Kapitel 71: ich bereue das gerade

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-Wincent-

Am nächsten Morgen werden wir um 7 wach, da wir gestern dann relativ früh eingeschlafen sind. „Moin, bereit für Tag 1?", murmelt Mila neben mir. Ich liebe es, wenn sie moin sagt, denn das klingt so süß. „Ich muss nur unter die Dusche und dann bin ich bereit für Frühstück." „Alles klar. Geh ruhig du zuerst. Ich suche mir einmal das gesamte Gewand für heute raus." Ich rapple mich auf und küsse Mila kurz bevor ich hinunterklettere und mir eine Unterhose schnappe, bevor ich im Bad verschwinde.

Nach der Dusche kommt mir Mila entgegen und springt auch unter die Dusche. Das Wetter ist heute zum Glück relativ schön, aber kalt. Ich ziehe mir eine Funktionsunterhose unter meine Jogginghose an, als es an der Tür klopft. Ich ziehe mir schnell ein Shirt über und öffne die Tür. „Good Morning.", begrüße ich die Vermieter, die mit einem Picknickkorb vor der Tür stehen. „Morning, we have got breakfast and some leaflets for you. " „Thank you. Come in and just put it on the table." Mila kommt in dem Moment auch angezogen aus dem Bad und begrüßt die zwei. „Morning, we have got a question for you. We really want to visit this national park tomorrow and wanted to ask you if you can recommend any tour? It is called Vatnajökulsþjóðgarður...I have got no clue how to pronounce it." „That is an amazing spot to visit and in the city center of Reykjavik there are plenty of companies that offer tours. It usually does not matter which one you choose as they are all doing the same." „Okay, thank you for that information.", antworte ich und danach verabschieden sich die zwei wieder. „Okay, dann schauen wir heute einfach in der Stadt, ob wir was finden." „Machen wir aber erstmal Essen.", lache ich.

Um halb 9 sitzen wir satt im Auto und machen uns auf den Weg in die Hauptstadt. Ich fahre und Mila sitzt neben mir und übernimmt das DJ Pult. Als sie wie immer eigentlich Dermot Kennedy reinmacht muss ich schmunzeln. „Wir müssen unbedingt wieder einmal auf ein Konzert gehen von ihm.", meine ich. „Ja bitte." Wir unterhalten uns noch die ganze Fahrt entspannt, bevor wir in einem Parkhaus unser Auto abstellen. „Let's go.", jubelt Mila. Die nächsten Stunden erkunden wir einfach die Stadt und ich muss sagen Reykjavik ist echt wunderschön. „Es tut so gut einfach einmal wieder nur Wincent zu sein.", meine ich als wir auf einer Bank sitzen und aufs Meer hinausschauen. „Für mich bist du immer nur Wincent, aber ich weiß was du meinst, geht mir genauso." „Es ist so schön, dass du hier auch komplett entspannt bist." „Ich bin immer entspannt, solange du da bist.", versucht Mila mich zu überzeugen. Ich sehe sie fragend an, woraufhin sie sagt: „Okay, in der Innenstadt von München ist es nicht so, aber sonst immer." Ich lege meinen Arm um sie und ziehe sie näher zu mir. „Wollen wir dann einmal nach einer Tour schauen? Weißt du eigentlich schon wo wir mit den Heli überall stoppen?" „Ja so ungefähr." Mila hat ein Prospekt in der Hand wo alle verschiedenen Spots abgebildet sind. „Diamond Beach , Vik Beach sind wir sicher. Dann der Gullfoss Wasserfall und oben bei den Vulkanen und Gletschern stoppen wir auch einmal, aber die Stopps sind nicht lang, immer nur so 30 Min. Außer einmal da bekommen wir was zu essen." „Okay, also sind wir eh überall?", lacht Mila. „Ich weiß es nicht, ach ja wir haben da auch bei der Tour einen Fotografen dabei. Bei der Blue Lagoon sind wir nicht und der aktive Vulkan ist auch nicht dabei." „Was machen wir also jetzt morgen?" „Was ist wenn wir einfach auf eigene Faust von unserem Haus Richtung Meer fahren und schauen dann am Donnerstag was uns noch fehlt?" „Perfekter Plan, wollen wir jetzt was Essen gehen? Oder nach dem Sprung?" Ich freu mich schon so auf diesen Sprung. „Beides." „Okay, dann los." Wir schlendern weiter ins Zentrum und holen uns in einem isländischen Streetfood Restaurant was zu essen. „Boah ist das geil.", sagt Mila mit vollem Mund, als sie in ihren Hotdog beißt. „Mahlzeit.", lache ich als ich auch reinbeiße.

-Mila-

Nach dem leckeren Essen machen wir uns noch auf den Weg in ein Kaffee, da es jetzt doch schon etwas kalt ist und ein bisschen aufwärmen vor dem Sprung wäre schon gut. „Hast du schon Angst?", fragt Wincent mich. „Was heißt schon? Ich habe seit dem Buchen Angst und bereue das ganze gerade etwas." „Ach Süße, ich bin ja bei dir." „Schon, aber du kannst mir wenig helfen, wenn ich da in der Luft bin und einfach falle." „Du musst nicht mitspringen, wenn du nicht magst." „Doch, ich will ja hab halt Angst." „Wird schon." Wincent lehnt sich zu mir und küsst mich sanft, bevor er aufsteht und bezahlt, da es bereits halb 2 ist und wir noch hinfahren müssen.

„Willst du jetzt fahren?", fragt Wincent als wir wieder beim Auto sind. „Kann ich machen, wir fahren jetzt quasi zu unserer Unterkunft und dann noch vorbei, also haben wir nachher keinen langen Weg mehr.", erkläre ich ihm als ich das Auto starte und versuche aus der Stadt rauszukommen. „Fuck...Ich hasse Autofahren in Städten.", fluche ich, als mir ein anderer den Vorrang nimmt. „Süße, entspann dich ein bisschen, wir haben keinen Stress und du machst das super." Wincent legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und versucht mich zu beruhigen, was einerseits funktioniert aber andererseits auch nicht. „Bitte Wincent." „Was denn?", sagt er mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Heute Abend kannst du alles haben, sofern wir noch am Leben sind.", antworte ich, während ich seine Hand in meine nehme und von meinem Oberschenkel entferne. Wincent lacht nur blöd, lässt aber dann die Finger bei ihm.

Pünktlich um kurz vor 3 kommen wir an und das Wetter ist zum Glück immer noch schön. „Komm, auf geht's.", meint Wincent als er meine Hand nimmt und mich in das Haus zieht. „Hello, you must be Mila and Wincent? Ist hat right?" "Yes, hey. Nice to meet you.", begrüßt Wincent den Mann der vermutlich mit uns fliegen wird. „Hello.", sage ich auch noch leise. „She is a little bit nervous.", sagt Wincent, um mein komisches Verhalten zu entschuldigen. Der Mann führt uns in eine Halle wo bereits der Flieger steht. Dort müssen wir noch schnell was unterschreiben und dann bekommen wir einen Anzug, Stiefel, Handschuhe und einen Helm mit Brille. „Would you like some pictures taken in the air?", werden wir gefragt. "Yes that would be awesome." Okay dann haben wir also jetzt dann Fotos auch. Wir bekommen noch eine Einschuldung zur Landung.

15 Minuten später sind wir angezogen auf dem Weg zum Flugzeug, wo zwei jüngere Männer warten. Die zwei haben auch einen Anzug an und steigen mit uns hinten im Flugzeug ein. Ich sitze einfach wie versteinert im Flugzeug und anscheinend sieht auch mein Gesicht nicht mehr gesund aus, denn Wincent zieht mich in seine Arme. „Ich hab so Angst, wie noch nie in meinem Leben." „Willst du nicht springen?" „Doch ich will aber fuck ich hab Angst. Du gar nicht?" „Angst nicht, aber Respekt schon. Die zwei machen das jeden Tag 10 Mal und haben das sicher drauf. Vertrau ihnen und denk jetzt an was Schönes." „Was denn? Mir fällt nichts ein.", sage ich verzweifelt. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. „An uns nachher nackt im Whirlpool.", sagt Wincent leise. „Wir sollten nicht im Whirlpool gemeinsam schlafen, das ist nicht hygienisch.", antworte ich empört. „Hat funktioniert du denkst an was anderes." „Are you ready?", fragt einer der Tandemspringer. „As ready as I will ever be.", antworte ich. "Everything will be fine." 5 Minuten später sind sowohl Wincent als auch ich an einem der beiden geschnallt und die Flugzeugtür geht auf. „Scheiße ist das hoch.", schreie ich als aufgeht. „Guten Flug, Süße." Und zwei Sekunden später fliegen wir einfach Richtung Boden. Scheiße ist das geil. Ich schreie anfangs echt wie am Spieß aber nach 10 Sekunden ist es einfach nur geil. Als dann der Fallschirm auf geht, bin ich noch entspannter und genieße die Aussicht. Man kann die gesamte Insel sehen und auch Wincent segelt entspannt etwas unter mir umher. Wir gleiten noch einige Minuten durch die Luft und vor dem Landeanflug werde ich nocheinmal nervös. „Just put your legs up and everything will be fine.", schreit der Mann hinter mir. Okay, Füße hoch und Augen zu. 1 Minute später spüre ich wieder Gras und somit festen Boden unter mir. „Und Süße?" „Das war ja so geil." „Sag ich doch." Wincent steht schon vor mir und hilft mir hoch. „Danke, für das Geschenk.", flüstert er als er mich küsst.

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