Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]

[Kapitel 82.]

Sebastian und Sina wussten weder, wie sie den Abend angehen sollten, noch was sie erwarten sollte. Sina wusste nicht, wie sie seinen Eltern überhaupt unter die Augen treten sollte. Schwanger oder nicht. Es würde ihre erste Begegnung mit Ihnen sein und sie konnte sich nur die wildesten Reaktionen ausmalen, allein auf den Fakt, dass sie zuvor ein Fan gewesen war. Sie kannten sie schließlich nicht und konnten eigentlich nur die falschen Absichten befürchten.

Und so wurden Sie ins kalte Wasser geworfen, als der Abend hereinbrach. Die Eltern des Sängers standen bereits wartend vor dem Restaurant, als das Paar um die Ecke bog. "Shit", murmelten beide zeitgleich. Bastis Griff versteifte sich augenblicklich. Sina warf ihm einen Blick aus dem Augenwinkel zu. Ihm standen die Schweißperlen auf der Stirn. Aber sie hatten nicht lange Zeit, um zu überlegen, was sie sagen sollten, denn da entdeckte Bastis Vater schon die Zwei und schaute sie mit großen Augen an. Oder besser gesagt: Er schaute Sinas Bauch mit großen Augen an. Und damit blieb er nicht lange alleine. Kurz darauf nahm auch Margit das Pärchen war und erschrak regelrecht. Und dann standen Sina und Sebastian vor ihnen. Und wussten nichts zu sagen.

Margit und Thomas hatte es ohnehin die Sprache verschlagen. Schweigend betraten die Vier das kleine Restaurant und wurden sogleich platziert. Noch immer hatte keiner getraut die Ruhe zu brechen. Auch Getränke wurden still bestellt. Beide Elternteile bestellten Alkohol – untypisch, aber irgendwie auch verständlich. Lange konnte diese Stille nicht weitergehen.

Plötzlich holte Margit tief Luft. "Vorgestellt wird sich heutzutage wohl auch nichtmehr?", sie klang pissig und Basti, sowie ihr Mann schauten sie schockiert an. Sina hingegen stiegen die Tränen in die Augen. Damit hatte auch sie als letztes gerechnet. Sie hatte zuvor nur Gutes gehört über die Mutter, aber solch eine wütende, angewiderte Reaktion war zu viel für die Schwangere. "Mama!", "Margit!", beide Männer mahnten die Frau empört. "Ist doch wahr! Keiner spricht hier, dabei ist das Problem doch offensichtlich!"

Bezeichnete sie Sina gerade als Problem? Oder gar das Baby? Sina fing an zu zittern. Sie wollte so gerne stark bleiben für Basti, aber sie wusste nicht, wie lange sie diesem Druck und der Gehässigkeit noch standhalten konnte. "Und was genau ist das Problem? Und wo gibt es überhaupt ein Problem?", der junge Mann forderte seine Mutter regelrecht heraus. Er war sauer. Thomas schluckte nur und beobachtete das Geschehen schweigend. Ihm tat das Mädchen irgendwie leid, auch wenn er nicht wusste, wer sie war oder was die Geschichte dahinter war. Das würde ihn viel mehr interessieren, als gleich zu urteilen, was seine Frau jedoch offensichtlich tat, als sie als Antwort wild fuchtelnd in Sinas Richtung zeigte. "Sina. Ist. Kein. Problem", Basti sprach jedes Wort langsam und mit zusammengepressten Zähnen. Er hatte einen hochroten Kopf. "Achso, sie hat auch einen Namen? Kann Sie denn nicht sprechen?" und das war der Moment, in dem bei Sina alle Sicherungen durchbrannten.

Sie atmete tief durch: "Ich bin Sina, 23 Jahre jung, wohne hier in Rostock und bin gelernte Reisekauffrau. Ja ich bin schwanger, aber nein das Kind ist nicht von Ihrem Sohn, doch liebe ich ihn über alles und bin dankbar, dass er mich unterstützt und meine Liebe erwidert. Es tut mir leid, dass Sie so enttäuscht sind". Sina sprach ruhig und doch schnell und mit zittriger Stimme. Es platzte regelrecht aus ihr raus. Dann wanderte ihr Blick einmal im Kreis und sie sprang auf und eilte Richtung Toiletten. Ihr war das einfach zu viel. Was war gerade passiert? Warum konnte sie sich nicht kontrollieren? Sie hätte einfach leise bleiben sollen. Jetzt ließ sie Basti doch im Stich.