Kapitel 77: Schade

847 32 0
                                    

-Wincent-

Die Sonne kitzelt mich wach und ich drehe mich noch einmal ein, bevor ich meine Augen öffne. Mila neben mir brummt irgendwas Unverständliches vor sich hin und drückt sich an meinen Rücken. Wir sind beide noch immer nackt und ich habe verdammt gut geschlafen. „Moin.", murmelt sie. „Moin." Mila bewegt sich neben mir mehr und streicht mir sanft durch die Haare. „Na was hast du geträumt?", fragt sie grinsend. „Von dir. Uns. Hier im Haus.", sage ich als ich meine Augen öffne und direkt in ihre braunen blicke. „Ich auch. Es war so schön." „Bald ist es kein Traum mehr sondern Realität.", brumme ich als ich meine Lippen auf ihre lege und meine Hände an ihren Po lege. „Für mehr ist aber nicht Zeit. Ich will noch kurz zumindest Duschen gehen und dann sollten wir uns auf den Tag vorbereiten.", sagt Mila als sie nackt aus dem Zimmer huscht und im Bad verschwindet. Ey, wir wohnen jetzt einfach bald hier. Wahnsinn.

(Zeitsprung 16.4.)

Heute ist die Albumreise mit Wo die Liebe hinfällt wieder ein Stück weiter gegangen und ich bin gerade mit dem Motorrad auf dem Weg nach Berlin. Es war jetzt seitdem wir aus dem Urlaub zurück sind unheimlich viel los. Wir haben zwei Videos gedreht, ich war mit Amelie im Lager und habe unzählige Shirts und Pullis unterschrieben. Das war wie immer so krass, aber ich muss bestimmt in den nächsten Wochen nochmal hin, da ich nicht fertig geworden bin. Heute in Berlin bin ich beim Label und werde alle Vinyls und Deluxeboxen unterschreiben, sowie ein paar Interviews geben, bevor es am Montag dann mit den finalen Proben von Voice Kids losgeht. Ey mein Team ist Wahnsinn. Rockzone, Henriette und Papuna sind alle drei verschieden und einfach top. Mila ist heute auf dem Weg nach Innsbruck und ich vermisse sie richtig.

Im Norden oben haben wir noch alles für die Bäder ausgesucht und mittlerweile ist der Boden verlegt und auch die Treppe schon abgeschliffen, aber wird erst eingelassen, wenn die Bäder fertig sind, was nächste Woche passieren soll. Marco, Martin und ich haben noch die ganzen Möbel in die Räume getragen, wo nichts verändert wird. Mila und ich fahren vermutlich erst in ihren Pfingstferien wieder hin, da wir vorher einfach keine Zeit haben. Ich parke meine Maschine vor Annas Wohnung, wo ich die ersten Meetings haben werde. Ab Sonntag habe ich dann wieder die kleine Wohnung, damit ich Ruhe habe, wenn ich nicht drehen muss. „Hey Anna.", begrüße ich meine Managerin. „Hallo, Kaffee?" „Bitte. Wie geht's? Was steht an?" „Gut, dir? Zufrieden soweit?" „Ja schon. Die Fans scheinen die rockige Seite zu lieben." Anna und ich bereden die Pläne für das Wochenende und die kommende Woche noch bei einem Kaffee, bevor dann der Meetingmarathon startet.

-Mila-

Ich bin gerade auf den Weg von München nach Innsbruck und kann es nicht mehr erwarten endlich bei meiner Familie zu sein. In der letzten Woche ist viel passiert und ich freue mich einfach auf zwei Tage mit Familie. Das Beste ist, dass meine Familie mit nach München kommt, da ich am Montag meinen Abschluss offiziell in der Tasche habe und das Zeugnis bekomme. Ich freue mich so auf den neuen Abschnitt. Einfach keine Studentin mehr sein ist unglaublich geil. Wincent habe ich seitdem Tag, an dem wir wieder zurück nach München sind, nicht mehr richtig gesehen, da er einfach komplett eingespannt ist, wegen seinem Album. Ich freue mich schon richtig auf den Release und höre gerade im Auto Wo die Liebe hinfällt, was mir schon gut gefällt. Ich finde die Lieder, die ich bis jetzt kenne, alle super, aber es ist schwierig für mich die zu hören, da viele davon entstanden sind als es ihm so schlecht ging. Im Auto telefoniere ich dann noch mit Shayenne, was richtig schön ist. Ich bin froh, dass sich wir beide so gut verstehen. Sie erzählt mir richtig viel von Martin und auch ihrer Arbeit, wo es ihr nach wie vor super gefällt.

Angekommen in Innsbruck parke ich das Auto vor der Wohnung meines Bruders und klingle gleich. Meine Mama öffnet die Tür und zieht mich in ihre Arme. „Hey Mama, wie geht's?" „Gut, dir?", fragt sie. „Auch gut. Darf ich rein?", lache ich da sie mich noch nicht losgelassen hat. „Klar, die anderen trinken schon Kaffee." Drinnen im Wohnbereich sitzen Oma, Opa, Mario und Mona bei Tisch und essen Kuchen und trinken Kaffee. „Hallo Mila, schee dassd da bist.", sagt Oma als sie mich umarmt. Nachdem ich alle begrüßt habe setze ich mich neben Mama und trinke einen Schluck Kaffee. „Mila wie geht es dir? Was macht Wincent so?", fragt mein Opa. „Mir geht's guad. Er is in Berlin, wegen Voice Kids und Dinge fürs Album klären. Liebe Grüße von ihm." Ich nehme meine Kaffeetasse und trinke einen Schluck, aber ich werde durch meine quietschende Mama unterbrochen. „Was ist das für ein Ring, Mila?" Mir ist nicht aufgefallen, dass ich meinen Ring komplett offensichtlich präsentiere. „Upps. I hab des anders geplant. Mit Wincent per Facetime dabei, aber ja wir san verlobt.", antworte ich und Mama zieht mich sofort in ihre Arme. „Ich freu mich so für dich. Du hast dir das so verdient." „Danke Mama." Nachdem mir alle gratuliert haben muss ich alles zum Antrag erzählen, aber ich mach das gerne, da es mich freut, wie sie sich mit mir freuen.

Abends als ich dann im Bett liege rufe ich noch Wincent per Facetime an, um ihm davon zu erzählen. „Hey Süße, wie war der Tag?" „Gut, ich muss dir was sagen." „Schieß los.", meint er mit einem verwirrten Blick im Gesicht. „Ich hab ihnen heute schon vom Antrag erzählt. Mama hat den Ring gesehen und du weißt, wie schlecht ich lügen kann." Ich habe ein schlechtes Gewissen, was ich nicht ganz erklären kann warum. „Ach macht doch nichts. Haben sie sich gefreut?", lacht Wincent. „Ja klar. Die lieben dich." „Das freut mich. Wo bist du?" „Ich schlafe im Babyzimmer bei Mario und Mona. Du?" „Heute und morgen noch bei Anna, aber ab Sonntag hab ich dann wieder die Wohnung." „Ich vermiss dich." „Ich dich auch. Kommst du am Wochenende zum Finale?", fragt Wincent mich. Ich möchte ihn überraschen, weshalb ich mir irgendwas ausdenke. „Na, i hab de Woche drauf in 2 Klassen Schularbeit und generell viel zu tun für die Arbeit." „Schade. Es tut mir so leid, dass ich bei deinem Abschluss nicht dabei sein kann und nicht da bin, wenn deine Familie nach München kommt." „Wincent. Du kannst nichts dafür, ist ja alles gut. Mach du deinen Job und ich genieße die Zeit mit meiner Familie. Ich soll dich von allen Grüßen." „Danke Süße. Du bist die Beste." „Ich weiß.", lache ich und kuschle mich in mein Kissen. Wincent und ich quatschen noch viel zu lange, sodass wir erst gegen 3 Uhr einschlafen.

Die nächsten zwei Tage sind richtig entspannt. Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie und auch mit Sophie, die immer nervöser wegen der Hochzeit wird, da es ja in zwei Monaten soweit ist. Sie legt auch gleich los mit der Planung meiner Hochzeit, wobei ich sie da sofort bremse, da Wincent und ich noch nie darüber geredet haben. Wann, wo, wie all diese Fragen sind noch offen, aber wir haben beschlossen erst umzuziehen und dann in Ruhe darüber nachdenken, was wir wollen. 

Zuhause für michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt