[Kapitel 44.]

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Basti zog sich seine graue Stoffjogginghose über und ein simples schwarzes V-Neck-Shirt, bevorer die Tür aufsperrte und sich auf den Weg ins Wohnzimmer machte - wohlwissend, was er gerade angestellt hatte und irgendwo auch schuldig.

Doch Sina hatte von seiner Aktion - glücklicherweise - nichts mitbekommen. Sie war mit den Gedanken ganz woanders gewesen und hatte die Zeit versucht zu nutzen, um selbst einen klaren Kopf zu fassen. Basti hatte sich den ganzen Tag über komisch verhalten. War auf der einen Seite völlig abwesend gewesen, auf der anderen Seite hatte er sie immer so komisch, intensiv angeschaut. Mit einem Blick, der in ihr jedes Mal erneut ein Feuer entfacht hatte. Definitiv aber kein Sodbrennen. Sie machte sich Sorgen.

Während Basti duschen war, hatte sie genug Zeit, auch sich eine kurze, hellgrüne Schlafshorts aus Seide anzuziehen und ein lockeres Nachthemd darüber. In der Küche bereitete sie noch zwei Tassen Tee vor und kuschelte sich auf dem großen Sofa ein, um ihren Gedanken hinterher zu hängen und ab und an der großen gelben Tasse zu nippen. Basti hat sich als einen Mensch entpuppt, den sie so nie erwartet hatte. Es faszinierte sie nicht nur, wie fürsorglich er war und was für ein guter Freund er für sie geworden war. Wie wenig Berührungsängste er hatte, zu einem Mädchen, welches vor nicht all zu langer Zeit noch applaudierend in der ersten Reihe bei seinen Konzerten stand.

Privat setzte er nicht das einstudierte Lächeln auf, sondern ein viel weicheres, zarteres. Ein Lächeln, welches Wärme regelrecht weitergab. Ein Lächeln, welches bei ihr ankam und sie ansteckte. In der Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, ist ihr auch immer wieder aufgefallen, wie oft er sich den Nacken kratzte, wenn er nervös war und wie oft sich seine Wangen rot färbten. Im Auto beobachtete er stets den Verkehr, um im Notfall einschreiten zu können. Er war so aufmerksam.

Basti betrat den Raum mit tropfenden, in alle Richtungen abstehenden Haaren und nahm die Szene vor sich ein. Wie die Brünette zugedeckt auf dem ausgeklappten Sofa saß und ein Loch in die Luft starrte. "Hey", versuchte er sie leise aus ihren Gedanken zu holen und hob die lachsfarbene Kuscheldecke, um sich neben sie zu setzen. Erschrocken blickte sie zu ihm, bevor sie feststellend ein "Du hast nasse Haare", von sich gab. "Du gleich auch", gab er trocken zurück und lehnte seinen Kopf an ihren. "Ey", lachte sie und schob ihn von sich. "Ich hatte nicht vor in feuchter Bettwäsche die Nacht zu verbringen".

Basti lachteherzhaft auf, "feucht?", und zog die Augenbraue provozierend nach oben. Mit dieser Anspielung hatte Sina aber nichtgerechnet und wurde puterrot. Nie würde sie zugeben wollen, dass auch sie Fantasien mit dem jungen Sänger pflegte und diese Frage garnicht so unberechtigt war. Verzweifelt versuchte Sie die Situation zu überspielen und schloss einfach kopfschüttelnd ihre Augen. "Du siehst süß aus, wenn dir was peinlich ist", flüsterte er kichernd, griff aber fast im selben Moment zu einem Kissen und warf es auf Sina, um die Spannung aus der Luft zu nehmen.

Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt