Kapitel 25: Besichtigungsmarathon

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-Wincent-

Es ist echt schön wieder bei meiner Familie zu sein und ich kann es gar nicht mehr abwarten, bis ich wieder so nahe wohne, dass ich für einen Kaffee zu meiner Mum fahren kann. Ich fand es echt süß von Shayenne wie sie sich gefreut hat gestern. Gerade sind Mila und ich bei Oma und Opa angekommen. „Moin Opa.", begrüße ich ihn und danach auch meine Oma mit einem kleinen Küsschen auf die Wange. Mila begrüßt die zwei auch und wir gehen ins Esszimmer, wo der Tisch schon gedeckt ist. „Oma hier riecht es richtig lecker." „Mein Junge. Schön, dass du wieder einmal da bist." Wir setzen uns und Opa bringt uns jedem ein Bier, bevor er Oma beim Servieren hilft. Ich beobachte die zwei und kann es einfach nicht oft genug sagen, dass die zwei mein Vorbild in Sachen Ehe sind. Es gibt heute Braten mit Klößen und Rotkraut. Mila neben mir wirkt sehr entspannt und genießt das Essen. Nachdem Opa unsere Teller weggeräumt hat und Kaffee gekocht hat, holt Oma noch einen Kuchen. „Boa ich kann nicht mehr.", sagt Mila als sie den Kuchen sieht. „Ach komm ein kleines Stück schaffst du schon.", sagt Oma zu ihr. Nachdem Mila eine Gabel bei mir gekostet hat nimmt sie sich selbst ein Stück und isst. „Wir müssen euch was sagen." Ich lege meine Kuchengabel weg und nehme Milas Hand in meine. Opa und Oma halten auch Händchen und sehen mich abwartend an. „Wincent und ich ziehen im Sommer hier in den Norden. Wir haben diese Woche einige Besichtigungen am Plan.", sagt Mila dann und ich beobachte die Reaktion von meinen Großeltern genau. Die zwei waren immer für mich da und freuen sich natürlich für mich. „Oh, das ist schön. Ich freu mich so." „Ich mich auch, weil wir uns dann endlich wieder öfter sehen können." Mila und ich verbringen noch den ganzen Nachmittag mit Oma und Opa und fahren dann gegen 6 wieder zu Mama, wo aber nicht mehr viel passiert.

-Mila-

Mein Wecker reißt mich aus dem Schlaf und ich bin sofort hellwach. Heute ist es soweit, wir besichtigen 2 Wohnungen und ein Haus. Mein Favorit ist erst morgen um 10 dran, aber die Immobilien heute sind auch richtig schön. Wincent neben mir schläft noch tief und fest. Ich beginne sanfte Küsse auf seinem Rücken zu verteilen. „Babe, wir müssen aufstehen. Wohnungen warten." Er brummelt etwas unverständliches vor sich hin und dreht sich zu mir um. Seine Augen öffnen sich langsam und sofort muss er lächeln. „Ich freu mich." Er legt seine Lippen auf meine und es entsteht ein gefühlvoller Kuss, den wir nach kurzer Zeit stoppen, da wir wirklich zeitnah los müssen zum ersten Termin. Nachdem wir unsere Sachen gepackt und gefrühstückt haben fahren wir los. Angela ist in der Arbeit und Shayenne mit Martin bei sich in der Wohnung. Ich finde es ja echt crazy, dass sie auch mit 16 schon ausgezogen ist. Wincent fährt und lenkt das Auto nach Eutin, wo die erste Wohnung sich befindet. „Ich bin so gespannt auf die Wohnungen.", sage ich als Wincent das Auto bei der Adresse parkt, wo wir unseren Makler treffen. Nachdem wir ausgestiegen sind kommt ein Mann im Anzug auf uns zu und begrüßt uns freundlich. „Guten Tag Herr Weiss. Wir haben telefoniert." Wincent schüttelt ihm die Hand und stellt uns vor. „Moin Herr Weber. Das ist meine Freundin Mila Stein." Auch ich schüttle seine Hand und er beginnt auch schon mit dem klassischen Verkaufen. „Hier sind wir am Stadtrand von Eutin in einer tollen Wohngegend. Kommen Sie ich zeige Ihnen die erste Wohnung." Die Gegend ist wirklich schön, viel Grünfläche und die Wohnanlage sieht gepflegt aus. Wir folgen Herrn Weber und betreten den Fahrstuhl eines Hauses. Wincent hält die ganze Zeit meine Hand und ich kann irgendwie schon fühlen, dass er sich nicht so wohlfühlt hier. Die Wohnung von innen bestätigt mein Gefühl. Wincent sieht mir in die Augen und schüttelt kaum merklich den Kopf. Ich habe keine Ahnung was er hat, aber im Auto wird er mir mehr erzählen. Herr Weber ist ja Profi auf diesem Feld und scheint auch zu merken, dass wir uns nicht komplett wohlfühlen. „Wollen wir zur nächsten Wohnung weiterfahren? Die liegt außerhalb von Neustadt und ist eigentlich eine Doppelhaushälfte, also eine Mischung aus Wohnung und Haus. „Gerne."

