[Kapitel 42.]

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"Es war schön dich so glücklich zu sehen Sina!", sprach Tina, eine grauhaarige, dünne Frau - die Kursleiterin, am Ende der Stunde und drehte sich weiter zu dem Braunhaarigen: "Du tust ihr gut. Mach weiter so, ich hab sie noch nie so entspannt und offen für neue Übungen erlebt!" "Tina..", nörgelte die Schwangere sogleich, aber Basti machten diese Worte stolz. Er konnte sich kaum vorstellen, dass Sina verklemmt sein konnte, so wie er sie heute erlebt hatte. Sie schien Spaß gehabt zu haben und dne Kurs ernst zu nehmen. Sie schien wirklich, als hätte sie sich wohl gefühlt. Ihm vertraut. Sinas Wangen färbten sich rot und sie lächelte den jungen Mann neben ihr verschüchtert an. Dieser ergriff selbstbewusst ihre Hand und strich mit der Fingerspitze seines Daumen darüber. Überrascht sah sie ihn an. Auch wenn es nur ihre Kursleitung war, Basti hielt ihre Hand vor einer fremden Person und das kannte sie so nicht. Diese Zuneigung in der Öffentlichkeit. Dieses Gefühl jemanden zu haben. Aber sie genoss es. Jede all zu kleine Bewegung, die Basti auf ihrem Handrücken ausübte, löste Kribbeln in ihr aus. Kribbeln, wie Sie es nur bei ihm verspürte. Kribbeln, wie sie es noch nie verspürt hatte. Wie Flammen, die loderten, ausgelöst an den Stellen von seinen Berührungen. Sie fühlte sich vollkommen. Sie liebte es in sein Gesicht zu schauen und die roten Flecken auf seiner Wange zu sehen, die sie wusste, nur zum Vorschein kamen, wenn er nervös oder aufgeregt war.

"Melde dich, wenn die Kleine auf der Welt ist, ich will sie unbedingt kennen lernen! Oder wenn du anderweitig Hilfe brauchst, weißt du auch, wie du mich erreichen kannst. Wenn du Fragen hast. Ich hab immer ein offenes Ohr für dich!" Basti wurde hellhörig. Er hatte nicht gewusst, dass es die letzte Kursstunde gewesen war. Sina hatte schließlich noch einige Wochen zu überstehen. Oder zu genießen. Man konnte es sehen, wie man wollte. Die Frauen bemerkten das verwirrte Gesicht des Sängers und kicherten leise, bevor sie ihn aufklärten: "Ich muss aus familiären Gründen verreisen, mein Vater ist schwer krank, deshalb kann ich den Kurs leider nicht fortsetzen, aber es ist für Ersatz gesorgt. Keine Sorge, deine Mädels sind in guten Händen", lachte die  Frau herzhaft und tätschelte seine Schulter. 'Deine Mädels'. Ihm gefiel der Ausdruck. Er merkte gar nicht, dass er anfing zu grinsen, aber der wissende Blick Tinas ließ Sina nur noch mehr erröten und Basti aus der Tür herausschieben. "Tschüüüüüüüss", rief sie in Eile und zog Basti hinter sich her.

[...]

"Wow, ich war schon ewig nichtmehr im Kino gewesen", seufzte Basti, als er sich von dem roten, gepolsterten Sessel später am Abend erhob und streckte. Dabei rutschte sein Oberteil gefährlich hoch und entblößte seine V-Line und den Bund seiner Calvin Klein Boxershorts, was Sina natürlich nicht entging. Sie musste einfach drauf schielen. "Der Film war gut", äußerte sich Sina und streckte dem jungen Mann ihre Hand entgegen. Sie war so in den Sitz gesunken, dass sie es alleine nur mit viel Mühe hoch schaffen würde und Basti tat nichts lieber, als ihr auf die Beine zu helfen. Mit Schwung zog Sie die Schwangere auf, die genauso schwungvoll in seinen Armen wieder Halt fand. Diese schlang er instinktiv um die junge Frau, keinen Augenblick zögernd. Basti hatte sie ins Kino eingeladen, um den Abend mit etwas Ruhe zu beenden. Außerdem wusste er nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Der Tag hatte in ihm ein komplettes Gefühlschaos ausgelöst und er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Da kam der neue Til Schweiger Film wie gerufen und so Cliché wie es klang, nutzte er auch die Gelegenheit, um ihre Körpernähe zu suchen und seinen Arm um sie zu legen. Ihre Aussage über den Film konnte er nicht wirklich bestätigen, jedoch konnte er sie auch nicht dementieren. Er hatte nicht wirklich viel von dem Film mitbekommen. Zu sehr war er auf die Frau neben ihm konzentriert gewesen. Wie Sina ihren Blick gespannt auf die Leinwand gerichtet und ihren Kopf an ihn gelehnt hatte, immer wieder etwas herumrutschend, um ihn neu zu positionieren. Ihre linke Hand hatte sie mit seiner verschränkt auf ihrer Kugel platziert und spielte gedankenverloren mit seinen Fingern. Das machte ihn besonders glücklich, aber auch verrückt. Ob ihr bewusst gewesen war, was sie da tat? Jede Bewegung löste etwas in ihm aus. Wie zart ihre Hände mit seinen umgingen. Wie liebevoll sie darüber strich. Am liebsten würde er diesen Moment irgendwie festhalten können. Dieses Gefühl. So sehr er sich versuchte einzureden, dass es falsch war, dass diese Gefühle falsch waren, er doch nur der Freund des Vaters vom Kind war, er konnte sich nicht dagegen wehren und er sehnte sich immer mehr nach Sina.

Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt