[Kapitel 73.]

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Ich hab aktuell wieder richtig Lust zu schreiben, allerdings kaum die Zeit. Ich hoffe wirklich, dass ich bald wieder mehr posten kann!
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Es war nur drei wunderbare Worte später... Durch die gegenseitigen Liebesbekundungen hatte Sina Kraft geschöpft und sprach einen Wunsch bei Karsten aus, den wohl keiner der zwei Männer erwartet hatte, als sie wieder im Auto saßen. "Können wir zur Wache fahren? Ich möchte aussagen und es hinter mich bringen" Sie schluckte schwer, schien aber entschlossen. Karsten, der gerade den Motor gestartet hatte, schaltete diesen abrupt wieder aus und wendete den Blick zu der Schwangeren. Genauso wie Basti sie misstrauisch anschaute. "Übernimm dich nicht Baby, du warst heute schon so stark-", doch sie schnitt ihm das Wort ab, "Ich will es hinter mich bringen. Ich will diese Angst nicht und ich will nicht länger an ihn denken müssen". Die Männer wussten, dass jegliche Diskussion nichts bringen würde, so bestimmt, wie sie klang. So nickte Karsten nur stumm und steuerte die Polizeiwache an, die sie am späten Abend erst verlassen hatten. Ein Weg, der sich vermutlich auf ewig bei ihm eingebrannt hatte, so schneidend war die Luft in dem Mietwagen gewesen. Keiner hatte sich wirklich etwas zu sagen getraut. Dominique war zu sehr damit beschäftigt gewesen seine Wut zu kontrollieren, Karsten und Moritz waren unter Schock gestanden. Karsten hatte einfach aus dem Fenster gestarrt und die Straßen sich so gut eingeprägt, dass er das Revier nun ohne Probleme fand.

Die Polizisten waren ganz überrascht Sina so zeitnah in Empfang zu nehmen, dauerte es bei Opfern dieser Art meist lange Zeit, bis sie bereit waren eine Aussage zu machen – wenn sie überhaupt jemals dazu bereit waren. Aber die junge Frau schien stark und entschlossen und auch wenn sie darauf bestand, dass Basti bei ihr blieb und ihre schwitzigen Hände und ihr zittriger, verkrampfter Griff sie verriet, machte sie nach außen hin einen selbstbewussten Eindruck auf die Polizisten. Allerdings entging ihnen auch nicht, wie besorgt und prüfend ihr Freund sie die ganze Zeit ansah. Sie stellten Sina eine Liste von Fragen. Seichte Fragen, wie es ihr ging oder wie sie den Täter, also Matt, kenngelernt hatte und in welchem Verhältnis sie zu ihm zum Tatzeitpunkt stand. Basti verstärkte den Griff, als sie den Polizisten darüber informierte, dass der Holländer der Vater des Kindes sei. Ihn triggerte das ganze unheimlich. Aber gemeinsam schafften sie es. Gemeinsam schafften sie es auch durch den für beide emotional schwierigen Teil der Befragung. Der Vorgang – wie und vor allem was eigentlich passiert war. Basti hatte ja nie wirklich gefragt und so war es auch für ihn völliger Horror die Geschichte von seiner Freundin, die zwischenzeitlich wieder bitterlich weinte, zu hören. Die Wut gegen seinen Bandkollegen wuchs immer mehr. Er musste sich regelrecht konzentrieren, um sich nicht zu übergeben, so angeekelt war er von dem Menschen, der mal zu seinen engsten Freunden gezählt hatte.

Der Polizist vor Ihnen blieb emotionslos, klärte sie allerdings über das weitere Vorgehen auf. Sina erhob gegen Matt eine einstweilige Verfügung. Sie fühlte sich nichtmehr wohl in seiner Nähe und auch wenn sie wusste, dass es schwierig werden würde mit Bastis Job, Matts Job, der Band. Sie wollte und konnte ihn einfach nicht mehr sehen. Auch wenn das hieß ihren Herzensmenschen vielleicht nicht so oft sehen zu können, wie ihr lieb war.

"Ich bin so unglaublich stolz auf dich Baby", flüsterte Basti in ihr Ohr, als sie das Präsidium wieder verlassen hatten. Er küsste ihre Schläfe. Sina schwieg. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. In ihr herrschte ein maßloses Chaos an Emotionen, aber eins war sie sich sicher: "Ich will nicht zurück". Sie waren zwischenzeitlich bei Karsten angekommen und während Basti die Aussage nicht so ganz verstand, war Karsten gleich klar, was sie meinte. "Du willst nicht zurück in das Hotelzimmer, oder?" Er schaute sie mitfühlend an, als sie nickte. Basti war überrascht, war es doch bislang kein Problem gewesen, aber verstand sie auch. Er überlegte kurz, bevor er sein Handy nahm und sich noch einmal von dem Van entfernte, an dem Karsten und Sina standen. "Gibt mir einen Moment". 

Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt