Kapitel 41: Mila Maus

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-Mila-

Oma steht auf geht in die Küche und Opa verlässt auch den Tisch. „Lässt du mich kurz raus?", sage ich zu Wincent und gehe meiner Oma nach in die Küche. Ich habe mir ja gedacht, dass sie mit dem Umzug nicht so gerechnet hat, aber dass sie weint habe ich nicht erwartet. „Oma.", sage ich als ich in die Küche komme und Oma an dem kleinen Tisch sitzt und tatsächlich Tränen mit ihrem Stofftaschentuch wegwischt. „Mila Maus. Kum her." Ich setze mich zu ihr und warte ab, ob sie was sagt. „Schau da bist du noch ganz klein und einfach meine kleine Maus." Sie hat ein Foto von mir und Mario mit Opa in der Hand. Wir stehen breit grinsend mitten in einer Blumenwiese nicht weit vom Haus entfernt. Ich liebe dieses Bild. „Ach Oma. Ich bin doch immer noch deine Mila Maus und die werde ich immer sein." „Ja, aber jetzt bist du scho so erwachsen und hast dei große Liebe gefunden. Ich bin einfach unheimlich stolz auf dich." Ich umarme meine Oma fest und antworte nur „Ich hab dich lieb Oma. Auch wenn ich weiter wegziehe, wir kommen immer wieder hier her zurück, weil es einfach mein zuhause ist. Da komm ich her." „I di a, aber jetzt reichts mit trenzn jetzt brauch i an Schnaps.", lacht meine Oma, was auch mich zum Lachen bringt. Ich liebe diese Frau. Zurück im Wohnzimmer sitzen Wincent und Mama am Tisch und reden, aber von Opa ist keine Spur. „Ich hol schnell Opa, bereite schon mal den Schnaps vor Oma." Ich weiß genau wo Opa ist, nämlich draußen auf der Holzbank, die er mit seinem Papa vor ewigen Zeiten gebaut hat. Es scheint heute die Sonne richtig schön und auf dieser Bank ist es dank der Sonne relativ warm. Ich setze mich wortlos neben ihn und genieße die Stille. „Mila, i bin stolz auf di und gfrei mi wirklich fia di, aber es ist einfach schwa fia mi dich soweit weggehen zu lassen auf unbestimmte Zeit." Er legt seinen Arm um mich und ich lehne mich an seine Schulter. „ich weiß Opa, für mi is des a ned leicht, aber i bin ned alleine. Wincent und i san ein Team und machen des alles gemeinsam. Er passt auf mi auf." „Ich weiß. Komm lass uns rein gehen." „Ja, de Oma hat schon Schnaps eigschenkt." Drinnen setze ich mich neben Wincent der sofort einen Arm um mich legt und fragt, ob alles klar ist. „Ja alles gut. Ich erzähls dir später." Er küsst mich kurz auf die Wange, was mich wirklich entspannt. „Mama, reden wir nachher?" Meine Mama lächelt mich an und nickt bevor sie von Oma ein Stamperl mit Schnaps hingestellt bekommt. „So wir müssen anstoßen. Der Umzug in ein Haus ist schon ein wichtiger und großer Schritt in eurem gemeinsamen Leben. Wir sind stolz auf dich Mila und freuen uns für euch zwei und auf einen Urlaub an der Ostsee.", sagt meine Oma und wir alle stoßen an und kippen den Nussschnaps hinunter. Ich mag das ganze ja nicht so gerne, aber das gehört dazu. „Okay jetzt bin ich wieder entspannt.", lacht meine Oma und lockert so die Stimmung wieder.

Wir verbringen den restlichen Nachmittag gemeinsam in der Stube und reden über alles, bevor Mario und Mona um 18 Uhr unten ankommen. Mein Opa holt sie ab und Wincent wird von meiner Oma zum Küchendienst verdonnert. Sie liebt ihn, denn obwohl er eigentlich mehr im Weg steht, als dass er ihr hilft genießen sie beide die Zeit. „Maus, komm her.", sagt Mama und klopft aufs Sofa neben sich. Ich setze mich zu ihr und kuschle mich wie früher an sie. „Oma und Opa haben es heute vermutlich schon zu dir gesagt, aber ich bin unheimlich stolz auf dich. Du bist eine wunderschöne und starke Frau geworden, die genau weiß, was sie will. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde ich hätte nicht gehofft, dass du wieder näher zu mir ziehst, aber ich sehe wie glücklich dich Wincent macht und deshalb bin ich auch glücklich." Meine Mama kann nur sehr schwer über Gefühle sprechen, weshalb das hier gerade ein sehr besonderer Moment ist. „Danke Mama. Ich liebe dich.", murmle ich als ich sie fest umarme.

-Wincent-

Anni und ich stehen gerade in der Küche und kochen, wobei eher sie kocht und ich versuche zu helfen. Heute gibt es Kasnockn, irgendein typisch österreichisches Essen, was Mila liebt. „Wincent, hier. Kannst du den Käse reiben?" „Ja klar." Anni drückt mir Reibe, Käse und Teller in die Hand und ich lege los. „Na ihr scheint ja gut miteinander auszukommen.", sagt Mila als sie die Küche betritt. „Ja klar. Wincent ist ja auch ein Schnuckelchen.", sagt Anni und lacht. Mila setzt sich auf meinen rechten Oberschenkel und meint nur: „Wo sie recht hat, hat sie recht." Ich grinse sie an und reibe weiter. „Wann kommen Mario und Mona?" „Opa ist schon unterwegs. Soll ich schon Tisch decken Oma?" „Ja mach, wenn Wincent fertig ist können sie ins Rohr und dann in 20 Minuten essen."

-Mila-

„Hallo Mario. Schee dasd da bist.", sage ich als ich meinen Bruder umarme. „Hey Mila. Wie geht's mit dem Haus voran?" „Alles unterschrieben und fix. Oma, Mama und Opa wissen auch schon Bescheid." „Na kommt rein Kinder.", sagt Oma und ich begrüße noch schnell Mona. „Hey, das ist mein Freund Wincent. Wincent Mona" Ich umarme sie kurz und auch Wincent und sie umarmen sich kurz. Das Essen schmeckt wie immer lecker. „Sonst noch wer ein Bier?", fragt mein Bruder die Runde und eigentlich jeder außer Mona sagt ja. Mario denkt sich dabei eigentlich nichts und holt die Gläser und Biere für uns. „Prost, schön dass ihr alle da seid.", sagt mein Opa. Wir verbringen noch den ganzen Abend unten im Wohnzimmer und es ist richtig schön hier zu sein. Auch Wincent ist super entspannt und quatscht über alles. Studio, Tour und Co. 

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