-Wincent-

Diese erste Wohnung hat mir irgendwie so gar nicht zugesagt. Alleine die Anlage, nein so möchte ich nicht meine Kinder großziehen, die sollen Platz zum Toben und Spielen haben. „Was hat dir an dieser Wohnung nicht zugesagt?", fragt Mila als wir wieder im Auto sind. „Die Wohnung selber war okay, aber ich will einfach meine Kinder nicht auf so einer Anlage großziehen." „Sehe ich auch so. Auf zum nächsten Termin." Ich grinse glücklich vor mich hin als ich das Auto nach Neustadt lenke. Tatsächlich ist diese Doppelhaushälfte in der Nähe von Marcos Haus, was natürlich ein Bonus wäre aber nicht ausschlaggebend ist. „Ich bin so gespannt was noch so alles kommt. Ist dein Favorit schon heute dabei?", fragt Mila. „Nein, heute nicht." Ich freue mich schon ganz besonders auf das Haus morgen und ich hoffe das es meinen Erwartungen entspricht.

Nach 20 Minuten fahrt sind wir schon angekommen und es macht einen deutlich besseren Eindruck als die Wohnung vorher. Herr Weber ist noch nicht da, weshalb Mila und ich noch kurz etwas spazieren gehen. Mila sieht heute eigentlich echt gelassen aus, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass ihr das alles schwerfällt. „Süße, willst du das wirklich?" Mila bleibt stehen und sieht mich verwirrt an. „Ja verdammt, Wincent. Ich will mit dir hier oben mein Leben verbringen." Sie fängt an zu lächeln und legt ihre Arme fest um mich. „Ich wollte nur sicher gehen, dass du dich zu nichts gedrängt fühlst." „Keine Sorge ich sag dir Bescheid, sobald du mich zu irgendwas drängst. Ich liebe dich." Ich muss in den Kuss hinein lächeln, als neben uns eine Autotür zugeschlagen wird. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin, ein Kollege brauchte noch kurz einen Schlüssel für eine Immobilie." Ich nehme Milas Hand und sage nur: „Ach kein Ding, wir haben uns nur schon etwas umgesehen."

Es ist mittlerweile 15 Uhr und Mila und ich sind gleich in unserem Appartment für diese Woche. Die Doppelhaushälfte hat leider nicht unseren Erwartungen entsprochen. Die Raumaufteilung war nicht ideal und man kann ja nichts dran ändern, wenn man nur Miete bezahlt. Das Haus war auch nicht so schön wie erwartet. Der Garten klein und die Innenräume dunkel. Mila neben mir im Auto wirkt bedrückt und traurig. „Süße, wir finden schon was. Es ist erst November, wir haben noch viel Zeit." Ich bin selbst etwas bedrückt, versuche aber mir nicht anmerken zu lassen. „Ja schon, ich hätte nur gerne irgendwie heute schon was gesehen, was uns zusagt, aber das war ja alles scheiße." „Ach komm, wir machen uns jetzt einen schönen Abend hier in der Wohnung, die anscheinend eine mega Aussicht zum Hafen hat, und morgen ist ein neuer Tag. Eine Besichtigung und am Nachmittag treffen wir uns mit Lisa und Marco." „Ja du hast ja recht. Hier sollte es sein." Ich parke das Auto und wir klingeln an der Tür, als uns schon unser Vermieter die Tür öffnet. Er führt uns durch die Wohnung und es ist echt schön. Klein aber fein. Wir bestellen Pizza und holen noch vom Supermarkt an der Ecke ein paar Bier bevor wir uns ins Bett legen und einen Film schauen. Mila schläft wie immer ziemlich schnell ein, was ich aber verstehen kann, da es ein echt anstrengender Tag war. 

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