Kapitel 43: Wirklich?

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-Mila-

Was ich in diesem Brief sehe treibt mir sofort Tränen in meine Augen. Ich schaue zu meinem Bruder, der mich anstarrt. „Wirklich?" Er nickt und ich stehe auf um ihm um den Hals zu fallen. „Oh mein Gott. Wirklich?" „Ja, auch wenn es nicht geplant war Mario und ich werden Eltern.", antwortet Mona. „Ich freu mich so für dich.", flüstere ich meinem Bruder ins Ohr. Ich weiß genau wie sehr er sich das schon immer gewünscht hat. Nachdem ich meine Tränen so gut es geht getrocknet habe setze ich mich wieder zu Wincent, der mich auch in seine Arme zieht. „Alles gut, Tante Mila?" „Booah...Tante..das ist so verrückt." Wincent lächelt mich an und küsst mich kurz auf den Mund. „Hat sonst noch wer Lust auf einen Schnaps nach dieser Nachricht?", fragt mein Opa. „Oh ja bitte.", kommt es wie aus einem Mund von Mama und mir. „Ich auch bitte.", meldet sich Wincent. „Mona wie weit bist du schon? Wann ist der Termin?" „Errechneter Termin ist der 26.Juni, also ja es ist schnell gegangen, aber wir freuen uns richtig darauf." „Ich bin stolz auf dich mein Junge.", sagt Opa und gibt Mario einen Schnaps in die Hand. Nachdem wir alle einen Schnaps haben stoßen wir an. „Auf mein Enkelkind.", sagt Mama und lacht dabei glücklich. Was für eine Nachricht.

-Wincent-

Mila wird Tante...Wow... Ich freue mich schon auf den Moment, wo Mila und ich unseren Liebsten von einer Schwangerschaft berichten können, aber das dauert noch. Ich wäre ja sofort bereit, aber Mila will noch ihr Studium beenden. Mit ihrer Masterarbeit läuft es eh schon sehr gut und im Norden muss sie eine neue Schule finden, aber ich denke dass das kein Problem für sie ist. Nachdem den Schnaps getrunken haben, setzen wir uns zu Tisch und genießen das Raclette. Ich liebe Raclette. Der gesamte Abend ist einfach nur schön und ich fühle mich echt wohl hier. Mila ist so entspannt wie schon lange nicht mehr. Nachdem Essen räumen wir alle gemeinsam den Tisch ab, bevor wir uns auf die Couch legen zum Verdauen. Ich weiß gerade echt nicht, ob ich hier und jetzt die Chance nutzen soll und Mario fragen. Nein vielleicht später, gerade bin ich noch nicht mutig genug. „Woran denkst du?", fragt Mila als sie mit ihren Fingern durch meine Haare streicht. „An unsere Zukunft." „Und was siehst du?" Sie lächelt mich an und ich versuche nicht all meine Pläne offenzulegen. „Uns im Norden mit vielleicht 2 oder 3 Kindern und einem Hund. Verheiratet versteht sich." „Bin überall dabei, außer bei Hund." Ich sehe sie verwirrt an und warte bis sie weiterspricht. „Ich mag Hunde nicht beziehungsweise habe ich Angst vor ihnen." „oh, das wusste ich gar nicht. Warum hast du Angst?" „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ist einfach so." „Okay, schade." „Ach komm, wenn die anderen Dinge wahr werden ist es ja top." „Stimmt. Kinder und Hochzeit. Haus haben wir ja schon." „Ich freue mich auf alles was kommt.", murmelt Mila an meine Lippen. Wir verbringen den restlichen Abend noch ganz entspannt gemeinsam bevor wir dann um 1 Uhr schlafen gehen.

Der nächste Tag startet ganz langsam und entspannt. Frühstück ist wie immer superlecker und den Vormittag verbringen Mila und ich unten im Ort, wo es richtig schön ist. Ein richtiger Urlaubsort, aber für Mila zuhause. Wir schlendern gerade durch den Ort und Mila erzählt mir alles Mögliche. „Und da war früher ein kleines Geschäft, wo wir immer mit Oma waren und Süßigkeiten bekommen haben." „So ein Geschäft hatten wir auch im Dorf, das muss ich dir einmal zeigen." „Ja unbedingt." Mila lächelt zufrieden und scheint in einer Traumwelt unterwegs zu sein. „Woran denkst du?" Ich muss lachen, da sie mir gestern Abend genau die gleiche Frage gestellt hat. „Ich kann es nicht glauben, dass ich einfach Tante werde. Da wird bald so ein kleiner Mensch hier sein." „Das ist verrückt stimmt." „Wincent ich weiß du willst auch Kinder, ich auch, aber bitte lass uns zumindest bis nach dem Umzug warten." Ich wollte jetzt gar nicht auf dieses Thema kommen, aber wenn sie unbedingt darüber sprechen will. „Okay, kein Problem Süße. Ich will dich nicht stressen oder gar unter Druck setzen." Mila bleibt stehen und küsst mich liebevoll. „Ich liebe dich." „Ich dich auch." „Wollen wir wieder hochfahren? Das Mittagessen sollte bald fertig sein." „Ja klar, ab zum Auto."

Mila beschließt nach dem Mittagessen duschen zu gehen und ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und gehe auf Mario zu. Ich muss die Chance nutzen, da ich nicht weiß, wann wir uns wieder sehen und dieses Gespräch muss ich persönlich führen. Mario sitzt im Wohnzimmer und spielt am Handy herum, wo Mona ist habe ich keine Ahnung. Milas Großeltern haben sich gerade etwas niedergelegt und Maria ist irgendwo. „Mario? Hast du kurz Zeit?" „Ja klar. Was gibt's?" Ich atme tief durch und beginne mir meine Seele vom Leib zu reden. „Deine Schwester ist für mich die Frau für mein Leben. Ich liebe sie und möchte mit ihr alt werden und irgendwann auf der Veranda sitzen und unseren Enkelkindern beim Spielen zusehen. Ich habe keine Ahnung, ob diese Tradition in eurer Familie großgeschrieben wird, aber ja ich machs jetzt einfach. Du kannst dir wahrscheinlich schon denken was jetzt kommt, aber ich liebe Mila und würde ihre gerne irgendwann in näherer Zukunft einen Heiratsantrag machen. Ich habe noch nicht wirklich einen Plan wann und wo, aber ich wollte dich persönlich fragen und ich habe keine Ahnung, wann wir uns wieder sehen." „Ja klar. Es gibt keinen besseren für meine Schwester." Ich realisiere gar nicht was er gesagt hat. „Wirklich?" „Ja klar, Wincent. Sie ist glücklich mit dir und das ist die Hauptsache." „Danke." Ich atme tief durch und kann mir das Grinsen nicht aus dem Gesicht schlagen. Jetzt muss ich nur noch den Antrag planen, nur ist gut. Ich bin jetzt schon nervös, wenn ich daran denke. „Was ist hier los? Wo sind alle?", sagt Mila und kommt ins Wohnzimmer. Wow das Timing war ja perfekt. „Mama ist draußen, Oma und Opa im Bett und Mona ist auch oben, der kleine Zwerg raubt ihr viel Energie." „Okay, was machen wir drei jetzt?" „also ich geh hoch zur Mutter meines Kindes und was ihr macht keine Ahnung." 

- Mila-

Nachdem Mario nach oben verschwunden ist, lasse ich mich neben Wincent fallen und kuschle mich zu ihm. „Alles klar bei dir? Dein Grinsen ist ja nicht zum Übersehen." „Alles fit. Wollen wir einmal wegen Flügen nach Island schauen?" „Okay, ja wenn du willst." Ich hole kurz meinen Laptop und wir verbringen die nächste Zeit im Wohnzimmer auf der Suche nach dem billigsten Flug und auch überlegen auch schon was wir alles sehen wollen. „Ich freue mich schon. Das wird Wahnsinn.", sagt Wincent. „Ich mich auch. Wann sollen wir morgen losfahren?" „Flug geht um 10, also sollten wir um 6 ca losfahren, damit wir genug Zeit haben." „Boah so früh." „Hey das ist normalerweise mein Job zu jammern." „Hast du die Geschenke für deine Familie schon alle bereit in unserer Wohnung stehen?" „Ja, ich muss nur hoch und den kleinen Koffer holen." „Perfekt." Wincent legt seine Lippen auf meine und verwickelt mich in einen leidenschaftlichen Kuss. Er klappt den Laptop zu und legt ihn neben uns auf die Couch, bevor er mich noch mehr auf sich zieht. Seine Hände verschwinden unter meinem Pulli und ich weiß genau, worauf er hinaus will, aber soweit kommt es bestimmt nicht hier. „Babe, sicha ned do.", murmle ich zwischen Küssen, die mich im Kopf schon aus der Bahn werfen. „Ach komm das Risiko ist doch geil.", versucht Wincent mich davon zu überzeugen. „Ja jetzt findest du es noch geil, aber wenn meine Oma und meine Mama gleich im Raum stehen, wenn wir Sex haben findest du es sicher nicht mehr geil." „Okay, dann lass uns nach oben verschwinden." Ich muss lachen, stehe aber auf und gehe zur Treppe. „Kommst du, Wince?" Er ist schnell wieder hinter mir und zieht mich an sich, um mich wieder zu küssen. In meinem Zimmer angekommen verliere ich das letzte bisschen Selbstbeherrschung und gebe mich seinen Zärtlichkeiten hin.-

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