Kapitel 52: Falscher Platz

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-Wincent-

Ich ändere also die Route und fahre kurz in die Wohnung, um Kleidung für Mila zu holen, bevor ich mich auf den Weg zur LMU Klinik mache. Ich bin richtig angespannt und mache mir einfach Sorgen um meine Freundin. Ich stelle fest, dass ich vermutlich viel zu schnell gefahren bin als ich 10 Minuten später am Parkplatz der Klink stehe. Ich betrete das Krankenhaus und fühle mich direkt unwohl, ich hasse einfach Krankenhäuser. Am Schalter frage ich: „Meine Freundin Mila Stein wurde vor kurzen hier mit der Rettung eingeliefert. Oder sie kommt in Kürze." „Atmen Sie erstmal tief durch und dann bitte noch einmal langsam.", versucht die Dame mich zu beruhigen. Ich atme tief durch und fange noch mal langsam an. „Meine Freundin Mila Stein wird mit der Rettung gebracht und ich möchte zu ihr." „Okay, ich schau einmal im System." Sie tippt irgendwas herum und sagt dann: „Sie ist noch nicht da, aber ich sage Ihnen, sobald ich was weiß Bescheid. Nehmen Sie Platz." Sie deutet auf den Besucherbereich hinter mir, wo ich mich auf einen Sessel im Eck fallen lasse. Ich hoffe einfach, dass es bei Mila nicht so schlimm ist. Ich beschließe Mario anzurufen und ihm zumindest Bescheid geben. „Hey Mario, hast du kurz Zeit?" „Ja klar was gibt's." „Es geht um Mila." „Was ist passiert?" „Sie war heute in der Therme mit ihren Mädels und ist dort anscheinend gestürzt. Was genau ist weiß ich noch nicht, weil ich gerade hier im Krankenhaus warte, bis sie mit der Rettung ankommt." „Scheiße. Soll ich kommen?" „Ich weiß nicht. Vielleicht warte noch, bis wir mehr Info haben, denn vielleicht kann sie heute eh nach Hause." „Okay, halt mich auf dem Laufenden, bitte." „Ist doch klar. Ich muss aufhören Milas Mädels sind gerade rein. Ich melde mich, wenn ich mehr weiß." Als ich aufgelegt habe stehe ich auf und gehe zu den Mädels die mich noch nicht gesehen habe. „Chrisi, Luisa, Mara. Hier bin ich." „Ah hey Wincent. Weißt du schon mehr?" „Nein, aber sie sollte eigentlich da sein, wenn ihr schon hier seid." „Entschuldigung. Ihre Freundin ist jetzt fertig mit den wichtigsten Untersuchungen und sie können zu ihr.", sagt die Frau von vorhin. „Danke. Wo ist sie?", frage ich gleich. „Kommen Sie ich bringe sie alle hin." Wir vier folgen der Frau durch das Krankenhaus auf eine Station. „Hier ist sie drinnen."Ich lächle die Frau an und klopfe sanft auf die Tür. „Ja.", höre ich Mila von drinnen. „Süße, was machst du denn für Sachen?", frage ich als ich den Raum betrete. „Ich weiß es nicht mehr, ehrlich gesagt." Ich setze mich aufs Bett zu ihr und ziehe sie in meinen Arm. Auf ihrem Kopf hat sie so ein Netzhäubchen, aber sonst sieht sie eigentlich wie immer aus. „Wie geht's dir?" „Der ganze Körper und vor allem der Kopf tut weh." „Ruh dich aus. Ich habe dir gemütliche Kleidung mitgenommen, dann kannst du deinen Bikini ausziehen." Sie liegt in so einem Krankenhaus Kleid da und hat darunter noch den Bikini. „Oh wie geil. Danke. Mädels tut mir leid, dass der Tag hier endet.", sagt sie an die drei gerichtet, die beim Fenster stehen. „Ach mach dir nichts draus, solange nichts Schlimmes passiert ist, ist ja alles gut. Wir werden dann jetzt aber wieder fahren. Meldest du dich, wenn du mehr weißt?" „Ja klar.", antwortet Mila. „Danke fürs Bescheid geben." Ich stehe auf und umarme die drei kurz, bevor sie das Zimmer verlassen. Mila versucht sich aufzusetzen und sieht mich an. „Hilfst du mir beim Umziehen?" „Klar." Sie lehnt sich an mich und ich knüpfe ihr das komische Teil vorsichtig auf und dann rutscht das Kleid von ihren Armen. „Willst du ein Shirt oder einen Pulli?" Ich weiß schon, dass sie Pulli sagen wird und greife nach dem dicken schwarzen Teil. „Pulli." Ich muss schmunzeln und ziehe ihr ganz vorsichtig den Pulli über den Kopf. „So jetzt noch die Arme und dann noch eine Hose." „Danke Wincent." Sie ist einfach so süß und so benommen. „Ich kann nicht mehr. Ohne Hose muss gehen." „Okay, wie du willst." Ich stehe wieder auf und lasse mich auf einen Sessel neben dem Bett fallen. „Hey, falscher Platz. Ich will kuscheln.", beschwert sich Mila sofort. „Okay." Ich schlüpfe aus meinen Schuhen und meiner Jacke und kuschle mich zu Mila unter die Decke. „Wie war dein Tag?", fragt sie mich. Okay Wincent jetzt bloß nicht verplappern... „Richtig gut. War viel im Studio auf Instagram unterwegs und dann am Nachmittag in der Stadt mit Kevin essen und dann im Studio ein bisschen Fabis Geburtstag feiern und dann hat Chrisi angerufen." „Hört sich gut an, außer das Ende. Ich klingle jetzt einmal, ob eine Schwester kommt, die mir irgendwie verraten kann, was ich habe." „Mach das." Keine zwei Minuten später kommt eine ältere Schwester herein und begrüßt uns fröhlich. „Guten Abend, ihr zwei. Was gibt es?" „Hallo, ich wollte einmal fragen, ob mir jemand sagen kann was los ist mit mir und wann ich heim darf." „Ja ihr Arzt sollte jetzt dann vor dem Ende seiner Schicht noch kommen und der entscheidet dann, ob sie heute heim dürfen oder nicht." „Okay. Danke." Mila kuschelt sich näher an mich und ich bin gerade komplett in Gedanken, da ich eigentlich in den nächsten zwei Wochen nur unterwegs bin. „Babe, was ist los?", fragt mich meine Freundin. „Ach, mich nervt mein Beruf gerade etwas, weil ich gerne bei dir wäre, wenn du jetzt nicht ganz fit bist." „Ach komm ich bin schon groß ich schaff das. Ich liebe dich." „Ich dich auch." Ich lege meine Lippen heute das erste Mal auf ihre und es explodiert alles in mir und dem Kuss zufolge auch bei Mila. Wir werden durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen und ein junger Arzt betritt den Raum. Er lacht uns still aus und Milas Wangen sind schon wieder rosa. „Guten Abend Frau Stein. Ich sehe es geht Ihnen schon wieder besser." Mila wird noch roter antwortet aber dann „Ja Kopf tut noch ein bisschen weh und müde bin ich, aber sonst ist alles gut. Darf ich heute nach Hause?" „Okay, ja sie haben eine Platzwunde am Hinterkopf, die aber zum Glück nicht tief ist und auch nur geklebt wurde. Und durch den Aufprall haben sie eine Gehirnerschütterung und wenn Sie mir versprechen, dass sie jetzt 4 Tage nur im Bett bleiben, dann können Sie gehen." „Okay, ja dann will ich heim." „Ich achte darauf, dass sie liegen bleibt.", unterstütze ich Mila. „Okay und wenn die Symptome, wie Kopfweh und Übelkeit mehr werden bitte kommen Sie wieder. Ach ja, Sie haben einiges an Blut verloren und könnten heute noch von Schwindelanfällen geplagt werden." Informiert uns der Arzt. „Alles klar, also sind Sie somit entlassen. Holen Sie sich unten noch die Entlassungspapiere ab bitte. Hier noch ein Rezept für Schmerzmittel, die sie bitte noch morgen nehmen." „Danke und auf Wiedersehen.", sagt Mila zum Arzt als er das Zimmer verlässt. „So ab geht's.", jubelt Mila und versucht zügig aufzustehen. „Hey, du bremst dich jetzt erstmal ein, bleibst sitzen und ziehst dir eine Hose an während ich alles einpacke." Mila versteht schnell, dass ich keinen Raum für Diskussionen lasse. „So komm. Langsam."

-Mila-

20 Minuten später sitzen wir endlich im Auto und ich muss sagen ich bin komplett platt. „geht's?", fragt Wincent als er das Auto startet. „Ja, müde und hungrig." „Sushi oder Pizza?" „Sushi." Wincent macht leise das Album von Dermot Kennedy an und ich schlafe anscheinend ein. „Süße, komm aufwachen." „Sind wir schon da?", frage ich verschlafen, als Wincent mich hochnimmt und trägt. „Wo sind die ganzen Sachen?" „Ich war schon einmal oben und jetzt habe ich nur mehr dich geholt." Er ist so unheimlich süß, wenn er sich um mich kümmert. Unsere Kinder werden das größte Glück der Welt haben mir ihm als Papa. "Was grinst du so?", fragt er als wir im Aufzug stehen. „Ich denke an die Zukunft und daran, dass unsere Kinder den besten Papa der Welt haben werden.", antworte ich ehrlich, da ich ja eh mit ihm darüber reden wollte. Wincent sieht mich erstaunt an, fängt aber dann gleich zu lächeln an. „Ich liebe dich, Süße."

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