[Kapitel 14.]

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Basti ergriff zögernd ihre Hand. Kein Schimmer von Emotionen in ihr Gesicht geschrieben. "Sina.. ich kann mir nicht vorstellen wie schwer das alles für dich ist. Matt ist ein Arsch, der einfach nichts checkt, aber schließe nicht von ihm auf mich. Ich will dir helfen, will für dich da sein. Nur weil er seinen Schwanz nicht kontrollieren kann, geht die Welt nicht unter, auch wenn es vielleicht so scheint. Du hast es niemandem gesagt, oder? Wer der Vater ist? Nimmt es dich deshalb so sehr mit, dass ich es weiß?", Basti wollte das Mädchen verstehen, wollte ihr zeigen, dass er nicht plante einfach abzuhauen. Dass er nicht plante der "Star" "Sebastian Wurth" zu ein, sondern Basti, der Junge aus Wipperfürth, der einer Bekannten zur Seite stehen wollte. Auch wollte er einfach seine Gedanken und alle die Fragen, die sich ihm auftaten, sortieren. Sina schielte zu ihm. Bastis Gesichtsausdruck war besorgt, seine Stirn gerunzelt, aber eher wie bei einem kleinen Hund, der nicht verstand, wenn man ihm versuchte zu sagen, dass er sich setzen solle. "Es weiß niemand. Nur du. Aber ich schaff das alleine. Ich zerstöre nicht Matts Leben. Er würde mir nie verzeihen. Ich muss es alleine schaffen." Sina hatte einen sturen Blick aufgesetzt und drehte sich von dem 22-jährigen weg. Doch der konnte nicht glauben, was er hörte. "Hey, schau mich mal bitte an!", sprach er mit fester Stimme und drehte ihr Gesicht mit zwei seiner Fingeran ihrem Kinn zu sich. "Erstens zerstörst du nicht Matts Leben. An der Zeugung waren immernoch Zwei beteiligt, wenn ich im Biologieunterricht richtig aufgepasst habe und außerdem ist ein Kind immer etwas schönes, auch wenn ich verstehe, dass du aufgebracht und verzweifelt bist. Auf sich alleine gestellt zu sein ist nie schön, sich niemanden anvertrauen zu können, aber sehe doch auch mal das Gute daran, dass ich Bescheid weiß. Jetzt kannst du dich jemandem anvertrauen. Ich kann dir helfen. Ich kann es nicht nur, ich werde es. Und du musst es Matt sagen. Der hat das zwar eigentlich nicht verdient, dass du ihm einen Sohn oder eine Tochter schenkst, aber er hat ein Recht darauf es zu erfahren und das weißt du selbst." "Tochter..", flüsterte Sina ohne auch nur zu zwinkern. Sie starrte Basti ins Gesicht. Wusste nicht, was sie sagen sollte. Wie sie reagieren sollte. Konnte sie Basti einfach so alles glauben, was er gerade gesagt hatte? Sie wusste er hatte recht - was Matt anging - aber sie hatte zu große Angst. Basti dagegen schaute sie einen Moment eher verwirrt an, bis er verstand. "Oh.. wow.. ein Mädchen? Wie süß ist das bitte, komm mal her, lass dich drücken" und Basti zog sie erneut in seine Arme. Diesmal nur kurz, aber er grinste regelrecht. Ein Schauer von Freude überkam ihm. Irgendwie begeisterte ihn die Idee von Nachwuchs, auch wenn er mit der ganzen Materie eigentlich nichts zu tun hatte. Es war das erste richtige Feuerherzbaby und da konnte man sich nur freuen. Er stellte sich jetzt schon vor, wie er der Kleinen mit der Gitarre vorspielen konnte und sie in den Schlaf begleitete. „Basti..", Sina holte den jungen Mann aus seinen Gedanken. „Ich weiß nicht, wie ich es ihm sagen soll.." Sie war ehrlich. Sie sah ein, dass der Moment nah war, dass es nichts brachte erneut wegzurennen, aber schaffte sie es alleine? „Hm.. gib mir erstmal dein Handy, das klingelt ja ununterbrochen." Als sie ihm das Gerät zögernd übergab, reichte ein Blick auf das Display für ihn, um zu handeln. Er drückte zwar auf ablehnen, tippte aber eine kurze Nachricht in den Whatsappchat der Gruppe, der vor Sorge starb. >>Schaut euch bitte Rostock an, wir treffen uns heute Abend, ich muss noch was erledigen. Verzeiht mir!<< Danach schaltete er das Handy auf Flugmodus. Keiner sollte jetzt stören und ihr Gründe geben, es sich doch noch einmal anders zu überlegen. „So und jetzt kommst du mit.. ich bin bei dir, ich lass dich nicht im Stich und ich fall dir nicht in den Rücken. Gemeinsam mit mir schaffst du das. Vielleicht vertraust du mir nicht, aber ich weiß nur eins, ich vertraue mir, auf dich aufzupassen. Dich, nein, euch, zu beschützen." Basti zog das Mädchen auf ihre Beine und schaute sie ermutigend an. Diese jedoch verfiel in Panik. „Was? Jetzt? Ich.. ich bin nicht..ich kann nicht.. Basti nein.." „Doch du kannst und du wirst. Ich bin da für euch und jetzt beruhig dich, das ist nicht gut für die Kleine" und dann tat Basti etwas, was Sina total aus der Bahn warf. Langsam legte er seine Hand auf die Wölbung ihres Bauches und strich sachte darüber. Das Mädchen total erstarrt, nichtmal in der Lage zusammen zu zucken, wie zuvor bei Johanna. Bastis Hand war warm und die Berührung irgendwie beruhigend. In diesem Moment war ihr klar: Sie vertraute Sebastian und sie schaffte es – zusammen mit ihm.

...

„Wie weit bist du eigentlich?", fragte der Junge neugierig, während er mit dem Mädchen im Arm über den Hafen schlenderte. Er hatte das Gefühl, dass er den langen Weg zum Hotel gehen sollte, einfach um ihr noch ein sichereres Gefühl zu verleihen. Die Gefahr war zwar groß, dass sie in Fans laufen würden, aber er ignorierte jeden um sich herum. Konzentrierte sich auf den „Fan" in seinem Arm. „24. Woche.. Ende des 5. Monats. Das hättest du dir aber auch selbst errechnen können, Mister Ich-Studiere-Mal-So-Nebenbei", lachte Sina ihn an. Ihre Laune hatte sich deutlich gebessert, sie versuchte ihre Ängste mit allen Zwängen in die hinterste Ecke ihrer Gedanken zu schieben. Basti schien einen guten Freund herzumachen und Sina genoss die Situation. Die jedoch nicht für immer hielt und so kamen sie nach einiger Zeit an das Hotel. „Wie gut, dass Matt und ich uns immer noch ein Zimmer teilen, auch wenn wir nichtmehr die besten Freunde sind", murmelte der Sänger. Sina wurde hellhörig. Ahnte schlimmes. „Es tut mir leid..", murmelte sie nur zurück. Sie hatte so ein Gefühl, dass Sie der Grund war, warum die Freundschaft zwischen den zwei Kollegen krieselte. „Alles gut, komm..", lächelte der Braunhaarige, nahm ihre Hand und zog sie Richtung Aufzug, während er nebenbei Matt eine Nachricht sendete mit der Frage, ob er überhaupt auf ihrem Zimmer war - was er glücklicherweise bejahte. In Sinas Kopf flogen Millionen Gedanken umher, während sie steif neben dem Wipperfürther stand. Wie würde Matt reagieren? Wie sollte sie es ihm überhaupt beibringen? Was würde er denken, wenn Basti mit ihr das Zimmer betrat? Oh gott, was ein Deja Vu, auf Matt's Hotelzimmer zu gehen. Basti merkte, dass das Mädchen neben ihm innerlich kurz vorm Nervenzusammenbruch stand und trat ihr gegenüber. "Es wird alles gut, okay?", er drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er erneut ihre Hand ergriff und aus dem sich öffnenden Auszug trat. "Was soll ich sagen?", fragte Sina mit leiser Stimme. "Vertrau mir einfach..", murmelte der Junge, der scheinbar einen Plan hatte und drückte ihre Hand fest.


Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt