Kapitel 65: Gibt es sowas?

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-Wincent-

„Aufstehen wir müssen in einer Stunde los.", sagt Mila als sie sanft Küsse an meiner Schulter verteilt. Ich öffne langsam meine Augen und sehe sie schon fix fertig angezogen im Bett sitzen. Ich bin noch etwas neben der Spur, da ich gerade einen echt schönen Traum hatte. Mila war schwanger und wir waren einfach nur glücklich. „Wie lange bist du schon wach?" „Lang, ich konnte nicht mehr schlafen." „Bist du etwa aufgeregt?" „Ja, aber ich freu mich vor allen darauf das Haus wieder zu sehen und einfach unsere Ideen ein Stück weit zu realisieren." „Ich mich auch. Du Mila, wann solltest du deine Tage bekommen?" Sie sieht mich verwirrt an antwortet aber dann doch. „Am Samstag sollte es soweit sein. Wieso?" „Okay ich will nur endlich wissen, ob du schwanger bist oder nicht." „Du bist süß.", murmelt sie als sie sich an mich kuschelt. „Aber wir könnten, wenn du willst nachher so einen Früh Test kaufen, dann wüssten wir heute Bescheid." Ich liege mittlerweile auf dem Rücken und sie auf mir. „Gibt es sowas?" „Ja, ich glaube dann kann man 5 Tage vorher testen, also jetzt schon." „Willst du so einen machen?" „Also, wenn du willst klar. Ich will nur nicht, dass du danach enttäuscht bist, falls es nicht geklappt hat." „Okay. Bin ich nicht, aber wer weiß, vielleicht ist da im Bauch ja schon jemand drinnen.", träume ich vor mich hin. Mila lächelt mich an und küsst mich sanft, bevor sie aufsteht und das Zimmer verlässt.

-Mila-

Ich habe keine Ahnung wie Wincent jetzt auf das Thema gekommen ist, aber ich find es schön, dass er so interessiert daran ist. Ich glaube ja nicht, dass ich schwanger bin, weil es sagen ja immer alle man spürt es, wenn es soweit ist. Und ich hatte laut meiner App an dem Tag keinen fruchtbaren Tag und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich so kurz nach dem Entfernen meiner Kupferspirale schwanger werde. Ich gehe runter zu Angela und bin schon fertig für den Tag. „Lebt er schon?" „Ja, springt noch schnell unter die Dusche und dann sollte es losgehen." „Ein Kaffee ist aber noch drinnen?", lacht Angela. „Ja, klar." Ich gehe kurz in die Küche und mache mir und auch Wincent schon einen Kaffee, da er im Normalfall sehr schnell ist beim Duschen. „Was wollt ihr heute alles schaffen?" „Alles ausmessen und dann Möbelhäuser abklappern und vielleicht schon was kaufen." „Ich freu mich so." „Ich mich auch, Mama.", meint Wincent als er ins Esszimmer kommt und in die Küche geht. „Kaffee ist schon da.", sage ich, da ich genau weiß was er in der Küche will. „Du bist die Beste.", sagt er als er mir einen kleinen Kuss auf die Wange gibt und sich seine Tasse schnappt.

20 Minuten später sitzen wir im Auto und fahren zu unserem neuen zuhause. Herr Weber ist jetzt am Anfang auch dabei und lässt uns schätzungsweise so wie letztes Mal die Zeit im Haus die wir brauchen. Wincent lenkt das Auto ganz gemütlich zum Haus und wir werden schon erwartet als wir auf die Einfahrt fahren.

-Wincent-

„Guten Tag, schön Sie wieder zu sehen.", begrüßt uns Herr Weber. „Guten Tag Herr Weber." „Kommen Sie lass uns reingehen, ich habe Neuigkeiten." Mila sieht mich verwirrt an, woraufhin ich nur mit den Schultern zucke und ihre Hand nehme und ins Haus gehe. Es ist schon komplett leer. „Also, wie sie sehen, dass Haus ist schon komplett leer und die alten Besitzer wohnen bereits, früher als gedacht, in Bayern. Das heißt, sie könnten, wenn sie wollen den Schlüssel schon jetzt haben." „Wow. Echt? Also jetzt sofort?", frage ich überrascht. „Ja, jetzt. Kaufvertrag ist unterschrieben und die gesamte Bürokratie eigentlich auch erledigt." „Das ist ja verrückt.", lacht Mila und kuschelt sich an mich. „Hier sind die Schlüssel für Ihr neues Zuhause. Das hier ist die Haustüre und die kleinen für die Fenster." Herr Weber gibt den Schlüsselbund in die Hand und meint noch: „Danke für Ihr Vertrauen und wenn es noch Fragen gibt, bin ich immer telefonisch für Sie erreichbar." „Danke." „Also gehört das jetzt alles uns?", fragt Mila noch ungläubig. „Ja, das ist Ihr Haus.", lacht unser Makler und verabschiedet sich von uns.

„Wos isn do jetzt grod passiert?", sagt Mila als die Haustür zufällt. „Das hier ist ab sofort unser Haus." Ich ziehe sie in meine Arme und drücke sie fest an mich. „Ey geil.", jubelt Mila. Es ist das Schönste für mich sie hier so glücklich zu sehen, hier im Norden. „Danke Süße." „Wofür denn? Du hast das hier bezahlt, was ich übrigens noch immer nicht so super finde." „Hör auf damit, was meins ist, ist auch deins.", versuche ich dieses Geld Thema aus dem Weg zu räumen. „Noch nicht, noch sind wir nicht verheiratet. Aber wofür bedankst du dich dann?", meint Mila als sie mir durch die Haare fährt. Wenn sie wüsste, was in meinem Studio zuhause liegt. „Danke, dass du hier im Norden genauso glücklich bist wie ich. Danke, dass du wegen mir in den Norden ziehst." Mila hat feuchte Augen und legt ihre Lippen ganz sanft auf meine. Der Kuss bleibt unschuldig und echt. „Ich liebe dich. Wincent du bist mein Zuhause, mir ist das ganz egal, wo wir wohnen" „Aber deine Familie ist so weit weg." „Stimmt, aber wir machen einfach in allen Schulferien Urlaub in Österreich. Und es ist schon auch ganz geil das Meer vom Schlafzimmer aus zu sehen.", lacht sie. „Ich liebe dich über alles." „So komm, wir haben genug Arbeit vor uns." Mila löst sich von mir und packt ihr Ipad aus der Tasche aus und wirft mir einen Rollmeter zu, damit beginnt das Ausmessen.

Zwei Stunden später sind wir eigentlich fertig und auf dem Weg zu diversen Baumärkten und Möbelhäusern. „Ich kann das noch immer nicht glauben, dass wir jetzt schon im Haus sein können. Einfach 2 Monate früher." „Stimmt, aber jetzt haben wir genug Zeit für die Bäder und auch die Treppe können wir machen. Wobei das wird trotzdem knapp. Du hast das Album, dann Island und dann ist eh scho April.", antwortet Mila. „Okay, wir machen das in unserem Tempo, wie es passt."

-Mila-

Beim ersten Baumarkt angekommen gehen wir in die Farbabteilung und schauen uns um. „Ich fände dieses zarte Mintgrün im Wohnzimmer eigentlich echt schön.", versuche ich Wincent gleich von der Farbe zu überzeugen. „Hm...ich weiß nicht. Es könnte schon etwas dunkler werden. So dieser Ton." Er deutet auf ein zartes Moosgrün und ich glaube, dass es perfekt zu unserer Küche passen wird. „Okay, lass uns von dem einen Eimer nehmen, damit wir die eine Wand bei den Türen streichen können." „Sicher? Dir muss es auch gefallen.", fragt Wincent noch nach. „Klar. Ich find es genauso schön. Okay, Wohnzimmer fertig. Jetzt Badezimmer unten." „Dunkelblau?" „Ja, haben wir so gesagt. Puh, das ist schon richtig dunkel." „Wir müssen ja nicht alle Wände so streichen. Lass uns einmal einen mittelgroßen Eimer mitnehmen und wenn es zu wenig ist können wir immer noch nachkaufen.", sagt Wincent. So geht es die nächste halbe Stunde weiter, bis wir alle Räume durch sind. Im Obergeschoß bleibt fast alles weiß, außer die Wand hinter unserem Bett, die wird eine Mischung aus beige und hellblau. „Wollen wir was Essen gehen? Bitte.", jammert Wincent als wir die Farbkübel ins Auto räumen. „Klar können wir machen. Was machen denn Marco und Lisa heute?" „Ich weiß nicht, aber ich schätze arbeiten." „Stimmt, es hat nicht jeder Ferien. Was hältst du von McDonalds im Haus als Mittagessen?" „Hört sich nach einem Plan an und dann fahren wir noch zu einem DM, damit wir so einen Test kaufen können.", wirft Wincent noch ein. Ich bin ja schon irgendwie nervös vor diesem Test, aber ich vermute jetzt, dass ich nicht schwanger bin und hoffe, dass Wincent nicht zu enttäuscht ist.

-Wincent-

Nachdem wir die ganze Farbe ins Wohnzimmer gestellt haben setzten wir uns einfach auf den Boden und genießen das Essen. „Erstes Essen im Haus. So schön hier.", sagt Mila mit Pommes im Mund. „Stimmt, ich fühl mich schon richtig zuhause." Nach dem Essen räumen wir den Müll zur Haustür, da wir den mitnehmen. „Ich bin dann kurz am Klo.", meint Mila als sie den Test in der Hand hat. Ich setzte mich gegenüber der Türe auf den Boden und warte bis sie rauskommt. „So wir müssen jetzt 3 Minuten warten und dann sollten wir Bescheid wissen." Mila kommt raus und setzt sich auf meinen Schoß und legt den Test verkehrt neben uns. „Wincent, mach dir nicht zu große Hoffnungen. Versteh mich nicht falsch, ich würde mich riesig freuen, wenns geklappt hat, aber ich glaube es gerade nicht." „Ist doch nicht schlimm, aber jetzt warten wir erstmal ab. Vielleicht hat es ja geklappt und vielleicht auch nicht, aber dann irgendwann wird es klappen.", versuche ich Mila zu beruhigen. „Egal wie viele Striche da jetzt drauf sind. Ich liebe dich." Sie küsst mich sanft und ich versuche den Kuss zu vertiefen, was mir natürlich gelingt. Wir werden durch den Timer unterbrochen und Mila nimmt den Test in die Hand. „Ah ich bin so gespannt. Mach schon."

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