[Kapitel 25.]

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Wer ließt denn noch? Lasst doch mal ein Lebenszeichen von euch hier... :) Hättet ihr damit gerechnet, was in diesem Kapitel passiert?

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"Du verdienst nur das Beste, weißt du das?", stieß Basti aus dem nichts heraus. Sie waren zuvor in ein angenehmes Schweigen verfallen, nur den Atem des anderen lauschend, aber ihm ging es nicht aus dem Kopf, wie viel mehr Sina verdient hatte und wie dumm sein Bandkollege einfach war. "Basti bitte..", Sina seufzte aufgebracht. Sie mochte den jungen Mann zu gern, um mit ihm zu diskutieren, wollte nur schöne Erinnerungen mit ihm. Er war zu ihrer Vertrauensperson geworden, jemand, der immer da war und nie scheiterte ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Manchmal ertappte sie sich sogar dabei sich zu wünschen, dass Basti der Vater des Kindes war und nicht Matt. So traurig es klang. Aber das Schicksal hatte nunmal Matt als den Vater bestimmt und der war ein richtiger Sturkopf, der anscheinend nichts besser konnte, als leere Versprechen zu geben. Und das war, was Sina am meisten störte. Sie hatte ihm wirklich geglaubt, dass er sich bessern wollte, dass er sie unterstützen würde, aber sie wurde wieder einmal eines besseren belehrt. Sie hörte nur, wie am anderen Ende der Leitung das Seufzen erwidert wurde. Sie wusste nicht, was in Bastis Kopf abging, aber das wusste er vermutlich selbst nicht so wirklich. Jedes Mal, wenn sie ihn fragte, über was er nachdachte, was ihn so vom lernen ablenkte, redete er nur Wirres Zeug, aus dem keiner der Beiden wirklich schlau wurde.  Nur eins wussten sie beide, es waren definitiv nicht die Aufgaben in seinem Lernbuch, die durch seinen Kopf schwirrten. "Lern jetzt..", flüsterte sie leise. Basti wollte gerade etwas erwidern, da hörte er Sina's Haustürklingel. "Ist dein Callboy wohl da?", spaßte Basti. "Wir werden es gleich wissen, bleib dran.." Sina legte ihr Handy auf die weiße, kleine Kommode im Flur und ging zur Tür. Sie hatte keinen Besuch erwartet, aber als sie die Tür öffnete, fiel ihr die Kinnlade runter: "Matt?!?"

Sina konnte ihren Augen nicht trauen - und Basti seinen Ohren nicht. Hatte er gerade richtig gehört? Hatte sich der Sänger wirklich zusammenraufen können? Wenn ja, warum hatte er ihm nicht Bescheid gesagt? Angestrengt versuchte er weiter zu lauschen, was passierte.. Der Holländer stand peinlich berührt in der Wonungstür mit dem Blick nach unten gerichtet und seiner rechten Hand seinen Nacken kratzend. Er hatte einen cremefarbenen Pullover und eine schwarze Skinnyjeans an, kombiniert, mit seinen roten ins hellere verlaufenden Turnschuhen. In der linken Hand hielt er seinen Rucksack. "Darf ich rein kommen?"; fragte er verlegen. Die junge Frau starrte ihn an. War er wirklich da? War es nur ein Traum? Verdusselt ging sie zur Seite, um dem Mann Eintritt zu gewähren. "Matt.. Du..." "Hi.." "Basti ich muss auflegen", war alles, was sie kurz ins Telefon haspelte, bevor sie ohne auf Reaktion zu warten, im vorbeigehen auflegte. Der junge Mann am anderen Ende der Leitung starrte das Telefon nur an. Er konnte es immernoch nicht glauben. Hatte wirklich Matt das Mädchen besucht? Ein unwohles Gefühl machte sich in ihm breit. Er hatte Angst, dass sie verletzt wurde, wusste, dass sie das nicht überstehen würde, würde Matt ihr das Herz brechen. Aber Sina stand dem Blonden vor sich neutral gegenüber. "Schöne Überraschung.. Fühl dich wie Zuhause", lächelte sie ihn warm an und nahm ihm seine Jacke ab. Matt übergab ihr zögernd seine schwarze, pelzige Jeansjacke, blieb aber wie angewurzelt stehen. Was machte er hier eigentlich? Ihm war es einfach überkommen, hatte nicht darüber nachgedacht, sondern sich einfach mit einem Rucksack bewaffnet in den Zug gesetzt und war die Reise angetreten. Und jetzt stand er da. Die Mutter seiner Tochter lächelnd vor ihm stehend. Ihr Bauch war gewachsen und wurde immer runder. Matt bewunderte Sinas Körper. Sie strahlte regelrecht. "Sei mal nicht so schüchtern, warst du vor all den Wochen auch nicht", kicherte sie, "wir können uns ins Wohnzimmer setzen – willst du was trinken?" Natürlich war ihr die Situation auch unangenehm, aber sie wollte sich nichts anmerken lassen, hatte recht gute Laune und war motiviert. Sie führte ihn zum Sofa und holte zwei Gläser aus dem Schrank der Wohnküche. Als sie sich zu ihm wandt, um sich neben ihn zu setzen, betrachtete sie ihn genauer. Matt sah nicht gut aus. Sie hasste es, das sagen zu müssen. Seine Haare waren lang und ungepflegt, sahen aus, als hätte er sie Wochen lang nicht gewaschen. Er hatte dunkle Augenringe unter seinen glanzlosen Augen. Der grobgestrickte Pullover hing unförmig an ihm – er hatte eindeutig abgenommen. Sein ganzes Erscheinungsbild war einfach nur miserabel und abwesend zu sein schien er auch. Sina hatte das Gefühl für ihn da sein zu müssen und nicht andersherum; als müsste sie ihn aufpeppeln, wie ein zweites Kind. "Es ist schön, dass du da bist..", versuchte sie ihn des Redens zu animieren, "Ich hab schon die Hoffnung aufgegeben gehabt um ehrlich zu sein", lachte sie trocken. Matt schaute sie mit traurigen Augen an. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er sich auch aufgegeben. Es war so schwer gewesen für ihn, sich mit der Situation anzufreunden und umso länger er sich vor der Konfrontation gedrückt hatte, umso größer wurde das schlechte Gewissen und die Vorwürfe sich selbst gegenüber. "Es tut mir leid..", flüsterte er mit reueerfülltem Blick, ".. ich weiß ich sag das nicht zum ersten Mal" Er würde es ihr nicht übel nehmen, würde sie ihm nicht glauben, aber er hoffte insgeheim, er dürfte sich endlich der Vaterrolle stellen. "Ach Matt..", seufzte Sina und schloss ihn einfach in eine Umarmung. Es war schwierig mit dem Bauch im Weg und beide halb im Schneidersitz sitzend, aber sie wollte ihm zeigen, dass sie ihm eine Chance gab, auch wenn tausende Stimmen in ihrem Kopf ihr davon abrieten. 

Meinst du es ernst? [Eine Feuerherz FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt