Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]

[Kapitel 4.]

"Ach wen haben wir denn da..", lachte der farbige Dominique, der sich gerade Orangensaft einschank. "Wenn es euch unangenehm ist, kann ich gehen?", fragte Sina unsicher. Sie wollte nicht, dass es komisch zwischen ihr und den Jungs wurde. Sie war immerhin immer noch ein Fan, und das würde sich nie ändern. Nicht bei den Jungs und auch nicht bei ihr. „Quatsch, setz dich hin – ausnahmsweise", den letzten Teil grummelte Domi nur. Er bezweifelte, dass die Situation in der sie sich gerade befanden noch einmal so vorkommen würde. Dafür vertraute er Matt nicht genug. Er wusste zwar, dass der Holländer die junge Frau mochte und auch öfters von ihr erzählte, aber das taten sie bei vielen Fans. Etwas besonderes sah er in der Beziehung nicht – außer, dass sie nun ein Groupie war.

Und deshalb beäugten die anderen drei Jungs das Verhalten des Mädchens skeptisch, was sie mehr als verunsicherte. So eine Stille hatte noch nie bei einem Frühstück geherrscht, das wusste das Mädchen genau und sie hielt es nicht aus.

„Bitte Jungs! Dieses Stillschweigen bringt mich noch um! Ja Matt und ich hatten Sex, na und? Das ändert nichts daran, dass ich ein Fan bin und es bleiben werde. Das ändert nichts an meiner Beziehung zu euch und dass ihr mir mega viel bedeutet. Also bitte verhaltet euch doch normal mir gegenüber!", das braunhaarige Mädchen flehte regelrecht. Die Angesprochenen blickten sich gegenseitig an. Wie sollten sie reagieren? Matt hatte Sina eine Seite der Band gezeigt, die höchst privat war und einfach so tun als wäre nie etwas gewesen? Alleine der Fakt, dass sie nun mit ihnen an einem Frühstückstisch saß, sprach eigentlich dagegen. „Nächstes mal ist alles wie immer", meinte Basti schlussendlich entschlossen in einem ruhigen Ton. Er hatte für alle entschieden. Er wollte nicht, dass es komisch war – Sina unterstützte die Jungs zu sehr, als dass sie auf einmal weg bleiben könnte und das hatte er im Nachhinein, als sie weg war, auch seinen Bandkollegen erläutert. Denn als sie im Van saßen später am Tag, kam die Frage auf, wieso er so gehandelt hatte. Aber sie waren sich einig, dass Basti im Endeffekt Recht hatte.

Und das nächste Mal, war alles wie immer. Bis auf die Beziehung zwischen Matt und ihr. Denn die zwei schrieben bis auf ihr Wiedersehen täglich miteinander. Videochatteten auch das ein oder andere Mal. Sie lernten sich wirklich besser kennen. Lachten viel und vertrauten einander. Doch sie behielten diese Momente für sich. Es war ihr kleines Geheimnis. Die Jungs würden damit nicht zurecht kommen, dass war Matt klar. Er wollte nicht, dass die drei kaputt machten, was er sich so mühevoll mit der 22-jährigen aufbaute. Er lud sie sogar heimlich auf ein Date ein nach einer Show. Zu den Jungs deckte er das ganze ab, indem er sagte, er würde sich mit einem alten Freund treffen wollen, aber in Wirklichkeit wartete Sina um die Ecke in ihrem Auto und war bereit für einen unvergesslichen Abend – ihr erstes richtiges Date. Auch wenn es ihr gesundheitlich nicht all zu gut ginge in diesen Tagen, sie genoss jeden Augenblick.

Und auf ein Date folgten noch ein paar weitere. Bis sie an einem Abend in einem kleinen italienischen Restaurant saßen, ihre Hände auf dem Tisch liegend. „Danke Matt", flüsterte Sina sanft. „Für was?" „Für alles. Die letzten Wochen, die schönen Momente.." „Sina ich bin so froh, dich zu haben und dass die Nacht an Domis Geburtstag so geendet hat, ich hab dich wirklich gern" Matt nahm Sinas Hand in seine und streichelte zärtlich darüber. In den letzten Wochen hatte er eine ganz andere Seite des Fans kennen gelernt. Eine Seite, die ihm sehr gefiel. Und sie konnte dasselbe nur zurückgeben. Sie wusste, dass was die beiden hatten, war schon lange keine Fan-Star Beziehung mehr gewesen. Sie wusste auch, dass Gefühle ins Spiel gekommen waren, zumindest von ihrer Seite und auch so sehr es sie beängstigte, sie genoss es. Die Zuneigung, die er ihr gegenüber zeigte, war etwas, was sie nicht mehr missen wollte. „Oh Matt..", seufzte sie verträumt, als sie sich in die Augen schauten. Der Blonde lächelte ihr entgegen. Er war verwirrt. Mochte das Mädchen zu sehr, als es ihm oder dem Management lieb war. Er hatte Angst Ärger zu bekommen, aber für seine Gefühle konnte man nichts, richtig? Er liebte ihre Sommersprossen, die sie immer versuchte abzudecken und für die sie sich schämte. Er liebte, wie sie sich immer auf die Lippe biss, wenn sie träumte. Er liebte, wie verträumt sie war. Sina war etwas besonderes und nahm einen Platz in seinem Herzen ein, den er nicht vor gehabt hatte, bald zu belegen. Er wollte leben, aber Sina kam in die Quere. So hatte er das nicht geplant. Aber er wollte es auch nicht ändern.