[Kapitel 70.]

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Er überflog nur den Bandchat.

Andreas Management 19:56
"Ich habe alle Termine bis auf weiteres abgesagt. Euch ist freigestellt, ob ihr nach Hause fahren wollt oder die zwei Tage noch in Hamburg verbringen. @Moritz ruf mich später bitte an, wenn du etwas neues weißt"
Moritz Management 20:01
"Ist in Ordnung, ich melde mich sobald wir von der Wache zurück sind."
Karsten Band 20:02
"@Andreas was hast du als Begründung genommen???"
Andreas Management 20:09
"Macht euch keine Sorgen, ich überleg mir etwas Schlaues. Schreibt einfach "Notfall", falls ihr Storys macht. Ich lasse das euch aber freigestellt ausnahmsweise. Die Situation ist schwierig, aber wir müssen jetzt zusammenhalten. Ich halte euch den Rücken frei und vor allem @Basti"
Domi Band 21:11
"Das sowieso!! Danke Andreas."
Domi Band 21:11
"Alles was zählt sind jetzt Basti und vor allem Sina"
Karsten Band 21:14
"Ja..."
Andreas Management 21:19
"Jungs, geht's EUCH gut? Der Schock muss doch riesig sein..."
Karsten Band 21:19
"Mhm"
Domi Band: 21:20
"Ich bin einfach nur wütend."
Andreas Management 21:21
"Wenn ihr reden wollt, ihr könnt mich jederzeit anrufen!"
Domi Band 21:22
"Ich will nicht reden, ich will, dass dieser Mistkerl nie wieder mir unter die Augen tritt oder Sina zu Nahe kommt."
Domi Band 21:23
"Der Mann muss weggesperrt werden. Wir machen zu dritt weiter, idgaf. Mit so einem Unmensch möchte ich keine Karriere!"
Andreas Management 23:11
"Geht schlafen... @Basti melde dich, wenn du das hier liest... "

Domis Worte ließen ihn erschaudern. Bedeutete das das Ende der Band? Dann wiederum. Wollte ER in einer Band mit Matt sein? Definitiv nicht. Er wollte ihn nie wieder sehen. Das würde nicht gut gehen. Nicht nach dem, was er seinem Mädchen angetan hatte. Apropos Mädchen. Langsam wurde er stutzig.

Basti ging auf das Badezimmer zu. "Sina?.." Das prasseln des Wassers war laut, aber er vernahm ein leises, schwaches Schluchzen. Sina saß zusammengekauert auf dem Boden der Dusche, die Knie an sich gezogen soweit der Bauch es zuließ.

Panik machte sich in dem jungen Mann breit. "Sina!" Er zögerte nicht die Duschtür aufzureißen, das Wasser abzustellen und sie zu sich in die Arme zu ziehen. Kurz zuckte Sina zurück von dem Kontakt, ließ sich aber schon einen Moment gegen seine Brust fallen. Sie war ohnehin zu schwach sich zu währen. Und im Unterbewusstsein wusste sie es war Basti, sie erkannte seinen Geruch. Der einzige Geruch, der für sie noch Sicherheit ausstrahlte.

Basti sackte neben dem Mädchen zu Boden, seine Kleidung saugte sich voll mit Wasser, welches sich am Boden gesammelt hatte, wurde schwer. Aber es war ihm egal. Es zählte nur Sina. Sie wirkte noch zerbrechlicher als zuvor schon, zu schwach zum weinen. Sie lag einfach nur in seinen Armen und atmete schwer und zittrig. "Ich fühl mich so schmutzig...", flüsterte sie und schaute mit traurigen Augen zu ihm hoch. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte und küsste zaghaft ihr Haar. Sie ließ es zu. Basti fiel ein riesiger Stein vom Herzen.

"Komm wir ziehen dir was Warmes an und gehen schlafen" Er hatte gemerkt, dass sich eine Gänsehaut auf Sinas Körper bildete und er wollte nicht, dass sie nun auch noch krank wurde. Das würde noch mehr Stress und Qual bedeuten. Sina nickte nur zaghaft und ließ Basti machen. Er rappelte sich auf und zog die nackte Frau zu sich hoch; wickelte sie anschließend in das flauschig vorgewärmte Badetuch, welches an der Heizung bereit hing und führte sie zum Bett. Nachdem sie sich dort hingesetzt hatte, wanderte er zu ihrem Koffer und holte frische Unterwäsche, sowie ihren Jogginganzug heraus. "Brauchst du Hilfe?", doch Sina schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht, dass Basti ihr beim Anziehen half. Das erinnerte sie zu sehr daran, wie gewaltsam Matt sie ausgezogen hatte. "Zieh dir was trockenes an", piepste sie stattdessen.

Ihr Freund schaute an sich herunter und musste feststellen, dass zwischenzeitlich nicht nur seine Jogginghose völlig vollgesogen war, sondern auch sein Shirt stellenweise triefte. Problem: Er hatte keine zweite Jogginghose dabei. Und in seiner Boxershorts wollte er heute Nacht nicht schlafen, das konnte und wollte er Sina nicht antun. Einen kurzen Moment stand er also vor seinem geöffneten Koffer und überlegte. Schlussendlich zog er sowohl seine karierte Anzughose, als auch ein schwarzes Shirt raus und lief Richtung Badezimmer, um sich umzuziehen.

Als er zurückkam lag Sina schon auf der Seite ihres Bettes und starrte geradeaus an die Decke. Er legte sich vorsichtig zu ihr, bevor er das Licht abschaltete. Wie selbstverständlich drehte er sich zu ihr, mit dem Gesicht zu ihrem Rücken und warf seinen Arm um sie, doch kurz bevor seine Hand ihren Bauch berührte stoppte er. "Darf ich...?", flüsterte er angespannt. Er hatte gespürt wie Sina die Luft angehalten hatte, als sein Arm sich über ihr bewegt hatte. Ihr fiel es schwer, aber sie sagte sich in Gedanken "es ist nur Basti, ich schaff das. Sina verdammt, du weißt, dass du es brauchst. Dass du ihn brauchst. Dass nur er dabei helfen kann, dass du zur Ruhe kommst" und sie packte seine Hand und legte sie gemeinsam mit ihrer auf ihren Bauch. Damit hatte sie selbst irgendwie nicht gerechnet und er erst recht nicht. Aber beide entspannten sich instinktiv und schliefen schnell ein. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren. 

Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt