Kapitel 50

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„Wer hat die Steine benutzt", fragte ich aufgebracht in die Runde. Keiner konnte mir eine Antwort geben, alle waren ahnungslos. „Ich....", kam es leise aus meinem Ohr. „Steve?", fragte ich, doch keine Antwort. Alle sahen mich geschockt an, ich selber wusste nicht, was ich fühlen sollte. Ich rannte wie eine Irre über das Schlachtfeld, keine Ahnung, ob das die richtige Richtung war.
Außer Atem blieb ich stehen und sah mich um, dort saß er an einen Stein gelehnt. Ich rannte auf Steve zu, sein Arm war wie Bruce's Arm total verbrannt. Ich kniete mich zu ihm und sah ihm in die Augen. „Warum hast du das getan?", fragte ich schockiert und den Tränen nahe. „Du hast dich für Nat geopfert, jetzt opfer ich mich für Tony." „Das wäre aber nicht deine Aufgabe gewesen, ich hätte es tun sollen." „Du hast so viel getan und ich bin dankbar, dass du so viel für andere gibst. Du wirst eine gute Anführerin sein", sagte er und strich mir mit seiner guten Hand über die Wange, um meine Tränen abzufangen. „Ich will dich nicht verlieren, wir brauchen dich.....ich brauche dich." „Du schaffst das schon, du hast so oft, so lange ohne mich leben können." „Aber ich wusste, dass du am Leben bist. Das hat mir Mut und Hoffnung gegeben." Steve's Atmung wurde immer ruhiger, seine Augen blieben offen, als wäre nichts passiert. Diese wunderschönen Augen, wie der weite Ozean, man könnte sich in ihnen verlieren. Ich bemerkte garnicht, wie sich alle um uns herum versammelt hatten. Tony kniete sich zu mir runter: „Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen, vielleicht hat er noch eine Chance. Er ist schließlich kein normaler Mensch." Ich nickte hektisch und ließ Sam und Bucky dem Captain helfen. Er war schwach, aber vielleicht würde es Hoffnung geben. Sie trugen ihn aus dem Trümmerhaufen, doch im Moment konnte ich mich keinen Zentimeter bewegen, ich war in einer Schockstarre, mein gesamter Körper zitterte. Nat und Wanda kamen zu mir und nahmen mich in den Arm. „Alles wird gut....du wirst schon sehen", sagte Nat, doch es hörte sich nicht wirklich glaubwürdig an, weshalb meine Tränen immer weiter meine Wange hinunterliefen. „Komm, wir folgen ihnen", sagte jetzt Wanda.
Wir ließen das Schlachtfeld hinter uns und verließen das Gelände. Das Krankenhaus war nicht weit weg, doch sobald wir näher an der Stadt waren, umso mehr Trubel in den Straßen. Wir betraten das Krankenhaus, wo die Hölle los war, jeder rannte kreuz und quer, komplett unübersichtlich. Doch glücklicherweise erblickten wir Tony, der uns nun auch registrierte. „Wo ist er?", fragte Nat. „Er wird operiert, es ist aber nicht sicher, ob er durchkommt. Sein Arm wird jedenfalls abgenommen", antwortete er.
Ich setzte mich in den Wartebereich und schlug die Hände über meinem Kopf zusammen. „Das ist alles meine Schuld, hätte ich ihm nie von meinen Visionen erzählt, dann würde jetzt alles anders sein." „Das ist nicht deine Schuld, jeder von uns hätte sich geopfert, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte", versuchte Nat mich zu beruhigen. „Ich hätte es tun sollen....ich hätte mir einfach diesen Handschuh schnappen sollen..." „Vicky, du hast schon so viel für uns getan. Keiner hätte von dir verlangt, diesen Handschuh zu betätigen", sagte jetzt Tony, der sich vor mich hinkniete.
Wir warteten noch ein paar Stunden, bis endlich ein Arzt kam. „Sie müssen zu Mr. Rogers gehören. Hören sie, sein Zustand ist im Moment stabil, aber wir können nicht garantieren, dass das so bleibt. Es heißt jetzt erstmal abwarten. Am besten sie fahren nach Hause und beruhigen sich erstmal. Wir melden uns, wenn sich etwas ändern sollte." „Alles klar, danke Doktor", sagte Tony und erhob sich. „Kommt, wir fahren nach Hause." „Hast du vergessen, dass unser zu Hause zerstört wurde", fragte Nat leicht angepisst. „Wir fahren ja auch zu mir nach Hause", sagte Tony und betonte das MIR besonders. Also fuhren wir alle (Clint, Bucky, Sam, Bruce, Wanda, Nat, Thor und ich) zu Tony, wo Morgan schon gespannt auf ihren Vater wartete. „Daddy", rief sie und sprang in seinen Arm. „Hey Süße, wie gehts dir?" „Gut, habt ihr die bösen Aliens besiegt?" „Ja das haben wir, jetzt brauchst du keine Angst mehr um mich haben", sagte Tony und drückte seine Tochter noch fester.
Alle gingen hinein, doch im Moment wollte ich einfach alleine sein, weshalb ich mich an den Steg setzte und die Aussicht genoss. Nach einer Weile hörte ich plötzlich Schritte hinter mir, Morgan setzte sich demonstrativ neben mich und sah mich von der Seite an. „Gehts dir gut?", fragte sie.
„Nein nicht wirklich, ich bin etwas traurig, weißt du." „Warum, was macht dich traurig."
„Ich habe Angst eine sehr wichtige Person zu verlieren", antwortete ich mit Tränen in den Augen. „Wer ist diese Person?" „Erinnerst du dich noch an unseren ersten Besuch? Dieser große, blonde Mann, Steve. Er ist diese Person. Ich bin traurig, weil ich ihn vielleicht verlieren werde. Ich würde mir die Schuld geben, wenn das passiert."
„Du bist nicht schuld, Daddy hat erzählt, wie du tapfer du gekämpft hast......sei bitte nicht mehr traurig. Steve wird bestimmt wieder gesund", sagte Morgan und nahm mich in den Arm.
Doch wir wurden schon wieder unterbrochen. „Vicky, kommst du kurz. Wir müssen noch was besprechen", sagte Tony und ging mit Morgan und mir zurück ins Haus.

Steve Rogers (lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt