[Kapitel 47.]

96 4 1
                                    

Die zwei waren wortlos aneinander gekuschelt eingeschlafen und als Sina am Morgen durch das Drücken ihrer Blase aufwachte, erschien ihr alles wie ein Traum. War der gestrige Abend wirklich geschehen? Was war passiert? Verwirrt schaute sie neben sich, zu dem jungen Mann, der wie ein Äffchen an sie klammernd, leise vor sich hin schnarchte. Sein rechtes Bein war über ihres geschlungen und seine Arme waren beschützend, um die Frau geschlungen. Sein Kopf an ihrer Brust platziert. Sina hätte gerne diese Nähe noch länger genossen, fühlte sie sich sicher, müsste sie nicht so dringend auf Toilette. Verfluchte Schwangerschaftsblase!

So vorsichtig wie möglich versuchte sie sich aus dem Griff des Wipperfürthers zu lösen, möglichst ohne ihn zu wecken. Das schien auch ganz gut funktioniert zu haben - dachte sie.

Als sie jedoch zurück ins Wohnzimmer kam saß Basti auf der Kante des Sofas und rieb sich verschlafen die Augen. "Oh nein, hab ich dich geweckt?", seufzte Sina und trat auf ihn zu. Süß sah er aus. Mit so verstrubbelten Haaren und vom Schlaf geschwollenen Augen. Richtig knuffig. "Nicht direkt. Eher mein Unterbewusstsein, welches gemerkt hat, dass du weg bist", murmelte er mit kratziger Stimme und schaute beschämt zu Boden. Wie süß war das denn? Mit solch einer Antwort hatte Sina nicht gerechnet. Mit dieser Ehrlichkeit.

Grinsend ging sie auf den jungen Mann zu und setzte sich schräg hinter ihn. Sollte sie ihn küssen? Den Drang dazu hatte sie, aber wie sollte sie mit der Situation umgehen? Wollte Basti wirklich mehr oder hatte er nur aus der Laune raus gehandelt? Darf sie ihn küssen? Oder würde er sie wegstoßen und verscheuchen? Sie wollte nichts zwischen den beiden zerstören. Also legte sie ihm erst einmal nur schüchtern ihre Arme von hinten um, verschloss ihre Hände um seinen Bauch und bettete ihren Kopf auf seiner Schulter. Sie wollte sich langsam herantasten.

Basti schloss die Augen. In ihm drehte sich alles, als sich das Mädchen zu ihm setzte. Er musste sich zusammenreißen, wusste aber nicht, wie er reagieren sollte. Sein Herz schlug schneller, ausgelöst von ihrer Nähe. Ihr langes, braunes Haare kitzelte in seinem Nacken. Angestrengt biss er sich auf die Lippe. Das wiederum brachte Sina um den Verstand und gab ihr das Selbstbewusstsein mit ihrer Nase an die errötete Wange des Mannes zu stupsen, um seinen Kopf zu ihr zu drehen. Basti strahlte eine Sicherheit aus, die solch einen positiven Einfluss auf Sina hatte, dass sich ihre Persönlichkeit scheinbar um 180 Grad drehte.

"Guten Morgen", hauchte Sie ihm lächelnd entgegen und drückte ihre Lippen auf seine. Der Kuss war kurz und zurückhaltend - aber süß. Basti lächelte sie unsicher an. Keiner konnte seinen Blick vom anderen abwenden. Zuckersüß leckte sich Sina über ihre Lippen. Sie könnte ihn ewig küssen. Und Basti konnte seinen Blick nicht von der jungen Frau abwenden. Auch wenn er sich dafür völlig verdrehen musste. Er war glücklich. Endlich konnte er zu seinen Gefühlen stehen. Zumindest Sina gegenüber.

Doch die Ruhe wurde unterbrochen - von einem klingelnden Handy. Das Strahlen in Sinas Gesicht erlosch augenblicklich, als sie sah, wer auf Bastis Handy anrief. "Martijn Stoffers". 

Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt