[Kapitel 37.]

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Ich brauch jemanden mit Schwangerschaftserfahrungen, ich hab so ne riesige Blockade... :[

Aber dennoch wünsch ich euch allen ein frohes neues Jahr und ein erfolgreiches 2018!

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Und so schafften es die Zwei  doch noch ins Wohnzimmer und machten es sich gemütlich. Es war als wäre es das normalste auf der Welt. Dass einer ihrer Lieblingssänger, der Kollege des Vaters ihres Kindes, ihre Jugendliebe, einfach mal so in ihrer Wohnungstür stand und für ein paar Tage zu Besuch war. Für ein paar Tage? Würde er überhaupt länger bleiben? Oder war er nur auf der Durchreise? Sina wollte sich nicht all zu große Hoffnungen machen, also fragte sie ihn nachdenklich: "Wie lange bleibst du eigentlich?" Sie wollte nicht an den Abschied denken, nicht, kurz nachdem sie sich erst begrüßt hatten, aber sie wollte auch wissen, wie lang sie mit ihm hatte. Wie lang sie diesen Moment genießen konnte.
Die Zwei lagen nebeneinander auf das Sofa gequetscht, der Dunkelhaarige seinen Arm beschützend um das Mädchen, welches ihre Arme krampfhaft um seinen Oberkörper geschlungen hatte, fast als hätte sie Angst, dass er sich jede Sekunde auflösen konnte. Ihren Kopf hatte sie in seiner Armbeuge gebettet. Abwesend streichelte Basti Sina's Babybauch, einfach nur fasziniert. Es fühlte sich so richtig an. Ihr so nah zu sein, so verschmust. Immer wieder drückte er ihr einen flüchtigen Kuss aufs Haar, um ihr zu zeigen, dass er da war und nirgendwo hingehen würde, während sie sich über Gott und die Welt unterhielten. Keine tiefgründigen Themen, einfach nur Smalltalk. Die Zeit genossen.

"Hmmm... 2 bis 3 Tage? Wir haben am Freitag wieder Tanztraining in Köln, da muss ich zurück sein, aber bis dahin steh ich dir zur freien Verfügung, wenn du das denn auch willst", lächelnd, aber dennoch erwartend schaute er auf sie runter. Sie sah wunderschön aus in seinen Augen. Ihre Wangen leicht errötet, ihre Haare wild durcheinander, ihre Augen gelb-grün strahlend, ein Hauch von einem Lächeln auf ihren Lippen. Sie sah glücklich aus und das bedeutete ihm mehr als alles andere auf der Welt. Sie verdiente es glücklich zu sein und zu wissen, dass sein Dasein mit ein Grund für diesen Zustand hatte löste in ihm pures Gribbeln aus. ",Mhhhhm ich hab morgen einen Scan beim Arzt und danach Geburtsvorbereitungskurs, aber.." "Darf ich mit?", platzte Basti urplötzlich dazwischen. Überraschend starrte Sina ihn an. Ihr war es unangenehm gewesen, dass sie überhaupt die Termine hatte, wusste, dass die meisten Männer davon eher abgeschreckt waren, wenn sie nicht gerade der Vater des Kindes waren. Mit solch einer Reaktion hatte sie aber nun wirklich nicht gerechnet. "Basti, ich...", Sina wusste nicht was sie sagen sollte. Was wenn ihn jemand erkannte? Wenn jemand auf die Idee kommen würde, es wäre SEIN Baby? Aber dann widerum.. Es war schon süß von ihm, dass überhaupt auf den Vorschlag machte; die Frage stellte. "Ehm.." "Bitte Sina. Ich weiß ich überrumpel dich damit total, aber es wäre mir eine Ehre, wenn ich die Kleine auch mal 'live' sehen könnte", das Wort 'live' stellte er in mit seiner freien Hand angedeuteten Gänsefüßchen, "außerdem erzählst du immer, wie unangenehm es dir ist, wenn du mit der Kursleiterin die Übungen machen musst bei der Schwangerschaftsgymnastik und bei der Geburtstvorbereitung kann ich dir vielleicht nicht viel helfen, aber ich kann DA sein - für dich.  Ich würde dir gerne zumindest einmal das Gefühl geben dürfen, dass jemand die Vaterrolle gerne übernimmt.." Als Basti realisierte, was er gerade von sich gegeben hatte, wurde er puterrot. Sina hätte nie wissen sollen, dass Basti dazu bereit wäre. Er war sich dem selbst nicht sonderlich bewusst gewesen, hatte jedoch oft darüber nachgedacht, was wäre, wenn die Kleine sein eigen Fleisch und Blut wär und nicht das seines verständnioslosen Freundes. Wenn er in der Nacht mit Sina in der Kiste gelandet wäre anstatt Matt, wenn er diese intimen Momente mit ihr geteilt hätte.

"Na gut..", verdrehte Sina gespielt die Augen und küsste Bastis Wange, die sich sofort rot färbte und anfing zu glühen. "Wenn du drauf bestehst.. Aber bitte sei nicht schockiert - es ist keine Gymnastik, est ist Geburtsvorbereitung, da geht es um die Geburt selbst. Aber ich freu mich, wenn du mir Gesellschaft leistest.." Freudestrahlend knuddelte er das Mädchen durch. Er konnte es nicht fassen, wie schön solche kleinen Augenblicke sein konnten und wie sehr ihn das Thema "Geburt" auf einmal interessierte.

Der Abend verging ruhig. Die zwei Freunde hatten sich Pizza bestellt und saßen in Schlafklamotten im Wohnzimmer, welches Sie zu einer Kuschellandschaft umgebaut hatten. Das Sofa ausgezogen, auf die Größe eines Doppelbettes, überall flauschige Kissen und Decken. Die zwei hatten beschlossen, wenn sie eh die ganze Zeit Arm in Arm rumlagen, konnten sie auch gleich gemeinsam im Wohnzimmer schlafen - Sina war ohnehin froh über etwas Abwechslung und "nicht allein zu sein". Das Schlafzimmer war aber dennoch zu 'intim' für die Zwei, deshalb verlagerten Sie ihren Schlafplatz kurzerhand in den Hauptaufenthaltsraum.
Der neue Schlafraum erinnerte regelrecht an eine Spielwiese aus der Kindheit, von Übernachtungen oder "Höhlenbauarbeiten" - nur ohne die Decken der eigentlichen Höhlen. "Wir haben hier ne richtige Pyjamaparty, das ist so cool!"; grinste Basti sie an und schmiss sich in einen Haufen voller Kissen und Decken. "Ja, aber brich dir bitte nicht alle Knochen, ich brauch dich noch", lachte Sina zurück. Basti war manchmal schon ein kleiner Clown, aber das liebte sie so sehr an ihn. Er war tollpatschig, wusste manchmal nicht so richtig, was er sagen sollte, aber schaffte es immer sie zum Lachen zu bringen. Schaffte es, ihr das Gefühl von Geborgenheit zu geben. Sie hatte lange nichtmehr so viel gelacht, wie in den vergangenen Stunden mit dem Sänger. Dieser wollte auch gar keine ernsten Themen ansprechen, diese würden noch früh genug aufkommen, er wollte einfach eine schöne Zeit und diese genießen. Und mit Sina war das einfach. Sie suchte nicht die Problemthemen, sie mied sie selbst ganz bewusst. Sina war ohnehin überraschend positiv eingestimmt und das freute ihn. Sie suchte viel seine Nähe, was ihn alles andere als störte. Lehnte immer wieder mit ihrem Kopf an seine Schulter, vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, nahm ihn einfach ohne Grund in den Arm oder nahm auch einfach nur seine Hand und legte sie zusammen mit ihrer auf ihre Kugel. Davon abgesehen, dass der junge Mann ohnehin nicht seine Hände von ihrem Bauch lassen konnte. Es war wie eine Sucht. Er war einfach zu fasziniert und hatte völlig ausgeblendet, dass Matt der eigentlich Vater des Kindes war. Er hatte das Ungeborene jetzt schon so sehr in sein Herz geschlossen und lieben gelernt, als wäre es sein Eigen. Und wenn er das Mädchen neben ihm so ansah, gestand er sich immer mehr ein, dass er auch sie in sein Herz geschlossen hatte und sie der Grund dafür war, dass sein Herz schneller schlug, wenn sie so etwas sagt, wie "ich brauch dich noch"...

Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt