[Kapitel 72.]

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Leider komm ich aktuell nichtmehr so wirklich zum Schreiben, aber ich hoffe ihr freut euch dennoch über einen neuen Teil und bleibt an der Story dran? :) Soll ich sie schneller zu Ende bringen? Freu mich auf euer Feedback!

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"Sie sollten sich in den verbleibenden Wochen bis zur Geburt schonen. Überwiegend liegen und Ruhe bewahren. Wenn möglich nicht alleine sein", sprach die blonde Ärztin ernst. Bei den Worten 'alleine sein' spiegelte sich in Sinas Gesicht der blanke Horror. Zum einen, weil sie auf keinen Fall alleine sein wollte. Sie hatte zu viel Angst vor Matt. Aber auch, weil sie alleine sein würde. Dachte sie. Basti sah ihren Blick und schaltete sich ein ohne überhaupt darüber nachzudenken. "Ich zieh vorrübergehend zu dir", sprach er entschlossen und strich ihr beruhigend über den Rücken. Sinas Kopf drehte sich augenblicklich zu ihm und sie fing an zu stottern. "Aber... ich... was?" Er konnte doch nicht einfach zu ihr ziehen? Was war mit der Band? Seiner Familie? Seinen Freunden? Seinem Studium?

Die Ärztin allerdings nickte ihm bestätigend zu. Er machte das Richtige. "Ich werde es meinen Eltern erklären. Ihr seid jetzt Priorität. Wir werden eine Lösung finden, damit du nicht alleine bist. Nicht jetzt und auch nicht, wenn die Kleine auf der Welt ist. Sina, ich liebe dich, ich liebe euch und ich werde alles Mögliche darangeben, dass es euch gut geht" Sina starrte ihn mit Tränen in den Augen an. Er liebte sie? Er hatte es in der Nacht bereits einmal gesagt, aber sie dachte, das war aus dem Moment raus, zur Beruhigung. In ihr drehte sich alles, instinktiv griff sie sich an der Liege fest, auf der sie saß. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, aber Worte waren in diesem Moment auch nicht nötig. Sie brach in Tränen aus und fiel ihm einfach um den Hals. Drückte ihr Gesicht in seine Halsbeuge.
Normalerweise würde die Ärztin solche Situationen unterbrechen, aber sie merkte, dass die Patientin diesen Moment mit ihrem Freund brauchte und dieser in diesem Augenblick essentiell war. Und süß waren sie ja auch schon. Basti hielt ihren Kopf fest und küsste immer wieder ihr Haar, bis sie sich beruhigt hatte. Die Ärztin machte in der Zeit den Befund für die Polizei fertig und suchte für Sina noch einige Unterlagen mit Tipps heraus, wie sie am besten für Ruhe sorgte. Und auch Anlaufstellen wegen der versuchten Vergewaltigung. Um diese besser verarbeiten zu können.

Bevor das Pärchen wieder zurück zu Karsten lief, blieb Sina vor dem Krankenhaus stehen und zog an Bastis Hand, der entschossen weitergelaufen war, um auch ihn zum Stehen zu bringen. Dieser schaute sie verwundert an, ging aber wieder einen Schritt zurück auf sie zu. "Was ist los?", er ließ ihre Hand nicht los und Sina schaute ihn mit klaren Augen an. In ihnen steckte Hoffnung. "Du liebst mich?", flüsterte sie leise. Basti nickte lächelnd. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen war, bis sie ihn darauf ansprechen würde. "Mit jeder Faser meines Herzens", entgegnete er ihr. Sina lief eine Träne aus dem Augenwinkel. Sie hatte sich dieses Gefühl so sehr gewünscht. Sie spürte, er meinte es ernst und allein das Wissen, löste etwas unbeschreibliches in ihr aus. Und auch war ihr klar, dass die Gefühle nicht einseitig waren. Sie war so dankbar für alles, was er für sie tat. Sie spürte, wie er der einzige Mensch war, der einen Einfluss auf sie und ihren Körper hatte. Sie beruhigen konnte. Die einzige Person, die sie nach den Geschehnissen an sich ran ließ, ohne allzu nervös zu werden. Die einzige Person, die mit jedem Blick und jeder Berührung ein wohliges Kribbeln in ihr auslöste. Die einzige Person, mit der sie sich vorstellen konnte ihr Leben zu verbringen und ein Kind großzuziehen.

"Ich liebe dich auch Sebastian..", flüsterte sie also genauso leise wie zuvor und zog den jungen Mann zu sich, um ihn zu küssen. Sie standen direkt vor dem großen steril und kalgestalteten Eingang, aber es war Ihnen egal. Für Basti war die Liebeserklärung in diesem Moment schon fast nebensächlich. Es erleichterte ihn einfach zu sehr, dass Sina von sich aus die Nähe zu ihm suchte und auch die Intimität. Es war der erste Kuss seit dem Vorfall und einer der wohl bedeutungsstärksten in ihrer Beziehung. Es bedeutete ihm so unglaublich viel, dass sie ihm immer noch so vertraute – dass sie keine Angst vor ihm hatte. Und dann hatte sie auch noch die drei magischen Worte ausgesprochen. Die drei Worte, die in ihm alles drehten. Gänsehaut auf dem ganzen Körper auslösten und zugleich diese wohlige Wärme. Dieses Gefühl angekommen zu sein.  

Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt