Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]

[Kapitel 55.]

Mich würde mal interessieren, ob jemand noch diese Geschichte ließt? :)

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Tag des Wiedersehens. Sina stopfte das letzte Paar Socken in ihren Koffer, bevor sie ihn schloss und in den Flur neben ihre Handtasche rollte. Eigentlich hatte sie schon am Vorabend geplant gehabt zu packen, aber wie immer, wurden ihre Pläne durch viel zu lange Gespräche mit Basti "gestört" und auch ihr Baby war recht unruhig gewesen, was daraus resultierte, dass sie es sich lieber aufs Sofa gepflanzt hatte und ihre Kugel beruhigend massierte – mit Blick auf ihren Basti am anderen Ende des Videochats. Basti liebte es Sina dabei zu beobachten, wie sie ihren runden Bauch streichelte...

... und heute war es endlich wieder soweit, dass er sie nicht nur dabei beobachten, sondern es auch selbst tun durfte. Er war schon ganz nervös. Die Band flog nach Hamburg, was ihn irgendwo beruhigte, so musste er nicht mehrere Stunden mit Matt im Van sitzen, mit dem Wissen, dass die Konfrontation wieder einmal nahte. Er hatte nur Moritz und Karsten bei sich. Und Karsten war ohnehin auf seiner Seite. Moritz? Der blieb professionell und hielt sich nach wie vor weitestgehend raus. Solange Basti den Vertrag nicht brach und die Beziehung öffentlich machte, hatte er keinerlei Grund sich einzumischen. Und das wollte er auch nicht. Dafür war er zu alt und Beziehungstherapeut war nicht Teil seines Jobs.

Also setzte sich Sina in ihr Auto Richtung Hamburg und Basti bestieg zusammen mit seinen Kollegen das Flugzeug.

„In zwei Stunden haben wir uns wieder <3", textete Basti seiner Freundin, bevor er sein Handy in den Flugmodus setzte und es sich neben Karsten in der kleinen Eurowingsmaschine gemütlich machte. „Man sieht dir einfach an, wie sehr du dich freust", schmunzelte der junge Mann aus Bonn. Der Angesprochene errötete und fing an zu grinsen. Ja er freute sich wirklich. Und wie. „Mo? Treffen wir uns eigentlich alle am Flughafen oder im Hotel?", wandte er sich zu ihrem Manager, der eine Reihe vor ihnen saß und in dem Terminplan auf seinem Handy vertieft war. „Dominique wird auf uns am Flughafen warten, der sollte eine halbe Stunde vor uns landen. Matt kommt später nach ins Hotel. Sein Flug ist ausgefallen und der nächste geht erst in mehreren Stunden. Wir hätten heute Mittag ein Interview mit der Bildzeitung gehabt – das wurde aus gegebenem Anlass nun allerdings auf die nächsten Tage verschoben. Also gute Nachrichten für dich Basti: Du hast heute den ganzen Nachmittag für deine kleine Familie. Morgen musst du dich allerdings ein paar Stunden von ihr losreißen, aber das schaffst du oder?" Mo zwinkerte ihm zu. Mo. Zwinkerte. Sowas sah man selten. Basti grinste und nickte. „Gerade so, werde ich das schaffen". Und er dachte gar nicht weiter darüber nach, schließlich hieß es zuerst sie überhaupt wieder zu sehen und das übertönte jeden Gedanken, sich, wenn auch nur für ein paar Stunden, trennen zu müssen.

[...]

Nervös stolperte Sina durch die Gänge des Hamburger Flughafens. Eigentlich war geplant, dass sie sich am Hotel trafen und sie wusste nicht, was sie hier erwarten würde, aber sie konnte es nicht abwarten. Glücklicherweise kam sie relativ gut durch den Verkehr und Bastis Flug hatte etwas Verspätung, aber sie hatte Angst. Sie wusste nicht, ob Matt da wäre. Wie er reagieren würde. Aber sie hatte auch keinen Gedanken darüber verschwendet, als sie die Entscheidung getroffen hatte. Sie wollte einfach ihren Freund wieder in die Arme schließen und küssen. Allein bei dem Gedanken Bastis Lippen auf ihren zu spüren, machte sich ein wohliges, kitzelndes Gefühl in ihr breit.

Ein kurzer Blick auf die Anzeigetafel bestätigte. Der Flug aus Köln-Bonn war im Anflug. Sina eilte zum richtige Gate. Als sie um die Kurve bog, blieb sie abrupt stehen. Da stand Dominique. Wartend. Panisch sah sie sich auch nach dem Holländer um. Dem Vater ihres Kindes. Keine Spur. War er noch nicht da? Oder war er nur auf dem Klo? Kurz schloss sie die Augen. Tief ein und ausatmen. ‚Sina du schaffst das!', sagte sie sich immer und immer wieder.

Langsam ging sie auf den farbigen Sänger zu. „D...Domi?", flüsterte sie leise und krallte sich regelrecht in ihrem Babybauch fest. Domi dagegen dachte erst es wäre ein Fan, der den Flug ausfindig gemacht hatte und nun um ein Foto bat. Er verdrehte die Augen, bevor er sich umdrehte. Stop! War das wirklich Sina? Er musste zweimal hinschauen, bis er sie mit großen Augen und offenem Mund ansah. „Hi...", piepste sie schüchtern.

„Oh mein Gott Sina!" Domi erwachte aus seinem Schock und nahm die Schwangere in eine feste, liebevolle Umarmung auf. „Wie schön dich zu sehen." Er drückte einen kurzen Kuss auf ihre Wange, bevor er sie vorsichtig von sich schob, um sie zu betrachten. Sina war rund geworden. Richtig rund. Immerhin war sie nun schon gegen Ende des 8. Monats und um einiges runder, als er sie das letzte Mal – in Rostock – gesehen hatte. Ihr weißes, enges Tanktop betonte ihren Bauch noch mehr. Sie hatte es mit einer schwarzen Leggins und einem rot kariertem, offenen Hemd kombiniert. Gut sah sie aus. Gesund. Glücklich. Doch als er ihr Gesicht studierte, merkte er, wie nervös sie schien. Und ihm war klar warum. „Matt ist nicht hier", sprach er beruhigend und konnte regelrecht beobachten, wie sich ihre Muskeln entspannten. „Sein Flug wurde gecancelt und er kommt erst später. Es sind nur du und ich hier Baby" Domi zog gespielt verführerisch die Augenbraue hoch und einen Moment später standen beide lachend zwischen den wartendenden Menschen. Es fühlte sich gut an Domi wieder zu sehen. „Wärst du nicht, würden wir hier jetzt nicht stehen und ich wäre nicht hochschwanger" Es stimmte. Hätten sie an besagtem Abend nicht Dominiques Geburtstag gefeiert gehabt, wäre es wohl gar nicht erst so weit gekommen, dass sie alle zusammen getrunken hätten und Sina mit Matt in der Kiste gelandet wäre. Aber sie wollte ihm keine Schuld zusprechen. Von dem ganzen Chaos abgesehen, war sie gerade glücklich. Glücklicher denn je. „Danke dafür", fügte sie also hinzu. Eine Sekunde war Domi verwirrt, aber als er sie ansah und sah, dass sie es ernst meinte, lächelte er.