Kapitel 2: Kisten, Sushi und Kinder?

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-Wincent-

Es ist gerade 3 Uhr als ich Milas Wohnungstür aufschließe, da sie nach dem Klingeln nicht geöffnet hatte. Ich ziehe Schuhe und Jacke aus und schaue mich um. Drinnen im Wohnzimmer ist alles leer, also vermute ich, dass sie im Schlafzimmer ist und tatsächlich. Vollkommen angezogen und nicht zugedeckt liegt sie wie ein Seestern ausgebreitet im Bett. Ich knie mich über sie und beginne leichte Küsse auf ihrem Gesicht und Hals zu verteilen. Nach kurzer Zeit fängt sie an sich zu bewegen und wird wach. „Gut geschlafen, Frau Lehrerin?" Mila nickt nur und kuschelt sich näher zu mir. „Ja ich war anscheinend müde. Wie spät ist es?" „15 Uhr. Also perfekt noch ein bisschen zu schlafen." Ich kuschle mich neben sie ins Bett und ziehe die Bettdecke über uns. „Hey nein, wir müssen packen. Ich will hier bald ausziehen." Ich murmle in ihren Rücken „Wo ziehst du hin?" „Ach irgendso ein Depp hat gfragt, ob i bei erm einziagn mag. Jetzt nach fast 8 Monat hab i mi dafür entschieden." „Ach so ein Depp also?" „Ja ein extrem gutaussehender Depp." Ich blicke mittlerweile in Milas Augen und muss wie immer schmunzeln. Ich liebe es, wenn wir uns gegenseitig necken. „Ich liebe dich.", sage ich leise und lege meine Lippen auf ihre. Der Kuss ist wie immer sehr gefühlvoll und bringt nach fast einem Jahr noch immer meinen Bauch zum Kribbeln. „So jetzt aber los. Packen." Mila wälzt sich aus dem Bett und schnappt sich die erste Kiste und beginnt ihre Sommerklamotten Großteils einzuräumen. „Wo soll ich starten?", frage ich meine Freundin. „Du könntest die Kommode im Flur und auch im Wohnzimmer einräumen." „Ai Ai Mam.", salutiere ich und mache mich auf den Weg ins Wohnzimmer. In der Kommode im Wohnzimmer befinden sich Milas Fotoalben und generell viele Erinnerungen. Ich weiß genau wie viel ihr die Wert sind und freue mich, dass ich sie einräumen darf. Ich kann es kaum erwarten, wenn wir zusammenwohnen und einfach immer, wenn wir zuhause sind in einer Wohnung. Klar Fabi als Nachbar zu haben war schon toll, aber er ist ja nicht aus der Welt.

Ich genieße es gerade in vollen Zügen ganz normale Dinge zu machen, die Tour war zwar Wahnsinn, aber es ist schon schön zu wissen nicht in 3 Wochen wieder mit den Proben für die Novembertour zu starten. Ich bin jetzt auch froh einmal etwas Abstand zu den Fans zu haben, ja ich liebe sie aber manchmal ist es zu viel. Sie betatschen mich und ich kann teilweise einfach nichts mehr machen. Ich will einfach ins Kino zu einer normalen Zeit ohne Cap, aber das geht nicht mehr. Mich beschäftigt das im Moment sehr alles und ich vermute, dass ich da bestimmt mit den Jungs im Studio den einen oder anderen Song darüberschreibe.

Kommendes Wochenende heiratet einfach mein bester Freund, was immer noch nicht in meinen Kopf geht. Mila und ich werden am Freitag sobald sie in der Schule fertig in ein Flugzeug springen und ab in den Norden. Am Samstag steigt die große Party und ich kann es kaum erwarten. In dem Moment klingelt mein Handy. Marco. Was ein Zufall. „Hey Marco, hab grad an dich gedacht. Was gibt's?" „Ach nichts. Bin nur sau nervös und Lisa holt gerade ihr Kleid ab." „Das wird schon Kumpel. Sie liebt dich. Du liebst sie. Was willst du mehr?" „Ja schon aber wenn was schief geht. Was wenn das Essen nicht schmeckt, ich mein Gelübde vergesse oder einfach keine Ahnung. Es kann so viel passieren." „Entspann dich Marco. Alles wird gut gehen. Am Freitag kommen Mila und ich am Nachmittag an und wir gehen noch auf ein Bier zur Entspannung. Samstag wird alles wie am Schnürchen laufen, Lisa hat doch alles perfekt geplant." „Ja okay hast ja recht. Danke, das habe ich gebraucht." „Kein Ding kannst dich ja eventuell irgendwann revanchieren." „Aber sicher. So ich leg jetzt auf muss noch etwas für die Flitterwochen buchen bevor Lisa kommt." „Alles klar. Bis Freitag. Liebe Grüße an Lisa."

-Mila-

Ich habe schon fast meine ganzen Sommerklamotten und die dicksten Pullis in Kisten geräumt, habe aber jetzt wirklich Hunger. Im Wohnzimmer sehe ich Wincent auf meiner Couch sitzen telefonieren und dem Gespräch nach ist es Marco. Ich freu mich schon auf das Wochenende, endlich wieder einmal Wincents Familie und auch seine Freunde wiedersehen. Lisa hat mir vorhin ein Foto von ihrem Kleid geschickt und ich muss sagen es ist ein Traum und passt perfekt zu ihr. Wincent hat gerade aufgelegt und lässt sich auf den Rücken fallen. „Na schon fertig mit Packen?" Wincent blickt zu mir und schüttelt den Kopf. „Marco war so aufgeregt und Lisa ist gerade Kleid abholen." „Ich weiß. Ich habe ein Foto gesehen.", sage ich und lasse mich zu Wincent auf die Couch fallen lasse. „Oh zeig her.", bettelt Wincent mich an. „Sicher nicht. Nur Mädels dürfen das sehen vor der Hochzeit. Hast du auch Hunger?" Wincent schmollt, nickt aber dann. „Sushi?" Da Sushi immer okay ist für Wincent bestelle ich einfach drauf los und lasse ihn noch kurz schmollen. „Okay dauert noch 15 Minuten, dann sollte er da sein. Boa freu ich mich. Komm pack die eine Schublade noch in die Kiste während ich den Tisch decke und dann ist es da." Erstaunlicher Weiße steht Wincent auf und packt die nächste Kiste. Nach ziemlich genau 10 Minuten klingelt es und Wincent saust zur Tür, um das Sushi zu holen. Ich schüttle lachend den Kopf und hole Teller und Sojasauce aus der Küche. Als ich ins Wohnzimmer komme sitzt Wincent auf der Couch und öffnet schon alle Behälter. „Wow, wir haben wie immer für 3 Personen bestellt.", kommentiere ich die Situation. „Ja, aber Sushi geht einfach immer." Wincent beginnt schon zu essen.

Nach 15 Minuten haben wir aufgegessen und liegen vollgestopft auf der Couch. „Wie soll ich jemals 9 Monate ohne Sushi überleben, wenn ich einmal schwanger bin?" Wincent reißt seinen Kopf zu mir und sieht mich verwirrt an. „Weiß ich da was nicht?" „Was nein. Wir verhüten, da kann nix passieren." „Schade.", murmelt Wincent als er sich aufsetzt. Hat er gerade schade gesagt? „Wincent. Irgendwann wird es soweit sein." Er dreht sich zu mir und sieht mich enttäuscht an. „Hey, nicht traurig sein.", sage ich als ich im durch die Haare streiche. „Ich bin nicht traurig. Ich kann es nur kaum erwarten." „Ich weiß, ich auch nicht, aber im Moment passt es nicht in unser Leben. Ich bin gerade in den Beruf eingestiegen und du schreibst dein drittes Album. Und du willst doch deine Kinder nicht hier in der Stadt großziehen, oder?" „Ja okay du hast ja recht. Es ist nur so ein großer Traum von mir." Er ist so süß. „Ich liebe dich. Du bist der Mann für mich und ich werde dir irgendwann deinen Wunsch erfüllen, aber lass mich vorher meine Masterarbeit schreiben und auch arbeiten." „Ich dich auch." Wincent küsst mich und seine Zunge bittet sofort um Einlass. Grinsend öffne ich meinen Mund und vertiefe den Kuss noch mehr. Ich löse mich aber von Wincent, da ich echt noch ein Paar Kisten packen will. „Lass uns da später weiter machen und jetzt noch ein paar Kisten packen, damit ich hier bald draußen bin." Wincent schmollt vor sich hin steht aber trotzdem auf. „Okay, und los. Wo willst du weiter machen? Küche?" „Ja lass uns fast alles einpacken, weil wenn wir jetzt übers Wochenende nicht da sind und dann ist nächste Woche schon der 15., was ja das ideale Datum wäre. Sonst spätestens nächstes Wochenende." „Okay. Ich freue mich schon so auf das Wochenende und auch auf den Umzug von dir." Mit diesen Worten stehen wir auf und packen die Küche ein, da ich die nächste Woche einfach hauptsächlich bei Wincent sein werde. Ich freue mich echt auf den neuen Lebensabschnitt. 

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