Teil 39

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Ich schlug die Augen mit einem Gedanken auf, ich brauchte meine Familie, wollte sie und nichts anderes. Ich war im Anwesen, dass wusste ich, vorsichtig setzte ich mich auf. Steve und Bucky hatten mir ein Kleid angezogen, hatten dabei gemurmelt das es zum Anlass passen würde. Ganz langsam stand ich auf, stellte die nackten Füße testweise auf den Boden und stellte mich hin. Das funktionierte ganz gut, also machte ich ein paar vorsichtige Schritte, meine Beine fühlten sich ein bisschen schwach an, doch ich war mir sicher das ich nicht fallen würde. Als ich an der Scheibe neben der Tür vorbei kam, blieb ich eine Sekunde lang stehen und starrte mein Spiegelbild darin an, meine Augen waren nicht mehr violett, sondern hatten dieses helle blau-grün wie sie es gehabt hatten bevor es sich geändert hatte und da wurde mir klar, was es war das sich anders in mir anfühlte. Von meinen Kräften war nichts mehr übrig und ganz instiktiv wusste ich, dass sie auch nicht wieder kommen würden. Die Macht, die Jaudagard mir gegeben hatte, war mit der Welt unter gegangen.

Langsam ging ich runter, hörte leise Stimmen und folgte ihnen bis in den Wohnbereich, ich hörte sie draußen auf der Terasse, viele Stimmen die sich unterhielten und ging darauf zu. Als es plötzlich leise wurde blieb ich stehen, dann hörte ich Buckys Stimme. "Willst du die Kerzen auspusten und dir was für Mommy wünschen, Buddy?" Fragte er und ich konnte nicht verhindern das sich meine Lippen zu einem kleinen traurigen Lächeln verzogen, ich hörte leises Klatschen, Tony sagte wie toll Matty das gemacht hatte. "Was hast du dir gewünscht?" Fragte Steve, "Das Mommy aufwacht und wir kuscheln." als ich hörte wie Traurig mein Baby klang, brach es mir fast das Herz und ich trat auf die Terasse, sie alle saßen an einem großen Tisch, meine Familie, Team six, die Guardians und die Asgardier sogar Strange und Wong. "Das ist der beste Wunsch den ich je gehört habe, Baby." Sagte ich und alle Augen flogen zu mir, doch die wichtigsten für mich waren im Moment diese kleinen wunderschönen blauen Augen meines Sohns. Er wackelte so lange in Buckys Griff bis der ihn auf den Boden setzte und so schnell er konnte lief er zu mir, warf sich in meine Arme als ich mich zu ihm runter gekniet hatte und beinahe landeten wir beide auf dem Boden. Ich vergrub das Gesicht in seinem weichen Haar, atmete tief seinen wundervollen Geruch ein und drückte ihn an mich, verteilte hunderte kleine Küsse auf seinen Kopf und als er mich ansah auch auf seinen Wangen, "Ich hab dich vermisst Mommy." murmelte er und ich kämpfte gegen die Tränen an, was gar nicht so leicht war, als er auch noch seine Hand an meine Wange legte und mich ansah, einen Moment lang runzelte er die Stirn. "Deine Augen Mommy." Murmelte er und ich nickte, "Ich weiß Baby, alles okay." flüsterte ich, eine große warme Hand legte sich auf meine andere Wange, ich hatte nicht gehört wie Steve zu uns gekommen war und sah auf. Er schien bei meinem Anblick einen Moment lang überrascht, aber dann streichelte er mit dem Daumen sanft über meine Wange, ich sah unendlich viele Emotionen über sein Gesicht huschen, Angst, Liebe, Wut und noch so viel mehr, dass ich das Gefühl hatte kaum atmen zu können. Wie sollte ich was ich getan hatte je wieder gut machen können? Wie sollten sie mir das verzeihen können und was geschah wenn sie es nicht konnten? Sie hatten mir bedingungslos alles gegeben und ich hatte es zerstört weil ich so blind, so dumm gewesen war. Langsam lehnte Cap sich vor und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, dann half er mir auf die Füße, während ich Matty im Arm hatte, weder er noch ich waren bereit schon los zu lassen. Als ich aufsah sah ich ein weiteres paar blaue Augen, Bucky hatte die Hände zu Fäusten geballt und sah mich an, das Gesicht verschlossen das ich nicht genau sagen konnte was in ihm vorging, aber was es auch war ich war mir sicher das ich es verdient hatte. Keiner regte sich als wir uns ansahen, bestimmt eine Minute lang, dann griff er nach meinem Arm und zog uns an seine Brust, darauf achtend das Matty nicht zerquetscht wurde. "Daddy und Dad haben dich auch vermisst." Murmelte der Kleine und ich schluchzte leise, "Tut mir so leid das ich gegangen bin." sagte ich leise. "Jetzt bist du ja da Mommy." Ich drückte ihm noch einen Kuss auf den Kopf und hoffte das die Anderen es auch nur ansatzweise so sehen konnten wie er.
Eine Viertelstund später sah ich Matty dabei zu wie er mit Peter auf der Wiese fangen spielte, die Stimmung war merkwürdig, kaum einer hatte etwas gesagt und ich war mir auch nicht sicher was ich sagen sollte, denn ich wusste ein einfaches 'Tut mir leid' würde dieses Mal nicht ausreichen, ich hatte ganz schön Mist gebaut. "Ich wollte eigentlich nicht auf dich schießen." Durchbrach Rocket die unangenehme Stille und ich drehte mich zu ihm um, "Ich bin froh das du es getan hast, du hast mich davon abgehalten noch schlimmeres zu tun als ich es schon getan hatte." sagte ich rau. "Wieso hast du es getan?" Wie üblich nahm Drax kein Blatt vor den Mund und ich schluckte, "Der Angriff oder alles?" wollte ich leise wissen. "Alles. Wieso hast du irgendwas davon getan? Es geht einfach nicht in meinen Kopf." Tony klang wütend, ich erinnerte mich daran was ich ihm vor den Kopf geworfen hatte und ich konnte nicht mal in Worte fassen wie sehr ich es bereute. Ich vergrub meine zitternden Finger im Rock meines Kleides, traute mich kaum in Tonys Richtung zu sehen, doch ich zwang mich dazu. "Ich weiß es nicht." Gestand ich, obwohl es mir unglaublich schwer fiel, "Ich..bin da irgendwie rein gerutscht, ich wollte nicht für sie und ihre Welt eintreten, nicht wenn ihr der Preis dafür wart." Schweiß rann mir über die Wirbelsäule und ich versuchte ein Schaudern zu unterdrücken. "Du weißt es nicht? Das ist deine Erklärung für alles?" Fragte Tony, "Ich war einfach so unglaublich verwirrt, hatte das Gefühl als wüsste ich nicht mehr wer ich bin, jeder wollte anscheinend das ich jemand anderes bin. Als ich herausfand das Grandpa mich belogen hatte, dass er die ganze Zeit gewusst hatte wer mein Vater war, wurde es noch schlimmer. Ich hatte das Gefühl das ich nicht mehr konnte und dann fing ich an zu glauben was Amanuel und die Anderen mir sagten, habe nicht bemerkt das sie mich lenkten. Sie sagten das ich ihnen vertrauen konnte und ich wollte es, sie sagten es war nicht gut das ich mich andauernd mit meinen Männern stritt und ich dachte das wäre die Wahrheit. Ich habe es nicht gemerkt, erst als es zu spät war. Ihr sagtet ich könnte ihnen nicht trauen, sie sagten das selbe über euch und ich war nur noch verwirrt, das Einzige was meine Gefühle und Gedanken beruhigt hatte, waren..." Clint schnaubte, "Die Kräuter." sagte er und ich nickte vorsichtig. "Ab da habe ich wirklich geglaubt was sie gesagt hatten, dass ihr gegen mich wärt. Das ihr diejenigen wärt, die mich kontrollieren wollen, es war als wäre Amanuels Stimme in meinem Kopf und nicht mehr meine. Sie haben meine Unsicherheit, meine Veerwirrtheit genährt, die durch die Reise durch den Stein entwickelt hatte und nach dieser kleinen Vision über Matt hatte ich dieses ungute Gefühl im Nacken." Als Steve aufstand fiel eine Flasche auf dem Tisch um, was aber niemanden zu stören schien, sein Blick war hart. "Welche Vision? Du hast keine erwähnt, nicht mit einem Wort. Was hast du gesehen?" Seine Stimme klang ebenso hart und ich schluckte, meine Knie wurden weich, als ich ihn von meinem Platz neben dem Geländer ansah. "Nichts schlimmes oder so. Nur.. eine mögliche Zukunft, nur gutes. Wie er mit Tony an etwas gearbeitet und mit Peter geredet hat, wie ihr mit ihm trainiert habt, bei ihm wart. Nur in keinem der Bilder war ich." Gestand ich leise, "So Bilder, kleine Ausschnitte habe ich öfter gesehen, von jedem von euch." ich hielt inne, als die Erkenntnis langsam in meinen Geist sickerte. "Jetzt werde ich nie wieder etwas sehen. Ich kann nie wieder mit Grandpa oder einem der anderen sprechen." Flüsterte ich, "Willst du sagen du hast wirklich die ganze Zeit nicht gemerkt was sie mit dir gemacht haben? Das sie dich unter Drogen gesetzt hatten? Dich manipuliert?" fragte Tex und ich schluckte. "Doch, nur viel zu spät. Nachdem ich hier weg bin, zu ihnen.. da habe ich die ganze Zeit darüber nachdenken müssen das es nicht sein kann, ihr wart immer hinter mir, immer auf meiner Seite. Doch jedes Mal wenn ich es ansprach oder gehen wollte, hielten sie mich davon ab, gaben mir andere Kräuter, die mich...kalt machten. Ich versuchte mich dagegen zu wehren, bin in den Keller gegangen wo..." Loki lehnte sich leicht vor, "Wo sie die Armee festhielten." sagte er und ich nickte, "Ja und ich wusste was für einen Fehler ich begangen hatte, ich hab meine Teile auf dem Boden zerspringen sehen, als mir klar wurde das fast jeder mit dem ich wirklich verwandt war mich nur belogen hatte. Ich wollte euch warnen doch.." ich kratzte meinen Mut zusammen und erzählte ihnen was geschehen war, als ich herausgefunden hatte wer die Jaudaner wirklich waren, wer Amanuel wirklich war.

Zwischen Herz und Verstand IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt