-Wincent-
Mila klammert sich an mich und weint bitterlich. Durch die Wortfetzen, die ich gehört habe, kann ich mir schon denken was passiert ist. „Sh...wir kriegen das hin. Egal was wir zwei packen das.", versuche ich sie zu beruhigen. Wir sitzen noch fast eine halbe Stunde schweigend aneinander gekuschelt im Bett. Ich warte einfach was Mila machen will. „Danke.", schnieft sie als sie sich aufrichtet. „Süße, du musst nicht danke sagen dafür. Willst du duschen und dann Frühstücken gehen?" Sie nickt und geht direkt ins Bad und ich nehme das erste Mal mein Handy in die Hand. Marco und meine Mama haben mir eine Nachricht geschrieben wo wir bleiben. Ich beschließe Mama einfach kurz anzurufen. „Hey Mum. Wie geht's dir?" „Jetzt gut, weil du dich gemeldet hast. Alles klar bei euch?" „Ja einigermaßen beziehungsweise weis ich es nicht. Mila und ich werden eventuell einen früheren Flug nehmen. Ihr könnt schon heimfahren, wir kommen klar." „Okay. Kann ich irgendwie helfen? Soll ich euch Frühstück ins Zimmer bringen?" Mama ist die Beste. „Ja das wäre super, dann könnten wir uns auch verabschieden." „Alles klar ich bin in ca. 20 Minuten bei euch." Nachdem ich aufgelegt habe räume ich das Zimmer grob zusammen und ziehe mir Jogginghose und Hoodie an, als die Badtür aufgeht und Mila in Leggins und einem Shirt von mir den Raum betritt. „Willst du drüber reden?" „Nein...doch ach i woas ned." „Komm her." Sie wirkt extrem verzweifelt und ich versuche sie durch meine feste Umarmung einfach zu beruhigen und ihr Sicherheit zu geben. „Das war Mario, unser Vater ist gestern aus dem Gefängnis raus und wird vermutlich Kontakt zu uns aufnehmen wollen. Mario meint ich soll einfach nicht alleine irgendwo hin, weil man nie weiß was passiert. Klar weiß er eigentlich nicht das ich in München wohne, aber trotzdem habe ich Angst. Das ist so verrückt, Angst vor meinem eigenen Vater." Mila spricht emotionslos und ich bewundere sie für ihre Stärke. „Hey Mila, ich bin bei dir und ich werde dich nicht alleine lassen. Sobald wir in München sind ziehst du so schnell es geht zu mir, damit du nie allein bist." Es klopft an der Tür, das muss Mama sein. „Jetzt essen wir aber erstmal was." Mila schaut mich verwirrt an und ich sage nur: „Mama bringt uns was hoch, dann brauchen wir nicht runter gehen. Und nein sie weiß nichts, das kannst du ihr, wenn du willst irgendwann erzählen, aber jetzt weiß sie nichts." Mila küsst mich kurz bevor ich die Tür öffne und meine Mama und Schwester begrüße. Ich ziehe Mama in eine Umarmung und sage nur: „Frag nicht, wir erzählen es irgendwann." Mama nickt und betritt das Zimmer. Shayenne sieht echt müde aus und ich muss kurz schmunzeln. „Na, wie fühlt sich ein Kater so an?" „Ach hör auf. So schlimm war es nicht. Ich habe nur wenig Schlaf bekommen." In dem Moment in dem sie den Satz beendet wir ihr Kopf knallrot. „Ach wenig Schlaf also?", necke ich sie weiter. „Ja und jetzt hör auf und spar dir die Moralpredigt." Ich muss lachen und ziehe sie in eine Umarmung. „Ich hoffe es war so wie du es dir vorgestellt hast." Shayenne nickt nur stumm und ich finde es ja echt süß, wie unangenehm es ihr ist über das Thema zu reden. Im Zimmer sitzt Mila am Bett und isst schon das Frühstück. Meine Mum sitzt auf einem der Sessel und unterhält sich mit ihr. „Hey nicht alles aufessen.", schmolle ich als ich sehe, dass sie die letzte Waffel isst. „Uppsi. Komm her." Ich schmeiße mich zu meiner Freundin aufs Bett und beiße in die Waffel. „Boah ist das lecker. Wann fahrt ihr?" „Jetzt.", sagt meine Mum und steht auf. Ich stehe auf, um die zwei zu umarmen und auch Mila tut das. Mama und Mila umarmen sich gerade und Mama sagt: „Wenn du irgendwas brauchst, wir sind für dich da." Für mich ist es wirklich einfach ein Traum wie gut sich Mila und meine Familie verstehen. „Tschüss Kleine. Pass gut auf Mama auf und liebe Grüße an Martin." „Bis bald. Hab dich lieb." Mama kommt auf mich zu und streicht mir die Haare aus dem Gesicht. „Mein Junge, ich bin stolz auf dich und immer für dich da. Egal wann und wo, ich bin da." „Danke Mama." Ich ziehe sie in eine feste Umarmung und will sie erst gar nicht loslassen.
-Mila-
Nachdem Shay und Angela gefahren sind haben Wincent und ich gefrühstückt und nur zusammengepackt. Über meinen Vater haben wir eigentlich nicht mehr gesprochen, was ich aber gut finde, da ich erst verarbeiten muss, dass er wieder frei ist. Gerade sind wir auf dem Weg zum Flughafen Hamburg. Ein Freund von Wincent den ich noch gar nicht kannte ist so nett und bringt uns. Wincent sitzt vorne und unterhält sich mit ihm während ich hinten Musik höre und versuche mit meinem Leben klar zu kommen.
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Zuhause für mich
FanficFortsetzung von Worth the wait (Unbedingt vorher lesen) Das Abenteuer von Mila und Wincent geht weiter, wie könnt ihr selbst lesen. Pinterest Pinnwand zur Geschichte: https://pin.it/4EBgx9P Alle Inhalte sind frei erfunden