Steve (Vergangenheit)
"Wenn ihr mir nicht helfen wollt, dann bleibt mir nichts. Ich weiß nicht wie ich es alleine schaffen soll, oder an wen ich mich wenden könnte, ich habe doch niemanden. Nur euch. Euch und Loki und Bucky, die sich im Moment versteckt halten, weil es nicht anders geht. Ich will euch nicht zwingen, ich kann verstehen wenn ihr mir nicht helfen wollt und könnt, doch dann habe ich kaum eine Option." Flüsterte sie, "Was soll das heißen?" fragte Clint, sah sie mit gerunzelter Stirn an. "Ohne euch, stand meine Zukunft von Anfang an fest. Ich kann mich nicht ewig vor Hydra verstecken, sie werden kommen und mich holen. Werden mich gefügig machen oder mich umbringen, doch wenn sie mich brechen dann werden sie mich schicken um euch zu töten. So darf es nicht kommen." Was sollte das heißen? Was wollte sie damit andeuten? Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht, hörte das Krachen. "Oh Shit!" Sagte Sam und sah wie ich auf die junge Frau, die zusammengebrochen war und dabei einen Stuhl umgerissen hatte.
Ich stand neben Tony an der Tür zu dem Zimmer von (y/n), wir hatten sie auf keinen Fall wieder in die Zelle stecken können. "Glaubst du ihr?" Fragte ich leise und Stark seufzte, "Ich weiß wie verrückt das ist, aber ja. Ich glaube ihr, was sie weiß und wie sie sich verhält, zumindes glaubt sie das es Wahr ist." sagte er. "Wenn es wirklich wahr ist, wird sich das nicht auf uns auswirken? Verändert es nicht alles? Und kann es wirklich möglich sein sie zurück zu schicken? In..ihre Welt? Zeit? Wirklichkeit?" Das war alles wirklich unglaublich, selbst für mich, nachdem ich es schon mit Aliens zu tun gehabt hatte, mit einem Gott arbeitete und 70 Jahre lang im Eis geschlafen hatte, ohne das es mir geschadet hatte. "Ich weiß es nicht Cap, es gibt so viele Theorien darüber, ich kann es wirklich nicht sagen. Aber wenn die Möglichkeit bestanden hat, dass sie hier her geschickt wurde, dann muss es meiner Logik nach auch möglich sein, dass sie zurück kann." Ich beobachtete wie sie im Schlaf kurz die Stirn runzelte und dann seufzte. Stand ich hier und beobachtete tatsächlich meine zukünftige Frau? Die ich mir mit meinem besten Freund sozusagen teilte? Die mein Kind bekommen hatte? "Wie fühlst du dich mit dem ganzen? Ich meine für uns ist es schon ein großer Brocken zu schlucken, aber für dich ist es ja noch mal etwas anderes." Ich schluckte, versuchte eine Antwort darauf zu finden. "Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Ich wollte immer eine Familie, keine Frage, aber das es so laufen würde.. es.. Ich weiß auch nicht Tony, irgendwie macht es mir Angst. Wenn es so ist wie sie es beschreibt, dann muss es eine verzehrende, tiefe Liebe sein und das ist..." Er nickte, "Beängstigend. Ja kann ich mir vorstellen." murmelte er. "Bitte. Bitte nicht." Ihre leise Stimme erklang vom Bett und weckte schon wieder den Drang in mir sie zu beschützen, auch wenn ich nicht wusste wovor. Ich wollte sie in meine Arme ziehen und sicher gehen das ihr nichts mehr geschehen konnte, dass ihr keiner mehr was tun konnte. "Also steht es fest. Wir helfen ihr?" Ich sah Stark an, er sah mit gerunzelter Stirn zum Bett. "Ja, ich kann es zumindest nicht unversucht lassen." Sagte ich und er nickte, "Hoffen wir das sie bald aufwacht und uns noch mehr Informationen geben kann über die Umstände die sie hergebracht hat." meinte er. "Und wir sollten ihre Infromationen über Hydra nutzen um gegen sie vorzugehen, am besten zuerst gegen Blake, was sie über ihn erzählt hat, dass macht mich krank." Auch wenn er nicht ihr richtiger Vater war, wie konnte man das jemandem antun, den man aufgezogen hatte? Wie konnte man das Menschen überhaupt antun? "So sehe ich das auch, ich weiß nicht was sie tun wird, wenn sie glaubt noch mal in seine Hände zu geraten." Als sie davon erzählt hatte, hatte sie nicht besorgt darüber geklungen, dass sie sie töten könnten, sonder nur darüber, dass sie sie nutzen konnten um uns zu schaden. Würde diese Frau, die grade erst in unser Leben gestolpert war, tatsächlich alles aufgeben um uns zu schützen? Würde ich weniger tun um sie zu schützen? Verflixt, die ganze Situation war wirklich verzwickt.
(y/n)
Drei Wochen. Solange war ich jetzt hier und solange versuchten wir einen Weg für mich zu finden, wieder in meine Zeit zurück zu kehren, aber bisher hatten alle Ideen und Spuren im nichts geendet. Es frustrierte mich unglaublich und auch die Anderen schienen belastet von der Situation. Hinzu kam auch noch das es zwischen uns irgendwie, steif, war. Als würden alle auf Eierschalen umeinander herumtanzen, wenn ich grade nicht helfen konnte, mit irgendwelchen Informationen, dann trainierte ich um in Form zu kommen. Nicht nur gewöhnliches und Kampftraining sondern auch meine Kräfte, inzwischen waren sie fast schon so wie ich sie kannte, doch die Macht war noch schwarz und nicht violett und da Blake nicht erneut an mir Experimentiert hatte, war meine Gabe die mich mit dem Jenseits verband auch nicht da. Clint und Sam, die beide, wie ich auch, nicht besonders helfen konnten bei den Überlegungen, Berechnungen und Theorien die Tony und Bruce Tag und Nacht wälzten, hatten es sich zur Aufgabe gemacht ein Auge auf mich zu haben. Das ich auch ja genug aß und schlief und all sowas, auch wenn ich wusste das sie es wirklich nur gut meinten und sich Sorgten, ging es mir so langsam auf die Nerven. Schweiß rann mir über die Wirbelsäule, meine Haare klebten mir nass an der Stirn und meine Fingerknöchel taten weh von den harten Schlägen auf den Sandsack, es war schon der vierte heute. Meine Hände waren aufgeschürft und blutig, doch ich konnte nicht aufhören, fühlte mich so hilflos und allein und das obwohl ich von den Menschen die ich liebte umgeben war. Ich schlug noch schneller und heftiger zu, als die Tränen begannen zu fließen. Starke Arme schlangen sich um mich, zogen mich an eine breite Brust, kurz zappelte ich, versuchte dem Griff zu entkommen, doch ich hatte auch keine Kraft mehr mich zu wehren. "Shht. Ruhig, alles ist gut Herzchen. Hör auf." Erklang es an meinem Ohr und ein Schluchzen brach aus mir heraus, "Ist ja gut, du bist nicht allein." er hatte ja keine Ahnung wie falsch er damit lag. Vorsichtig drückte Steve mich weiter an sich, hielt mich aufrecht, murmelte immer wieder ruhige Worte, sein Daumen strich über meinen Oberarm. Er wartete geduldig bis ich mich etwas beruhigt hatte, drehte mich dann in seinen Armen um, legte die Hände an meine Wangen und wischte die Tränen mit den Daumen weg. "Wir finden einen Weg." Murmelte er leise, in seinen Augen entdeckte ich Wärme und Besorgnis. "Wenn du immer nur hier drin bist, ist es nicht gut. Du musst mal an die Luft, etwas anderes sehen als die Trainigshalle, dein Zimmer und die Zelle in der du deine Kräfte trainierst. Geh duschen, zieh dir was an und komm runter, ich warte in der Eingangshalle auf dich, ja?" Ich runzelte die Stirn, "Steve mir ist wirklich nicht nach einem Ausflug." murmelte ich, wie könnte ich auch, wenn ich nach einer Lösung suchen sollte? "Es wird dir gut tun, komm schon. Wir könnten beide etwas frische Luft gebrauchen, lass mich nicht hängen." Ach verdammt! Wie sollte ich denn so nein zu ihm sagen, wenn er seinen Hundeblick aufgelegt hatte. "Ich werde gemütliche Sachen tragen." Murmelte ich und ein winziges Lächeln schlich sich auf seine Lippen, "Okay, worin du dich wohl fühlst." meinte er. Ich brauchte nicht lange, duschte, band die feuchten Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und schlüpfte in eine Jeans und einen Hoodie und stieg keine Stunde später aus dem Aufzug in der Eingangshalle, wo Steve schon auf mich wartete, die Hände in die Taschen seiner Jeans gesteckt, dazu trug er ein graues Shirt und seine braune Lederjacke. "Wow Mädchen, die Leute auf der Straße werden noch denken das du sie beißen willst, wenn du so ein Gesicht machst." Meinte er, "Ich beiß dich gleich Rogers." davon ließ er sich gar nicht beirren. "Okay, komm mit." Er nahm meine Hand und zog mich mit sich raus, die Sonne und die Geräusche waren schon beinahe ungewohnt, nachdem ich drei Wochen lang den Tower nicht verlassen hatte. Steve drückte mir einen Helm in die Hand, nachdem wir stehen geblieben waren, auf seinem Motorrad hinten war eine Tasche festgemacht. "Hast du vor mich am Straßenrand auszusetzen?" Wollte ich wissen, "Bist du immer so zynisch?" ich seufzte. "Nein. Tut mir leid, eigentlich nicht." Um seine Nerven nicht weiter zu strapezieren, setzte ich den Helm auf und stieg hinter ihm auf das Motorrad, legte die Arme um ihn, lehnte sich an seinen Rücken, wie ich es schon unzählige Male zuvor getan hatte. Der ansprechende Geruch seines Aftershaves stieg mir in die Nase, dieser Geruch, zusammen mit dem von Steve, hieß für mich zuhause, Sicherheit und ganz automatisch entspannte ich mich etwas. Genoss die Fahrt, den frischen Wind der uns umwehte und die Sonne die auf uns schien, obwohl sie schon im Begriff war unter zu gehen. Irgendwo in der Stadt hielt er an, "Ich muss nur kurz hier rein. Warte hier, ich bin gleich wieder da und dann kann es weiter gehen." meinte er und verschwand in einem kleinem Geschäft. Ich kannte es, er liebte es hier einzukaufen, die Besitzer waren ein älteres Ehepaar, die in der selben Gegend wohnten, in der er und Bucky aufgewachsen waren. Es dauerte tatsächlich nicht lange und er kam wieder raus, ein Grinsen auf den Lippen und einen Rucksack in der Hand, geduldig wartete er bis eine ältere Dame mit einem Stock vorbei gegangen war, eher er zu mir kam. "Würde es dir was ausmachen den aufzuziehen?" Fragte er und ich schüttelte den Kopf, zog den Rucksack auf, "Was planst du Captain?" wollte ich wissen. "Das siehst du schon noch, Mädchen. Gedulde dich." Ich verdrehte die Augen, als er sich wieder vor mich setzte, "Ich hasse es wenn du mich so nennst." grummelte ich, spürte das leichte vibrieren an seinem Rücken als er lachte. "Ich weiß." Meinte er und ließ den Motor an, bevor er uns wieder in den Verkehr einfädelte. Nach einer guten halben Stunde fahrt, kamen wir an einem Park an, er nahm die Tasche vom Motorrad und bedeutete mir ihm zu folgen, die Sonne war inzwischen hinterm Horizont verschwunden. Meine Augen wurden groß als ich die große Leinwand sah, die auf einer Wiese aufgebaut worden war, Menschen auf Decken saßen davor, Lachten und unterhielten sich. Paare kuschelten sich aneinander, "Gut, wir haben es noch rechtzeitig geschaft." aus der Tasche zog er eine große Decke, die er auf dem Gras ausbreitete und sich drauf niederließ. "Willst du während des Films stehen bleiben?" Fragte er und ich schüttelte meine Überraschung ab, stellte den Rucksack ab und setzte mich neben ihn. Er zog den Rucksack an sich und holte ein paar Sandwiches raus, ein paar Snacks und Getränke, als er eine kleine Dose rausholte musste ich auflachen und er sah mich an, "Was ist so witzig?" fragte er und ich deutete auf die Dose. "Die Zuckerwatte. Auf unserem ersten richtigen Date hast du mich nach dem Essen mit auf einen Jahrmarkt genommen, es war das erste Mal das ich einen besucht habe. Da..gab es auch Zuckerwatte." Meinte ich, "Hat es dir gefallen? Das Date meine ich." er musterte mein Gesicht als wollte er die Antwort darauf ablesen. "Es war perfekt. Du hast ein Stofftier für mich gewonnen, dass angezogen war wie Captain America, ich hab es immernoch. Also..hatte es..naja, du weißt schon. Matty liebt diesen Bären, betrachtet ihn immerzu, aber er ist auch so unglaublich stolz auf seine Dads." Beim Gedanken an mein Baby wurde mein Herz ganz schwer, ich wollte nichts weiter als ihn wieder in den Arm nehmen, sein Lachen hören und seine glitzernden blauen Augen sehen. Ganz sanft stieß er mich mit der Schulter an, "Ich weiß es muss unglaublich schwer sein, aber versuchen wir doch heute Abend nicht traurig zu sein, okay? Wir können im Moment leider nichts ausrichten, versuchen wir also uns einen Moment lang auszuruhen und Kraft zu tanken für das was kommt." ich nickte leicht, wollte es zumindest versuchen, ihm zu liebe. Als die Leinwand hell wurde und den Titel zeigte, warf ich Steve einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel zu, während er sich bequemer hinsetzte, "Der Zauberer von Oz." dass war typisch Steve. Ich ließ den Blick vom Film über die Leute gleiten, verspürte einen leichten Stich, als ich ein Pärchen sah das sich aneinander geschmiegt hatte, er drückte ihr die Lippen an die Schläfe und sie sah verliebt zu ihm auf. Mir wurde ein Sandwich in die Hand gedrückt, Steves Augen lagen dabei auf der Leinwand, lächelnd betrachtete er wie der Zinnmann darüber redete das er seine leere Brust gerne mit einem Herz füllen würde. Wir aßen, sahen in friedlichen Schweigen den Film, als ich hin und her rutschte um eine angenehme Position zu finden, zog er mich kurzerhand an sich, sodass ich mich gegen seine Brust lehnen konnte. "So besser?" Flüsterte er an meinem Ohr und ich bekam eine Gänsehaut, nickte und er lehnte seinen Kopf an meinen. Jetzt hatte ich keine Chance mehr mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf seinen warmen Körper an meinem, wie gut und Richtig es sich anfühlte in seinen Armen zu sein. Als ich schauderte, drehte er meinen Kopf zu sich, "Alles okay? Ist dir kalt?" wollte er leise wissen. "Nein Captain. Mir ist nicht kalt." Gestand ich ebenso leise, konnte nicht anders als auf seine vollen Lippen zu starren. "Bitte schau nicht so." Flüsterte er, "Wie schaue ich denn?" ich sah seinen Adamsapfel hüpfen. "So, dass ich an nichts anderes denken kann, als dich zu küssen." Mein Herz machte einen Satz, "Dann tus." flüsterte ich. "Ich..kann nicht. Ich bin nicht der Mann den du kennst, weiß nicht ob ich das was du erzählt hast kann. Es...macht mir irgendwie Angst." Kälte wallte in mir hoch. Es machte ihm Angst? Die Liebe die wir teilten machte ihm Angst? Ich rückte von ihm ab, er öffnete den Mund, aber ich schüttelte den Kopf. "Nein. Schon gut. Du hattest recht, ich musste wirklich mal raus. Es.. genieß den Rest des Films, ich glaube ich laufe zum Tower zurück. Die Luft tut bestimmt gut." Ich stand auf, wischte mir die feuchten Hände an der Jeans ab, "(y/n)... ich wollte nicht.. bleib. Oder ich fahr dich." ich schüttelte den Kopf. "Das ist nicht nötig, danke hierfür. Wir sehen uns dann zu... sehen uns im Tower." Bevor er noch was sagen konnte ging ich zwischen den Leuten hindurch und ließ ihn stehen. Der Versuch heute Abend nicht traurig zu sein, scheiterte gehörig.
DU LIEST GERADE
Zwischen Herz und Verstand II
FanfictionEine kleine Fortsetzung zu 'Zwischen Herz und Verstand' Lest bitte den ersten Teil dazu zuerst, sonst könnte es sein das es zu ein paar Verständnisproblemen kommt. 'Zwischen Licht und Schatten' gehört mit in diese Reihe muss aber nicht zwingend gel...