Das wäre Wahnsinn, Mama." Wir drei verbringen noch einen schönen Abend zusammen und verschwinden dann um Mitternacht ins Bett, da morgen ein langer Tag voller streichen wird.

(Zeitsprung 19.3)

-Wincent-

Heute ist es endlich soweit. Mein drittes Album 'Vielleicht Irgendwann' wird heute abgegeben und ey ich kann es kaum erwarten bis die Fans die neue Musik hören. Kevin und ich sind gerade noch im Studio, aber es ist gerade der letzte Song, der noch fertig werden muss. „So fertig.", meint Kevin als er den letzten Mix speichert. „Danke für die Zusammenarbeit und sorry, dass ich manchmal etwas anstrengend war.", sage ich zu ihm. „Manchmal?", lacht er. „Ne Quatsch es war mir eine Ehre und ich bin gespannt, wie es ankommt." „Jungs hier ein Bier für euch.", sagt Fabi als er den Raum betritt. „Danke, sind gerade fertig geworden." Die Jungs und ich stoßen gemeinsam auf das Album an und genießen die Zeit. Mila ist heute in der Schule und hat gerade einen Frauenarzttermin, zur Kontrolle, ob die Zyste vielleicht endlich weg ist. „Wo bist du denn im Kopf, Wince?", fragt mich mein Produzent. „Ich wette bei Mila.", sagt Fabi noch. „Ja, Mila hat gerade den Arzttermin wegen der Zyste." „Die wird schon weggehen." „Ja hoffentlich." „Jetzt ist es ja bald soweit mit dem Antrag, oder?", lenkt Fabi das Thema auf was Positives. „Oh, ja. Mir geht jetzt schon der Arsch auf Grundeis, aber wird schon." „Die sagt, sowieso ja." „Ich hoffe es.", sage ich. Mein Handy klingelt in dem Moment und es ist Mila. „Hey Süße. Und?" Dann sagt Mila genau die Worte, auf die ich gehofft habe. „Sie ist weg. Einfach weg." „Geil. Ich freu mich so für dich." „Ich kann es nicht glauben." „Wo bist du gerade?" „In der Stadt. Ich wollte noch ein bisschen shoppen gehen für meinen Neffen, damit ich morgen was mitbringen kann." „Okay, kommst du dann ins Studio? Wir haben heute das Album abgegeben und wollten noch ein bisschen feiern." „Ja ich komm und nehme Essen mit. Bis dann. Ich liebe dich." „Ich dich auch." Als ich aufgelegt habe gehe ich zurück zu den Jungs und sie sehen mich fragend an. „Das war Mila, die Zyste ist weg und sie kommt nachher her." „Das sind super Neuigkeiten und jetzt lass uns feiern."

-Mila-

Ich bin gerade auf dem Weg zum Studio und ich muss sagen ich bin gerade leicht in der Babyabteilung von H&M eskaliert, aber als Tante darf man das. Meine Zyste ist einfach weg und ich kann es noch gar nicht richtig glauben, es ist einfach so verrückt. Ich hole noch schnell Pizza, bevor ich das Haus vom Studio betrete. Meine Handtasche ist voll mit Babygewand und ich kann es kaum erwarten, das morgen meinem Bruder zu schenken. Ich fahre morgen für eine Nacht nach Innsbruck und Wincent zu Marc in den Norden, er will ihn wieder einmal sehen. Für mich ist das vollkommen okay, da ich es wichtig finde, dass man in Beziehungen auch einmal alleine unterwegs sein kann. „Hey Jungs.", begrüße ich die 4 als ich das Studio betrete. „Hey Süße.", sagt Wincent als er mir die Pizzen abnimmt. „Hey, alles fertig?" „Ja alles abgegeben, jetzt hat er wieder Zeit für dich.", meint Kevin. „Ach, alles gut. Ich wusste ja das diese Zeit kommt. Lisa ist sicher auch froh, wenn sie dich wieder mehr sieht." „Ja klar ist sie das. Ich freu mich schon, wenn ich Louis wieder ins Bett bringen kann." „Setz dich, Mila.", sagt Mathi der schon ein Stück Pizza im Mund hat. Wincent steht auf und bietet mir seinen Sessel an. „Bleib sitzen ich kann ruhig stehen." „Ne setz dich auf meinen Schoß." „Mila, Bier?", fragt Fabi. „Ja ein kleines geht." „Was hast du noch vor heute?", fragt Wincent verwirrt. „Also ich vermute, dass ich fahren muss und euch alle heimbringe. Kann das sein?", lache ich während ich den ersten Schluck trinke und anscheinend einen Schaumbart habe. „Süße, komm her." Wincent legt seine Lippen auf meine und verwickelt mich in einen leidenschaftlichen Kuss, der durchaus Lust auf mehr macht. „Ey, spart euch das für zuhause auf.", maulen die Jungs lautstark. Wincent und ich lösen uns lachend voneinander und ich lege einen Arm um ihn. „Ihr seid halt auch einfach echt süß gemeinsam.", sagt Fabi. „Das liegt an ihr.", meint Wincent. Wir verbringen einen schönen Abend im Studio und feiern die Abgabe ausreichend. Wincent hat ordentlich getankt und ist sehr aufdringlich und auf Nähe aus. „Wincent, lass mich kurz los. Ich muss aufs Klo." „Warte ich komm mit." „Na du bleibst einfach sitzen. Wir fahren jetzt dann eh nachhause." Fabi ist schon heimgegangen und Mathis Freundin holt ihn und Kevin ab, somit habe ich nur noch Wincent. Es ist zwar erst 22 Uhr aber ich bin totmüde und auch Wincent ist mehr als reif fürs Bett, da er morgen den eindeutig weiteren Weg hat als ich.

Nachdem ich am Klo fertig bin gehe ich hinaus ins Studio und kann Wincent nicht wie abgemacht sitzen sehen. Na toll. Er ist gerade im Studioraum und tippt irgendwas am Computer herum. „Babe, was machst du?" „Ich wollte dir ein paar Songs zeigen." „Kannst du gern einmal machen, aber nicht mehr jetzt. Komm lass uns nachhause fahren." „Aber einen muss ich dir, bevor du ihn hörst erklären, dann sonst verstehst du ihn falsch." „Okay, ich höre es gemeinsam mit dir das erste Mal und jetzt komm bitte." „Okay.", seufzt Wincent und fährt den PC wieder hinunter, bevor er aufsteht und sich seine Jacke schnappt und auch meine Tasche trägt. „Alter, was hast du alles eingekauft?" „Viel, aber es war alles so süß." „Ich hoffe ja, dass dich keiner gesehen hat." Daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht, aber ich hoffe jetzt einfach auf das Beste. Im Fahrstuhl angekommen legt Wincent seine Arme um mich und verwickelt mich in eine Knutscherei, die ich aber abbreche, da wir unten angekommen sind. „So ab geht's ins Bett." „Im Lift wäre es doch auch geil.", meint Wincent als er seine Hand an meinen Po legt. „Na heid ned. I will einfach schlafen." Wincent gibt sich dann zufrieden und wir fahren heim und fallen direkt ins Bett.

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