[Kapitel 7.]

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„Ich habe die Ursache für deine Schmerzen und deine gesundheitliche Lage herausgefunden..", sprach die Ärztin in einem ruhigen Ton. Sina hatte erneut eine Ärztin aufgesucht, nachdem es ihr nicht besser gehen wollte und das Stechen im Unterleib zunahm. Sie hatte Angst es war ein Tumor oder noch schlimmer – Krebs. Sie befürchtete das Schlimmste vom Schlimmsten. Es war so plötzlich aufgetaucht und war immer öfter aufgetreten, seit Matt ihr fremd gegangen war. Vielleicht wurde es erst durch den ganen Stress, den sie sich selbst ausgesetzt hatte, ausgelöst? Besagter Mann hatte sich im übrigen am folgenden Morgen gemeldet, als wäre nichts gewesen. Und Sina daraufhin? Hatte ihn überall blockiert. Sie wollte nicht angelogen werden. Wollte nicht mit sich spielen lassen. Immer wieder war sie nervlich am Ende gewesen und immer wieder trat dieser Schmerz auf. So hatte sie schließlich erneut ihren Hausarzt aufgesucht, der Sie an ihre Frauenärztin verwies. Mit Unterleibsschmerzen war nicht zu spaßen.

Sina hatte mit allem gerechnet. Selbst mit ihrem Todesurteil, aber nicht mit dieser Diagnose. „Herzlichen Glückwunsch, du bist schwanger" Die 22-jährige starrte die ältere Frau vor ihr an. Das konnte nicht sein. Sie konnte nicht schwanger sein. Nicht.. von ihm. Jegliche Emotion wich aus ihrem Gesicht und jegliche Farbe dazu. Das hatte ihr gerade noch gefehlt..

Sina war schwanger. In ihr wuchs ein Lebewesen heran. Ein Lebewesen, welches aus einer betrunkenen Nacht mit einem ihrer Lieblingssänger entstanden war. Ein Lebewesen, welches auf Lebzeiten auf Sie angewiesen sein würde. Die 22-jährige war doch mit ihrem eigenen Leben schon überfordert. Hatte gerade ihre Ausbildung zur Verkäuferin beendet und war nur noch befristet beschäftigt. Keiner würde eine Schwangere gerade erst ausgelernte einstellen wollen, die sowieso erst einmal wieder ausfallen würde. Sina's Eltern hatten den Kontakt zu ihr ebenfalls schon vor längerer Zeit eingestellt. Seitdem Sie nach Rostock gezogen war und ihre eigene Zukunft vor den Willen ihrer Eltern gestellt hatte. Wie sollte Sie sich um ein Kind kümmern? Wie sollte Sie sich ALLEINE um ein Kind kümmern? Sie wollte mit Matt nicht reden, wollte mit keinem der Jungs oder Fans darüber reden. Sie schämte sich immer noch dafür, dass Sie überhaupt so naiv war und sich auf den Holländer eingelassen hatte, wie sollte Sie erklären, dass Sie sich auch noch hatte von ihm schwängern lassen? Alle würden Sie auslachen oder es ihr gar nicht erst glauben. Schließlich wussten von Beginn an nicht viele von der gemeinsamen Nacht. Die Band, Mareike, Johanna und Isabella. Und das waren schon mindestens drei Leute zu viel. Sie musste sich alleine durchkämpfen und sie würde es schaffen – irgendwie. Sie wollte eine gute Mutter sein. Wollte die Schwangerschaft genießen und sich auf sich und das Baby konzentrieren. Keine Ausflüge, die ihre Freizeit einnahmen und viel zu teuer waren. Sie wollte Geld sparen, jeden möglichen Cent weglegen. Wollte einen Puffer schaffen und das möglichst beste für ihr Kind rausholen. Das hatte Sie sich zumindest vorgenommen – aber würde Sie es auch durchhalten können? Würde Sie stark bleiben und zu keinem Auftritt der Band gehen? Den Kontakt zu allem, was mit der Band, mit Matt, zu tun hatte minimieren? Ein falsches Wort, ein falsch gepostetes Foto, ein schwacher Moment und sie flog auf.

Und es war nicht leicht. Sie versuchte sich immer mehr aus den Gesprächen mit „ihren Mädels" zurück zu halten. Laß lieber still mit, als sich groß zu äußern, suchte immer wieder Ausreden, warum sie nicht zu den Auftritten gehen konnte, wenn sie gefragt wurde. Sie mistete ihre Social Media Profile aus, löschte viele ihrer Freunde und speziell Fans der Band und stellte sie auf privat. Sie hatte sich einer Freundin anvertraut, ihrer Besten. Charlie war ein paar Jahre älter wie Sie und wohnte bei Saarbrücken, aber sie gab Sina Halt und Kraft diese Zeit durchzustehen und dafür war die Brünette dankbar. Sie kapselte sich immer mehr von ihrem alten Leben ab, suchte neue Kontakte in Schwangerschaftskursen und Hilfestätten. Nie erläuterte Sie wer der Vater des Kindes war. Sie behauptete immer, sie kannte ihn nicht, war ein unbedeutendes One-Night-Stand gewesen. Letzteres war zumindest die halbe Wahrheit. Es war ein nur eine Nacht gewesen, aber von ihrer Seite aus hatte es ihr etwas bedeutet. Matt wohl eher weniger, denn der hatte schnell aufgegeben Kontakt zu der jungen Frau zu suchen und hatte Sie schnell aus seinem Kopf verdrängt – es war nicht schwer, sie erschien ja auch nichtmehr zu Konzerten. Auch wenn er insgeheim immer wieder an sie dachte. Basti hatte ihn nicht lange im Dunkeln tappen lassen, warum Sie urplötzlich nichtmehr kam. Zumindest den Grund, den er vermutete..


Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt