Kapitel 32

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Nach dem Training machten wir uns auf den Weg zurück in Wandas Wohnung, es war schön mit ihr und Nat Zeit zu verbringen.Vor dem Haustür stand ein Mann, allerdings konnte ich zunächst nicht erkennen wer, denn er stand mit dem Rücken zu uns. Als er sich zu uns drehte, stockte mir der Atem, es war Steve. „Was hat er hier zu suchen?", fragte ich. „Wir haben ihn heute morgen angerufen", sagte Nat. „Warum?" „Damit ihr das zwischen euch klärt, ihr könnt nicht ewig voreinander weglaufen", antwortete Wanda. Ich war leicht angesäuert, ich hätte gerne den Zeitpunkt ausgesucht, an dem ich mit Steve rede. Aber wie wir alle wissen, wir kriegen nicht immer das was wir wollen. „Hi", sagte er, als wir fast vor ihm standen. „Hey", sagten Nat und Wanda; ich blieb stumm. Wanda schliss die Tür auf und gemein liefen wir hoch zu ihrer Wohnung. Ich ging in die Küche , Steve folgte mir und setzte sich an den Esstisch. Wanda und Nat machten sich auf ins Wohnzimmer und schlossen die Tür.
Zwischen uns herrschte eine unangenehme Stille. „Victoria, hör zu. Ich will nicht, dass das so zwischen uns weitergeht. Ich miss wissen wo wir stehen." „Das kann ich dir nicht sagen. Ich bin selber verwirrt, ich meine, ich komm nicht einmal mit meinem eigenen Leben klar, wie soll ich dann in deines passen."
„Was ist passiert, als ich nicht da war?", fragte er. „Ich habe eine neue Superkraft, doch ich weiß nicht wie ich sie kontrollieren kann." „Erzähl mir davon." Steve war sehr interessiert, also erzählte ich ihm von dem Abend und dem Mann, als meine Kräfte das erste Mal einsetzten. „Wow, das ist krass." Danach war es wieder still. „Wo warst du so?", fragte ich. „Ich war noch ein paar Tage in Wakanda und dann bin ich nach Schottland gegangen, allerdings etwas weiter außerhalb." „Hast du schon wieder mit Tony geredet?" „Nicht direkt, ich habe ihm ein Brief geschrieben, so dass er weiß dass ich immer für ihn da bin, egal was zwischen uns vorgefallen ist. Und du?" „Ich war bei ihm und bei Peter. Ich musste sicher gehen, dass Peter noch eine weitere Bezugsperson außer May an seiner Seite hat, solange ich nicht bei ihm bin. Tony und ich leben in Frieden miteinander, also alles gut." „Hört sich doch gut an", sagte Steve, woraufhin ich nickte. „Steve, das mit dem Kuss...", ding ich an, doch Steve unterbrach mich. „Nein schon in Ordnung. Ich verstehe, wenn du nicht bereit dazu bist." „Das wollte ich eigentlich nicht sagen, ich will dass zwischen uns alles wieder gut ist. Aber ich kann diesen Kuss nicht einfach vergessen." „Und was wollen wir jetzt machen?", fragte er. „Keine Ahnung, sag du es mir." „Ich will diesen Kuss eigentlich auch nicht vergessen, aber du darfst mich nicht von dir stoßen. Ich weiß nicht, was du in meiner Zukunft siehst, aber es scheint dich zum Nachdenken anzuregen." „Nein das ist es nicht", log ich ihn an. „Was ist es dann?", fragte er etwas lauter. „Das kann ich dir nicht sagen", antwortete ich auch mit einem lauterem Ton. „Genau das ist das Problem. Das zwischen uns kann nicht funktionieren, wenn wir uns Dinge verheimlichen." „Wer von uns hat denn damit angefangen?", zickte ich ihn an. „Ist das dein Ernst, willst du mir wirklich die Schuld in die Schuhe schieben, nur weil ich dir verheimlicht habe, dass Peggy noch lebt?" „Ja, sowas macht man nicht. Besten Freunden erzählt man alles", schrie ich. „Dann sag mir, was dein Problem ist", brüllte Steve zurück.
„Das kann ich nicht."
„Gut, dann ist unsere Freundschaft offiziell beendet", sagte er nun mit ruhigerem Ton.
„Na gut, dann ist das hier und jetzt vorbei."
„Gut." Steve stürmte aus der Wohnung raus, als die Tür ins Schliss fiel, überlegte ich, ob ich ein Fehler gemacht habe. Ich habe alles zerstört, heute hätte der Tag sein können, wo all meine Probleme gelöst werden, doch ich lag falsch.
Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, langsam sank ich zu Boden, ich war ein Haufen Elend.
„Vicky, was ist passiert?", fragte Wanda.
„Ich habs versaut, er ist gegangen."
„So schnell läut das hier nicht", sagte Nat und stürmte aus der Wohnung. Was hatte sie vor?
Wanda beruhigte mich ein wenig, doch ich hatte Angst, dass ich Steve endgültig verloren habe, das war nie mein Ziel.
Nach einer viertel Stunde, hörte ich Schritte, Nat und Steve betraten die Küche. „Ihr beide klärt das jetzt, ich sehe nicht dabei zu, wie sich meine Freunde einfach so aufgeben", sagte Nat streng. Gemeinsam mit Wanda verließ sie die Küche und schloss die Tür.
„Tut mir leid", flüsterte ich. „Nein, mir tut es leid. Nat hat mir klar gemacht, dass ich das zwischen uns nicht einfach wegschmeißen kann. Und wenn du Zeit brauchst dich mir anzuvertrauen, dann akzeptiere ich das, aber bitte schließ mich nicht aus." Steve kniete sich vor mich und strich mir sanft die Tränen aus dem Gesicht. „Ich brauche noch etwas Zeit, um dir alles zu erzählen. Aber ich will uns auch nicht aufgeben." Steve schenkte mir ein Lächeln und gab mir ein Kuss auf die Stirn. „Ist wieder alles gut?", fragte ich. „Ja, aber was ist das jetzt zwischen uns?" Ich wusste nicht, wie ich ihm antworten soll, eigentlich wollte ich nur eins, doch meine Visionen hindern mich. Nein Victoria, lass deine Sorgen mal beiseite und hör nur auf dein Herz.
Ich beugte mich langsam zu ihm und wartete darauf, dass auch er mir näher kam. Steve legte seinen Kopf leicht auf die Seite und berührte schließlich meine Lippen.
Dieser Kuss war anders, voller Liebe und ohne Zweifel, es fühlte sich einfach richtig an.
„Na endlich", sagte Nat, die mit Wanda im Türrahmen stand und das ganze beobachtete.

Steve Rogers (lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt