Zuhause für mich

Kapitel 78: Die verstehen dich

(Zeitsprung 24. April)

-Mila-

Heute ist es so weit, ich werde Wincent endlich wieder sehen, aber er weiß noch nichts davon. Kevin, Fabi und ich machen uns auf den Weg nach Berlin und ich werde morgen nach dem Finale in der Nacht zurückfahren, aber wir haben zumindest ein bisschen Zeit zusammen. Wobei Wincent nicht viel Zeit für mich haben wird, aber egal. Gerade als ich um halb 9 ins Auto von Kevin steige ruft Wincent an. „Hallo, ich geh kurz ran. Wincent.", informiere ich die zwei. „Hey Wince.", begrüße ich meinen Freund am Telefon. „Hey Süße." „Was ist los?" Ich kenne ihn gut genug und weiß, dass irgendwas ist, denn sonst würde er mich nicht so früh am Morgen schon anrufen. „Ich vermisse dich." „Ich dich auch." „Nein, also so richtig. Dich und deine Nähe." Wow Wincent. „Ach, bald sehen wir uns wieder." „Bald reicht nicht, ich brauch dich jetzt." Er atmet angestrengt und laut. Ist das gerade sein Ernst? „Wincent? Hör auf jetzt und lass deine Energie bei einer Runde Joggen raus.", lache ich. Kevin und Fabi drehen sich um und sehen mich fragend an. „Mensch Mila. So macht das keinen Spaß." „Ja sorry, ich bereite gerade eine Schularbeit vor, da kommen mir solche Dinge nicht in den Kopf. Wann geht es bei dir weiter?" „Ich muss jetzt dann zum Studio und um 15 Uhr habe ich dann 3 Stunden Pause, da sollten Fabi und Kevin kommen. Am Abend ist dann nochmal Probe." 15 passt ja perfekt. „Okay, dann rufst du in der Pause nochmal an? Wo bist du dann? In der Wohnung oder im Studio?", frage ich ihn. „Mach ich und ich denke ich fahre in die Wohnung." „Okay, bis dann. Ich liebe dich." „Ich dich auch." Sobald ich aufgelegt habe fangen wir alle drei an zu lachen. „Wow, Wince.", kommentiert Fabi die Situation. „Ich bin ja auf seine Reaktion gespannt, wenn wir uns dann sehen und er checkt, dass ihr hier im Auto wart.", meine ich. Die nächsten 6 Stunden vergehen eigentlich schnell, da die Jungs über diverse Demos reden und ich an meinem IPad an den Schularbeiten weiterarbeite. Wincent weiß ja, dass Kevin und Fabi kommen, denn die zwei haben eine Studiosession in Berlin mit was weiß ich wem, also haben wir auch die Adresse seiner Wohnung.

-Wincent-

Nachdem ich mit Mila telefoniert habe gehe ich kurz laufen, bevor ich dusche und mich auf den Weg ins Studio mache. Heute Abend ist die erste komplette Probe mit den richtigen Outfits im Studio, aber jetzt am Vormittag sind wir nochmal im Coaching mit den Talents und proben nochmal unseren Team Song. Ich freue mich schon echt auf morgen Abend und bin so gespannt wer den Pokal holt. Kevin und Fabi kommen heute auch her und haben heute und morgen ein paar Sessions hier in Berlin. Morgen sind sie dann beim Finale und auch der Party danach dabei, was mich super freut.

Mittlerweile ist es 15 Uhr und ich bin auf dem Weg zur Wohnung, wo Fabi und Kevin bereits warten. „Hey, schön dass ihr da seid." Ich begrüße die zwei und öffne die Haustür. „Wincent kannst du uns kurz helfen. Wir haben was mitgebracht, aber es ist schwer, sodass wir zwei das nicht tragen können." Was meinen die? „Okay?", sage ich fragend. „Mach den Kofferraum auf." Ich mache wie sie mir gesagt haben und da liegt tatsächlich Mila im Kofferraum. „Was machst du denn hier?", frage ich. „Überraschung.", quietscht sie und gibt mir ihre Hand damit ich sie herausziehe. Als sie neben mir steht ist umarme ich sie fest und blende alles um mich herum aus als wir uns endlich küssen. Mila grinst in den Kuss hinein und löst sich dann von mir. „Wie lange bleibst du?", frag ich sie. „Bis nach dem Finale, aber da muss ich dann schnell gehen, weil mein Zug fährt." „Ich freu mich so." „Wir sind dann weg und schreiben ein paar schöne Songs. Genießt die Zeit.", verabschieden sich die zwei Jungs. „Tschüss.", verabschiedet sich Mila von ihnen. „Gehen wir hoch?", fragt sie. „Ja ich kann es gerade nicht glauben, dass du da bist." „Glaubst du ich lass dich an einem Wochenende mit dem Voice Kids Finale allein?" „Nein, aber ich habe nicht damit gerechnet."

-Mila-

Die Überraschung ist gelungen, was mich unheimlich freut. Oben in der Wohnung angekommen, bestellen wir Pizza und legen uns aufs Bett. „Warst du dann heute morgen schon im Auto?" „Ja, bin gerade eingestiegen als du angerufen hast.", lache ich. „Na super.", meint Wincent. „Mach dir nichts draus, das sind Männer, die verstehen dich." Ich lege sanft meine Lippen auf seine und wir genießen einfach die Zeit zu zweit, die lange überfällig war. Als Wincent dann wieder ins Studio muss setze ich mich mit Laptop an den Tisch und bastle jetzt wirklich richtig an der Schularbeit. Kevin und Fabi sind den ganzen Abend im Studio und kommen, wenn überhaupt erst zum Schlafen zu uns. Gegen halb neun klappe ich den Laptop zu und lasse mir eine Badewanne ein und versuche zu entspannen.

-Wincent-

Das Mila nach Berlin gekommen ist, habe ich nicht erwartet, aber es freut mich natürlich umso mehr. Gerade stehe ich mit Henriette hinter der Bühne und wir warten auf unseren Einsatz bei Teenage Dirtbag. Ich liebe dieses Lied und diese Kinder. Es ist einfach so schön zu sehen, wie sie sich von Tag zu Tag steigern und verbessern. Morgen Abend wird es Ernst und ich bin doch schon etwas aufgeregt.

Um halb 10 verlasse ich mit Anna das Studio und mache mich auf den Weg zu meiner vorübergehenden Wohnung. „Schönen Abend mit Mila.", lacht sie als ich schon fast zu meinem Auto renne. „Danke, bis morgen. 10 Uhr passt, oder?" „Ja, kommt sie auch mit?" „Ja denke schon, weil sie sich die Show sowieso ansieht." „Ich freu mich sie endlich kennenzulernen." Anna geht zur S-Bahn und ich steige ins Auto. In der Wohnung angekommen ist das Wohnzimmer und das Schlafzimmer leer. Ich vermute, dass Mila im Badezimmer ist und sich ein Bad eingelassen hat. Ich klopfe leise an die Tür und öffne sie dann und da liegt Mila in der Wanne voller Schaum und liest ein Buch. „Hey Süße.", begrüße ich sie als ich mich zu ihr hinunterbeuge und ihr einen Kuss gebe. „Hey, erfolgreicher Tag?" „Ja, Proben waren gut und Team Wincent rockt die Bühne morgen." „Ich freu mich so auf die Show, aber vorher muss ich hier raus.", lacht Mila und drückt mir das Buch in die Hand, bevor sie aufsteht. Der Schaum gleitet über ihren Körper und ich muss mich echt anstrengen sie jetzt in Ruhe zu lassen. „Ich mach einmal was zu Essen.", sage ich mit trockener Stimme. „Alles klar, bin gleich bei dir.", lacht sie und weiß genau was sie mit mir anstellt. Kopfschüttelnd gehe ich in die Küche und suche nach irgendwas was mich ablenkt und dieses Bild aus dem Kopf verbannen lässt. „Also wenn du noch länger in den Kühlschrank starrst erscheint vielleicht was essbares.", reißt Mila mich aus meiner Traumwelt. Sie steht hinter mir und hat mittlerweile eine Jogginghose und einen Pulli an. „Was wollen wir?" „Sushi?", fragt sie und legt ihre Arme um meinen Hals. „Ist okay.", murmle ich an ihre Lippen und verwickle sie in einen Kuss. „Ich hab Hunger.", unterbricht sie. „Okay, ich bestell. Das gleiche wie immer, oder?" Mila nickt und räumt schon mal den Tisch ab, wo noch einiges ihrer Schulsachen liegt. „Wann musst du morgen im Studio sein?" „Um 10. Kommst du mit? Du kannst im Backstage chillen und auch zusehen. Anna organisiert einen Pass für dich." „Wirklich? Ich bin gespannt auf Anna." „Ja klar, wenn du schon mal in Berlin bist musst du auch mitkommen." „Okay. Was machen wir zwei heute noch?" „Ich wüsste was." „Was?", fragt sie mich frech grinsend. „Du hast keine Ahnung was du mit mir machst, wenn du so wie vorhin im Bad stehst." „Alles klar, aber vorher muss ich was Essen und dann kannst du haben was du willst.", lacht sie.