Kapitel 33: Krach und Besuch

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-Wincent-

Die ganze Woche über hatte ich versucht nicht daran zu denken, dass Mila mit einem anderen Mann die Woche verbringt. Ja klar es ist Arbeit, aber trotzdem. Als gestern dann auf Instagram Fotos aufgetaucht sind war ich einfach nur enttäuscht. Mila und Nick wirken echt glücklich und vertraut. Ich war gestern, dann die ganze Zeit hier in der Wohnung und Mila wollte mich dauernd anrufen, was ich aber abgeblockt habe. Gerade bin ich auf dem Weg zum Flughafen, weil ich sie einfach trotzdem abholen will, ich habe sie ja unglaublich vermisst. Ich parke mein Auto und schreibe Mila eine kurze Nachricht, dass ich da bin. Keine 5 Minuten später kommt sie aus dem Gebäude raus und hält Ausschau nach meinem Auto, was sie auch schnell findet. Sie packt ihren Koffer in den Kofferraum und setzt sich auf den Beifahrersitz. „Hey.", sage ich ruhig. „Wincent, da war ist und wird nie etwas zwischen Nick und mir sein. Wir sind einfach Freunde." Mila sieht mich verzweifelt an und nimmt meine Hände in ihre. „Ja, was wenn ihr euch verliebt und du ihn wählst, weil er einen einfachen Beruf hat.", zweifle ich an mir selbst. „Spinnst du? Mir ist doch scheißegal was dein Beruf ist, ich liebe dich, nicht deinen Beruf.", sagt sie richtig aufgebracht. „Lass uns daheim weiterreden.", beendet Mila die Diskussion hier im Auto.

In der Wohnung angekommen räumt Mila ihren Koffer aus und stellt sich unter die Dusche. Ich bin kurz am überlegen, ob ich ihr Gesellschaft leisten soll, verwerfe diese Idee aber sehr schnell. Mit einem Bier in der Hand setze ich mich hinaus auf den Balkon. Es ist eigentlich schon richtig kalt, aber die frische Luft lässt mich klarer denken. „Hey, du wirst noch krank.", höre ich Mila hinter mir. Ich atme tief durch und stehe auf, um wieder rein zu gehen. „Können wir nochmal darüber reden?", bitte ich sie drinnen auf der Couch. „Also ich hab alles gesagt. Da war nix, ist nix und wird nie was sei.", sagt Mila trocken. „Ich habe einfach Angst, dass du dir jemand anderen suchst der mehr Zeit für dich hat." „Wincent jetzt hört du mir einmal ganz genau zu, denn ich hab jetzt keine Lust mehr. Habe ich dir jemals einen Grund zur Eifersucht gegeben? Nein. Bist du ständig mit Mädels unterwegs? Ja. War ich da jemals eifersüchtig? Nein und weißt du warum? Weil ich dir verdammt nochmal blind vertraue.", schreit Mila schon fast. Oh shit. „Und komm jetzt nicht mit aber bei mir ist es Arbeit. Bei mir auch. Nick ist mein Kollege." Sie steht auf und rennt in unser Schlafzimmer. Okay das habe ich jetzt richtig verbockt. So gekracht hat es noch nie. Soll ich sie jetzt etwas in Ruhe lassen? Nein, ich muss das klären, und zwar sofort. Ich schnappe mir eine Tafel Schokolade und klopfe an die Zimmertür. „Süße, kann ich reinkommen?" Keine Antwort. Ich öffne die Tür einfach und was ich sehe lässt mein schlechtes Gewissen nicht unbedingt kleiner werden. Mila liegt weinend auf dem Bett und sieht nicht mal auf zu mir. „Mila" „Was? Willst du mir wieder eine Affäre unterstellen?", sagt sie angepisst, aber sie hat sich zumindest zu mir gedreht. „Nein, ich wollte mich entschuldigen für alles. Ich vertraue dir, aber als ich die Fotos gesehen habe und meine Fans kommentiert haben ist bei mir das Kopfkino durchgegangen. Ich liebe dich und bin mir sicher, dass du mich nie betrügen würdest." „Na dann is ja gut." „Kannst du bitte herkommen?" Ich sitze mittlerweile im Bett und lehne am Kopfteil wohingegen Mila so weit weg von mir wie möglich liegt. Sie rappelt sich auf und lässt sich auf meinen Schoß fallen. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht vertraut habe. Ich bin mir sicher du würdest mich nie betrügen.", murmle ich gegen ihre Lippen. „Ich liebe dich auch, aber weißt du was das mit mir macht? Es reicht schon, wenn ich von deinen Fans Untreue unterstellt bekomme, aber dann auch noch von dir? Das tat oder tut richtig weh." Es laufen noch immer Tränen über ihre Wangen und es bricht mir das Herz sie wegen mir so zu sehen. „Ich werde mich bessern. Ich vertraue dir, aber nicht den Männern, weißt du?" „ach komm, Nick würde mich nicht mal anfassen einfach nur weil er weiß, dass ich in einer Beziehung bin. Mach dir einfach nicht mehr Gedanken als notwendig ist." „Okay. Ich liebe dich über alles." „Ich dich auch, du Spinner.", lacht Mila wieder und legt endlich ihre Lippen nach einer langen Woche auf meine. Der Kuss bleibt unschuldig und echt schön. Mila löst sich von mir und sieht mir tief in die Augen. „Wincent, zweifle bitte nie an dir selbst und an unserer Beziehung. Du bist mein Traummann und du wirst mich nie wieder los." Ich nicke stumm und ziehe sie in meine Arme. Diese Frau ist Wahnsinn...die lass ich echt nicht mehr gehen. „Wollen wir noch etwas raus gehen? Spazieren?", fragt Mila nach einiger Zeit. „Ja klar, warum nicht." 

-Mila-

Wincent und ich haben das Ganze hoffentlich geklärt und gehen jetzt noch eine Runde spazieren. Ich mag unsere Wohngegend so gerne, außerhalb von München und einfach grüne Umgebung. Händchenhaltend schlendern wir durch einen Park und genießen das Wetter. „Wirst du München vermissen?" Wincent überlegt, bevor er antwortet. „Ja schon. Hier habe ich viel erlebt in den letzten Jahren, aber ich freu mich unheimlich auf das Leben mit dir im Norden." „Den Trubel in München hast du ja trotzdem immer wieder wegen der Arbeit." „Stimmt. Hast du eigentlich schon mit deinem Schulleiter gesprochen?" „Nein, das mache ich im neuen Jahr. Jetzt möchte ich erstmal die Weihnachtszeit genießen." „Versteh ich. Ach ja Shayenne und Martin kommen am 7. und bleiben bis zum 11. Wann hast du Zeit bezüglich des Termins mit Herrn Weber?" „Wir könnten ja mit Shayenne und Martin hochfahren oder fliegen. Ich habe am Freitag Schule, aber vielleicht kann ich mir frei nehmen oder Stunden tauschen, dann können wir in der Früh schon los." „Okay, ich kann auch mit Herrn Weber telefonieren und ihn bitten den Termin auf Samstag zu legen, dann haben wir keinen Stress." „Okay, ja mach das, wenn es nicht geht ist es auch egal, wir finden eine Lösung."

(Zeitsprung 7.12.)

„Wincent kannst du bitte am Weg zum Flughafen noch Milch und Brot kaufen?", schreie ich aus dem Studiozimmer in die Wohnung. Heute kommen Shayenne und Martin nach München und wir bereiten noch alles vor. Wincent fährt jetzt dann los und holt sie vom Flughafen ab. Ich bin vor 1 Stunde von der Schule heimgekommen und Wincent hat den ganzen Vormittag Meetings gehabt und so viel es geht schon erledigt, damit er diese Woche Zeit für seine Schwester hat. „Ja klar, sonst noch irgendwas?" „Nein, sonst haben wir alles. Danke." Wincent steht in der Tür und beobachtet mich wie ich die Schlafcouch beziehe. Ich spüre plötzlich ein Brennen auf meinem Po. Hat er mir gerade wirklich einen Klaps auf den Po gegeben? „Ey,, was soll das?" Ich drehe mich um und Wincent steht jetzt ganz dicht hinter mir und meint trocken. „Dein Arsch sieht in dieser Jeans einfach verdammt gut aus." „Spinner." Ich will mich gerade umdrehen und das Bett machen, aber Wincent zieht mich zu sich und küsst mich stürmisch. Natürlich verliere ich meine Standfestigkeit sofort und es entsteht eine kleine Knutscherei, aber bevor Wincent mich auf die Couch schubst löse ich mich. „Deine Schwester kommt in nicht mal einer Stunde hier an, also Schluss jetzt." „Genau, weil sie kommt, könnten wir noch schnell.", meint Wincent. „Nein jetzt nicht, aber wir werden schon Zeit finden." Wincent schmollt vor sich hin verlässt aber dann doch das Zimmer, sodass ich noch fertig machen kann hier.

Als Wincent die Wohnung verlässt beginne ich in das Essen für später vorzubereiten. Wincent wollte unbedingt Pizza, weshalb ich den Teig und die Tomatensauce vorbereite. Ich freue mich echt schon auf die Woche mit Shayenne und Martin. Morgen wollen wir am Abend auf den Weihnachtsmarkt gehen, um den Weihnachtszauber in München zu genießen.

-Wincent-

Ich bin gerade auf dem Weg zum Flughafen, um meine kleine Schwester abzuholen. Es ist das erste Mal, dass sie Mila und mich hier in München besucht. Ich habe heute Vormittag versucht den ganzen Papierkram der Woche zu erledigen, weil ich einfach mit ihr und Martin Zeit verbringen will. Nach 20 Minuten parke ich das Auto am Parkplatz vor dem Flughafen und warte noch im Auto bis Shay mir schreibt, dass sie da sind. So kann ich möglichst lange unerkannt bleiben. Nach weiteren 10 Minuten, in denen ich einfach auf Instagram unterwegs bin, kommt die Nachricht. Ich schnappe mir meine Cap und verlasse das Auto, um die zwei einzusammeln. Im Gebäude ist erstaunlich wenig los und ich denke, dass ich da auch die 10 Minuten hätte sitzen können. Ich kann Shayenne und Martin schon sehen als sie auf mich zu kommen. „Hey Kleine.", sage ich als sie mir in die Arme fällt. „Ich hab dich vermisst.", murmelt sie in meine Brust. Nachdem wir uns gelöst haben begrüße ich auch Martin. „Guten Flug gehabt?" „Ja war angenehm, fast keine Menschen.", meint Martin. „Gut. Kommt los geht's, ab in die Wohnung." Ich schnappe mir Shays Koffer und gehe zum Auto.

Ich öffne gerade die Wohnungstür und kann Mila drinnen singen hören. „Hey Süße, wir sind da.", rufe ich und keine 2 Sekunden später steht Mila im Flur und umarmt meine Schwester fest. „Hey schön, dass ihr da seid. Kommt rein." „Danke für die Einladung." „Kein Ding. Wollt ihr zuerst eure Sachen in euer Zimmer bringen oder Kaffee?" „Zuerst Zimmer. Ich will mich noch umziehen.", antwortet Shay mir. „Dann kommt mal mit, ich zeig euch alles.", sagt Mila und die drei verschwinden. Ich gehe in die Küche und sehe, dass Mila schon alles bereitgestellt hat. Sie hat gestern sogar Kuchen gebacken für heute zum Kaffee. Der Tisch ist noch nicht gedeckt und somit mache ich das. „Sie kommen in 10 Minuten. Wollen noch kurz umziehen und die Sachen auspacken.", höre ich Mila hinter mir sagen. „Der Kuchen sieht so lecker aus." Mila kommt zu mir und ich umarme sie fest. „Was ist los?", will sie sofort wissen. „Ach nichts. Freue mich nur auf die Woche mit euch drei." 

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